Gewinner, Verlierer: Alfa Romeo, Ferrari, Williams

Von Andreas Reiners
Ein Gewinner: Ferrari

Ein Gewinner: Ferrari

Die ersten vier Testtage in Barcelona sind vorbei, und bevor wir die zweite Runde in Angriff nehmen, küren wir ein paar Gewinner des Auftakts. Und die Verlierer.

Ja, es ist noch ein bisschen früh. Schließlich wird es erst Mitte März ernst, wenn sich die Formel 1 in Australien zum Saisonauftakt trifft. Doch wir befinden uns aktuell mitten in der heißen Vorbereitungsphase.

Vier Tage Testfahrten in Barcelona sind rum, vier warten in der kommenden Woche noch. Zeit für eine erste Bilanz: Die Gewinner und Verlierer von Woche 1.

Gewinner: Die Ferrari-Truppe

Der Auftakt für Ferrari ist vielversprechend. Der neue SF90 ist zuverlässig – und er ist schnell. Laut Sebastian Vettel war es in der vergangenen Woche der «vielleicht beste Trainingsauftakt überhaupt. Das Auto macht, was ich will. Ich kann es überall hinwerfen, wieder richtig damit spielen.»

Ja, über die Aussagekraft der Zeiten kann man wie immer vortrefflich streiten. TV-Experte Marc Surer erklärte aber: «Wenn ein Auto vom ersten Moment an gut liegt, gleich sehr gut ausbalanciert ist, dann ist das ein sehr gutes Zeichen. Und das, was ich da draußen auf der Strecke gesehen habe, sah schon mal sehr gut aus.»

Hinzu kommt nach dem Ende des Machtkampfes zwischen Ex-Teamcgef Maurizio Arrivabene und seinem Nachfolger, dem bisherigen Technikchef Mattia Binotto, eine ganz andere Grundstimmung – eine positive.

Verlierer: Die Williams-Truppe

Viel muss man gar nicht sagen. Wenn man mickrige 410 Kilometer abspult, ist nur sehr wenig richtig gelaufen. Zweieinhalb Tage später als die Konkurrenz ging es auf die Strecke, weil das Auto noch nicht bereit war.

Das Ergebnis ist ein Rückstand, der eigentlich nicht mehr aufgeholt werden kann. Selbst durch den am Freitag eingeschobenen Filmtag nicht. Es läuft schon jetzt alles darauf hinaus, dass Williams 2019 dort weiter macht, wo man 2018 aufgehört hat – auf dem letzten Platz. Abgeschlagen.

Gewinner: Alfa Romeo

Eine Frage, die es in den kommenden Wochen zu beantworten gilt: Wer ist das beste Team hinter den großen Drei Ferrari, Mercedes und Red Bull Racing?

Vielleicht ja Alfa Romeo?

Was die Zuverlässigkeit betrifft, ist das Team schon vorne dabei, genauer gesagt auf Platz drei mit 507 Runden, nur Mercedes (610) und Ferrari (598) schafften mehr.

Kimi Räikkönen: «Wir sind ziemlich happy, die Balance war okay und ich denke, das Team hat ein gutes Auto gebaut. Damit haben wir eine gute Ausgangslage. Natürlich gibt es noch viel zu tun, aber soweit lief es ganz gut und ich hatte Spaß.»
Den will Alfa Romeo auch in der Saison haben.

Verlierer: Haas

Das Potenzial ist da. Haas fand durch Probleme aber nie wirklich in den Rhythmus. Platz acht mit nur 1783 Kilometern auf der Uhr – die Spitze hatte 1000 mehr, die Mittelfeld-Konkurrenz war ebenfalls teilweise viel fleißiger.

Der Chef des neuen Geldgebers (William Storey, Chef von Rich Energy) fiel durch seinen Rauschebart auf. Und seine Sprüche. «Ich bin zuversichtlich, dass wir Red Bull in vielen Rennen dieses Jahr schlagen können.»

Wir noch nicht.

Haas-Teamchef Günther Steiner gestand: «Es ist vielmehr ärgerlich als frustrierend, denn das Auto hat viel Potenzial und die Fahrer mögen es. Wir müssen nur diese kleinen Sorgen in den Griff bekommen und herausfinden, was sie verursacht. Noch bleibt uns genügend Zeit, um sie zu finden, deshalb bin ich nicht allzu besorgt.»

Vier Tage bleiben noch.

