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Toto Wolff: Mercedes-Plan gegen Ferrari verworfen

Von Mathias Brunner
Toto Wolff

Toto Wolff

​Mercedes-Teamchef Toto Wolff hatte sich vor der Belgien-Quali gegen Ferrari etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Aber der Plan mit Lewis Hamilton und Valtteri Bottas musste verworfen werden.

Vor der Belgien-Qualifikation war klar: Mercedes-Benz würde sich strecken müssen, um den Speed von Ferrari mitzugehen. Bei jedem Training hatte ein rotes Auto die Nase vorn, ebenso in den ersten zwei Segmenten des Qualifyings. Dann legten sich die Mercedes-Strategen einen Plan zurecht, um gegen Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen die entscheidenden Hundertstel herauszuholen – aber der einsetzende Regen machte diesen Plan zunichte!

Teamchef Toto Wolff erzählt: «Als es anfing zu regnen, haben wir den Plan fallengelassen, ihn so auf der Bahn zu positionieren, dass er Lewis in Quali 3 einen Windschatten spendiert. Das wäre einfach zu riskant gewesen.»

Der Wiener lobt: «Lewis hat am Ende eine grossartige Runde hingelegt und sich verdient die Pole-Position gesichert. Damit hat er einmal mehr bewiesen, dass wir uns in Drucksituationen niemand anderen im Cockpit wünschen würden. Bis der Regen im Q3 einsetzte, war es ein sehr enger Kampf zwischen Ferrari und uns, immer intensiver wurde.»

«Als es anfing zu regnen, entschieden wir uns dazu, das Auto für das ganze Training üppig aufzutanken und Lewis die beste Chance zu geben, bis ganz zum Schluss auf der Bahn zu bleiben – und das erwies sich als richtig. Zweifel blieben. Tatsächlich überquerte Lewis als erstes Auto die Linie, und wir waren besorgt, dass unser Timing vielleicht falsch sein könnte. Aber schlussendlich spielte es keine Rolle, da er drei brillante Sektoren zusammenbrachte und sich damit mit einem gehörigen Abstand den ersten Platz holte.»

Valtteri Bottas wusste, dass er in Belgien nicht auf Pole stehen würde: Nach dem Motorwechsel muss er das Rennen aus der letzten Reihe in Angriff nehmen. «Das war ein seltsamer Nachmittag. Wenn du weißt, dass dein Ergebnis keine Rolle spielt, weil du ohnehin vom Ende des Feldes starten musst, gehst du das Qualifying ganz anders an.»

«Ursprünglich wollten wir nur im Q1 fahren. Kurz vor dem Beginn der Session haben wir diesen Plan jedoch verworfen, weil wir glaubten, dass ich Lewis etwas Windschatten geben könnte. Aber dann regnete es im Q3 und wir verwarfen diese Idee am Ende doch wieder. Zum Glück hatte dies keine Auswirkungen auf unseren ursprünglichen Plan, da wir uns auf dem weichen Reifen qualifiziert haben, auf dem wir ohnehin ins Rennen gehen wollten. Auf dieser Strecke gibt es Überholmöglichkeiten und wir haben hier ein sehr gutes Auto. Ich freue mich auf die Herausforderung, zahlreiche Plätze gutzumachen.»? 

Zurück zu Toto Wolff. Ferrari hat mit einem neuen Motor nachgelegt, Mercedes ebenfalls, wo stehen wir da? «Letztlich ist das nicht zu sagen, weil zum Schluss des Trainings die Piste nass war. Alle hätten da nochmals Leistung hochgefahren. Wir müssen vorsichtig bleiben. Eine Rundenzeit ist immer ein Kompromiss aus Abtrieb, Luftwiderstand und Topspeed. Was wir feststellen – Ferrari ist im ersten Sektor schnell und auch im letzten, wir sind im kurvigen Teil vielleicht einen Hauch schneller. Aber das ist Feststellung, nicht Erklärung. Es hat sich nichts geändert. Um Ferrari am Ende hinter uns zu halten, müssen wir uns in jedem Bereich steigern.»

«Ich hätte es ganz gerne gesehen, wenn es trockengeblieben wäre, dann hätten wir vielleicht das Leistungsverhältnis eher erkannt. Ich bin aber überzeugt, dass wir auch auf trockener Bahn eine gute Chance auf Pole gehabt hätten.»

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