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Fernando Alonso in Daytona: So wertvoll ist sein Sieg

Von Mathias Brunner
Das Siegerquartett 2019, ganz links Fernando Alonso

Das Siegerquartett 2019, ganz links Fernando Alonso

​Die Siegessammlung von Fernando Alonso ist um den Erfolg bei den 24 Stunden von Daytona reicher. Ein Vergleich zeigt, wie wertvoll der Erfolg des zweifachen Formel-1-Weltmeisters in Florida ist.

Vielleicht führt Superstar Fernando Alonso ja eine Löffelliste: mit Rennen, die er vor seinem Rücktritt unbedingt gewinnen will. Monaco? Abgehakt. Heim-GP? Abgehakt. Monza? Abgehakt. Spa-Francorchamps? Abgehakt. Silverstone? Abgehakt. Le Mans? Abgehakt. Indy 500? In Arbeit. Daytona? Abgehakt – zusammen mit Kamui Kobayashi, Renger van der Zande und Jordan Taylor hat er mit einem Cadillac DPi von Wayne Taylor Racing am vergangenen Wochenende in Florida triumphiert.

Der 37jährige Asturier hat einmal auf die Frage geantwortet, wie ihn die Fans in Erinnerung behalten sollen: «Als Kämpfer, als einer, der nie aufsteckt. Egal, ob meine Autos schnell waren oder nicht so konkurrenzfähig, mein Ehrgeiz und meine Liebe für den Sport waren immer gleich gross. Ich bin ein Racer durch und durch. Ich will auch als Rennfahrer in Erinnerung bleiben, der sich nicht davor gescheut hat, gegen die Spezialisten in anderen Kategorien als der Formel 1 anzutreten und ihnen Paroli zu bieten. Für mich macht dies einen Weltklassefahrer aus.»

An Weltklassefahrern gab es im Rennklassiker von Daytona jede Menge, aber nur eine Handvoll davon hatte wirklich Erfolg. Ein Blick in die Statistik zeigt: Fernando Alonso ist erst der zweite spanische Sieger des seit 1962 durchgeführten Rennens – nach Antonio García vor genau zehn Jahren. 1962 fand der Langstreckenwettbewerb als Dreistundenrennen statt, 1964/1965 als 2000-Kilometer-Rennen, erst ab 1966 als jene 24 Stunden, wie wir sie heute kennen. Dies bis 1971, 1972 folgte ein 6-Stunden-Rennen, 1973 wieder die 24 Stunden, 1974 gab es wegen der Energiekrise überhaupt keine Veranstaltung, ab 1975 wurde wieder rund um die Uhr gerannt.

An Formel-1-Champions konnten sich neben Fernando Alonso nur Phil Hill (Sieger 1964 mit Pedro Rodríguez im Ferrari 250 GTO) durchsetzen sowie Mario Andretti 1972 (im Werks-Ferrari 312PB mit Jacky Ickx). Der Unterschied: Hill gewann in Daytona nach seinem Titel, Andretti wurde erst 1978 Formel-1-Champion.

Auch GP-Sieger sind im Siegerbereich von Daytona recht rar: 2013 trafen wir dort Juan Pablo Montoya, ebenso 2007 und 2008, 1985 Thierry Boutsen, 1972 obiger Ickx mit Andretti, 1970 und 1971 nochmals Pedro Rodríguez, 1968 Jo Siffert, 1967 Lorenzo Bandini, 1964 wie gesagt Phil Hill, 1963 erneut Rodríguez und 1962 Dan Gurney. Eine überschaubare Zahl.

Fazit von Fernando Alonso: «Dieser Sieg ist sehr hoch anzusiedeln. Langstreckenrennen an so legendären Orten wie Daytona bedeuten mir viel. Ich bin vor einem Jahr ohne Erfahrung in die Langstreckenszene gekommen, nun bin ich Le-Mans- und Daytona-Sieger. Ich darf mich glücklich schätzen, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein.»

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