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Toto Wolff mahnt: «Müssen jeden Fight respektieren»

Von Otto Zuber
Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff

Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff

Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff hat Verständnis für die GP-Piloten, die beim Überrunden nicht gleich Platz machen, weil sie selbst mitten in einem Kampf um Positionen stecken.

Dass Romain Grosjean im Singapur-GP die blauen Flaggen zu lange ignorierte, als der Führende Lewis Hamilton hinter ihm zum Überrunden ansetzte, brachte dem Genfer nicht nur eine 5-Sekunden-Zeitstrafe und zwei Punkte fürs Strafregister, sondern auch jede Menge Kritik ein. So schimpfte etwa Formel-1-Rennleiter Charlie Whiting: «Ich habe selten erlebt, dass ein Fahrer die blauen Flaggen so hartnäckig ignoriert wie Grosjean.»

Der Haas-Pilot hielt den in Führung liegenden WM-Leader sogar so lange auf, dass dessen 3-Sekunden-Vorsprung auf seinen ersten Verfolger Max Verstappen auf unter eine Sekunde zusammenschrumpfte. «Es tut mir leid, wenn ich jemandem im Weg stand, das war nicht meine Absicht», beteuerte Grosjean, und verwies auf die Tatsache, das er zu diesem Zeitpunkt selbst mitten in einem Duell mit Williams-Rookie Sergey Sirotkin steckte.

Dafür hat Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff Verständnis. Der Wiener, der in der Box der Silbernen mitfieberte, erklärte: «Natürlich bist du wütend, wenn du deinen Vorsprung dadurch einbüsst. Aber du musst akzeptieren, dass diese Jungs auch um die Position kämpfen und versuchen, ihr eigenes bestes Rennen zu fahren. Und wir müssen das respektieren.»

Gleichzeitig fordert der Österreicher: «Aber wenn der Leader herannaht und es ist eng, dann sollte man eine etwas umfassendere Perspektive darüber einnehmen, was hinter einem passiert. Allerdings weisst du manchmal nicht genau, was hinter dir los ist, wenn du am Steuer sitzt und dein eigenes Duell austrägst. Du siehst nur den Spitzenreiter herannahen. Ich denke, das müssen die Fahrer unter sich diskutieren.»

Hamilton war auch nicht der Einzige, der aufgehalten wurde: Auch sein Teamkollege Valtteri Bottas musste sich auf dem engen, gewundenen Kurs durch den Verkehr kämpfen und verlor dabei derart viel Zeit, dass er beinahe seinen ganzen Vorsprung auf Ferrari-Kontrahent Kimi Räikkönen einbüsste. «Er war sauer, weil er nicht nah genug an Nico Hülkenberg herankam, was sehr schade war», seufzte Wolff.

Der Kopf der Silberpfeile betonte auch, dass in diesem Fall nicht genug blaue Flaggen gezeigt wurden, um Hülkenberg zu signalisieren, er solle zur Seite gehen. Und das, obwohl der Rückstand von Bottas bereits weniger als 1,2 Sekunden betrug, wie es das Reglement vorsieht. «Das müssen wir uns ansehen», sagt Wolff dazu. «Vielleicht müssen wir diese Regel für Strassenkurse anpassen.»

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