Gewinner: Honda

Wir erinnern uns sehr gut an die massiven Probleme, die die Japaner in den vergangenen Jahren hatten. Davon war in der ersten Woche so gar nichts zu sehen.

Platz zwei mit 4455 Kilometern!

Red Bull Racing-Star Max Verstappen freut sich: «In den letzten Jahren hatten wir zum Testbeginn immer Probleme, dieses Mal jedoch ist dank Honda alles glatt gelaufen, und ich bin üppig zum Fahren gekommen. Honda arbeitet ruhig und sehr konzentriert, das mag ich. Ich bin bis jetzt sehr angetan. Es läuft ganz anders als mit Renault.»

Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost: «Unser Partner Honda hat in Sachen Standfestigkeit und Leistung zugelegt. Wir sind da schön auf Kurs.» Auch hier zeigen die Top-Speed-Messungen: Honda hat nachgelegt.

Verlierer: Racing Point

In die Reihe der Verlierer gesellen natürlich in erster Linie die Teams, die nicht wie geplant zum Fahren kamen. Dazu gehörte auch Racing Point mit nur 1154 Kilometern, nur Williams fuhr weniger.

Das Team, das von dem Konsortium um Lawrence Stroll neues Geld bekam und nun schuldenfrei ist, hat technisch trotzdem noch mit den finanziellen Nachwehen des Vorjahres zu kämpfen.

Barcelona-Test: Die Zeiten der ersten Woche

1. Nico Hülkenberg (D), Renault R.S.19, 1:17,393 (Donnerstag), C5*
2. Alex Albon (T), Toro Rosso STR14-Honda, 1:17,637 (Donnerstag), C5
3. Daniil Kvyat (RU), Toro Rosso STR14-Honda, 1:17,704 (Mittwoch), C5
4. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo-Sauber C38-Ferrari, 1:17,762 (Mittwoch), C5
5. Daniel Ricciardo (AUS), Renault R.S.19, 1:17,785 (Donnerstag), C5
6. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes-Benz W10 EQ Power+, 1:17,857 (Donnerstag), C5
7. Lewis Hamilton (GB), Mercedes-Benz W10 EQ Power+, 1:17,977 (Donnerstag), C4
8. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF90, 1:18,046 (Donnerstag), C3
9. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF90, 1:18,161 (Montag), C3
10. Lando Norris (GB), McLaren MCL34-Renault, 1:18,431 (Donnerstag), C4
11. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo-Sauber C38-Ferrari, 1:18,511 (Donnerstag), C3
12. Carlos Sainz (E), McLaren MCL34-Renault, 1:18,558 (Montag), C4
13. Romain Grosjean (F), Haas VF-19-Ferrari, 1:18,563 (Donnerstag), C3
14. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-19-Ferrari, 1:18,720 (Donnerstag), C3
15. Pierre Gasly (F), Red Bull Racing RB15-Honda, 1:18,780 (Donnerstag), C3
16. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB15-Honda, 1:18,787 (Mittwoch), C3
17. Pietro Fittipaldi (BR), Haas VF-19-Ferrari, 1:19,249 (Mittwoch), C4
18. Lance Stroll (CDN), Racing Point RP19-Mercedes, 1:19,664 (Donnerstag), C2
19. Sergio Pérez (MEX), Racing Point RP19-Mercedes, 1:19,944 (Montag), C3
20. George Russell (GB), Williams FW42-Mercedes, 1:20,997 (Donnerstag), C3
21. Robert Kubica (PL), Williams FW42-Mercedes, 1:21,542 (Donnerstag), C2

*Reifenmischungen: C1 die härteste, C5 die weichste

Abstände zwischen den Mischungen gemäss Pirelli: C1 zu C2 0,9 Sekunden, C2 zu C3 0,7 Sekunden, C3 zu C4 0,6 Sekunden, C4 zu C5 0,6 Sekunden

Barcelona-Test, 4. Tag (Donnerstag, 21. Februar)
1. Nico Hülkenberg (D), Renault R.S.19, 1:17,393 (24), C5
2. Alex Albon (T), Toro Rosso STR14-Honda, 1:17,637 (136), C5
3. Daniel Ricciardo (AUS), Renault R.S.19, 1:17,785 (34), C5
4. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes-Benz W10 EQ Power+, 1:17,857 (57), C5
5. Lewis Hamilton (GB), Mercedes-Benz W10 EQ Power+, 1:17,977 (58), C4
6. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF90, 1:18,046 (138), C3
7. Lando Norris (GB), McLaren MCL34-Renault, 1:18,431 (132), C4
8. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo-Sauber C38-Ferrari, 1:18,511 (154), C3
9. Romain Grosjean (F), Haas VF-19-Ferrari, 1:18,563 (64), C3
10. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-19-Ferrari, 1:18,720 (66), C3
11. Pierre Gasly (F), Red Bull Racing RB15-Honda, 1:18,780 (146), C3
12. Lance Stroll (CDN), Racing Point RP19-Mercedes, 1:19,664 (72), C2
13. George Russell (GB), Williams FW42-Mercedes, 1:20,997 (17), C3
14. Robert Kubica (P), Williams FW42-Mercedes, 1:21,542 (48), C2

Barcelona-Test, 3. Tag (Mittwoch, 20. Februar)
1. Daniil Kvyat (RU), Toro Rosso STR14-Honda, 1:17,704 min (137 Runden), C5
2. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo-Sauber C38-Ferrari, 1:17,762 (138), C5
3. Daniel Ricciardo (AUS), Renault R.S.19, 1:18,164 (80), C4
4. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF90, 1:18,350 (134), C3
5. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB15-Honda, 1:18,787 (109), C3
6. Nico Hülkenberg (D), Renault R.S.19, 1:18,800 (63), C4
7. Romain Grosjean (F), Haas VF-19-Ferrari, 1:19,060 (69), C3
8. Pietro Fittipaldi (BR), Haas VF-19-Ferrari, 1:19,249 (48), C4
9. Carlos Sainz (E), McLaren MCL34-Renault, 1:19,354 (90), C3
10. Sergio Pérez (MEX), Racing Point RP19-Mercedes, 1:20,102 (67), C3
11. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes-Benz W10 EQ Power+, 1:20,693 (88), C3
12. Lewis Hamilton (GB), Mercedes-Benz W10 EQ Power+, 1:20,818 (94), Prototyp
13. George Russell (GB), Williams FW42-Mercedes, 1:25,625 (23), C3

Barcelona-Test, 2. Tag (Dienstag, 19. Februar)
1. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF90, 1:18,247 min (157 Runden), C3
2. Lando Norris (GB), McLaren MCL34-Renault, 1:18,553 (104), C4
3. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-19-Ferrari, 1:19,206 (59), C3
4. Alex Albon (T), Toro Rosso STR14-Honda, 1:19,301 (132), C4
5. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo-Sauber C38-Ferrari, 1:19,312 (101), C4
6. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes-Benz W10 EQ Power+, 1:19,535 (89), C3
7. Pierre Gasly (F), Red Bull Racing RB15-Honda, 1:19,814 (92), C3
8. Nico Hülkenberg (D), Renault R.S.19, 1:19,837 (95), C3
9. Daniel Ricciardo (AUS), Renault R.S.19, 1:19,886 (28), C3
10. Lewis Hamilton (GB), Mercedes-Benz W10 EQ Power+, 1:19,928 (74), C3
11. Lance Stroll (CDN), Racing Point RP19-Mercedes, 1:20,433 (79), C3
12. Pietro Fittipaldi (BR), Haas VF-19-Ferrari, 1:21,849 (13), C3

Barcelona-Test, 1. Tag (Montag, 18. Februar)
1. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF90, 1:18,161 min (169 Runden), C3
2. Carlos Sainz (E), McLaren MCL34-Renault, 1:18,558 (119), C4
3. Romain Grosjean (F), Haas VF-19-Ferrari, 1:19,159 (62), C3
4. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB15-Honda, 1:19,426 (126), C3
5. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo-Sauber C38-Ferrari, 1:19.462 (112), C3
6. Daniil Kvyat (RU), Toro Rosso STR14-Honda, 1:19,464 (74), C4
7. Sergio Pérez (MEX), Racing Point RP19-Mercedes, 1:19,944 (30), C3
8. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes-Benz W10 EQ Power+, 1:20,127 (69), C2
9. Lewis Hamilton (GB), Mercedes-Benz W10 EQ Power+, 1:20,135 (79), C2
10. Nico Hülkenberg (D), Renault R.S.19, 1:20,980 (65), C2
11. Daniel Ricciardo (AUS), Renault R.S.19, 1:20,983 (44), C2

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