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Lewis Hamilton staunt: «Ferrari schwer zu schlagen»

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton

Lewis Hamilton

​Dritter Sieg in Folge von Ferrari und dies ausgerechnet auf einer Strecke, wo Mercedes-Benz glänzen wollte. Lewis Hamilton wundert sich darüber, wie Ferrari in so wenig Zeit so viel Speed finden konnte.

Ferrari ist wieder da. Weltmeister Lewis Hamilton weiss: Wenn Charles Leclerc und Sebastian Vettel auch auf einer Strecke wie Singapur siegfähig sind, wo viel Abtrieb gefragt ist, dann haben sie mit ihrem Auto offenbar gewaltige Fortschritte erreicht. Drei Siege hintereinander, so erfolgreich war Ferrari letztmals vor elf Jahren. 2008 gelangen Kimi Räikkönen und Felipe Massa sogar vier Erfolge in Serie.

Der Engländer sagt nach Rang 4 in der Nacht von Singapur: «Ich bin Realist. Und was ich da in Singapur von Ferrari gesehen habe, ist ein Wagen, der mit den jüngsten Verbesserungen wohl endlich so funktioniert, wie sie das immer wollten. Vielleicht war es ja so, dass der Ferrari schon das ganze Jahr ein gutes Auto gewesen ist. Sie schafften es einfach zu selten, das ideale Betriebsfenster zu treffen.»

«Ich halte es für unwahrscheinlich, dass sie derart massive Verbesserungen nach Singapur brachten, dass sie scheinbar aus dem Nichts auf so einem Kurs siegen können. Also muss es, neben den neuen Teilen, um Feinarbeit gehen. Für mich steht jedoch fest: Ferrari hat jetzt ein Auto, das auf jeder Art Rennstrecke schnell ist. Also muss ich davon ausgehen, dass Ferrari auch auf den kommenden Strecken schwer zu schlagen sein wird. Zumal sie auf den Geraden so schnell sie wie eh und je. Da können wir einfach nicht mithalten.»

Der Vorsprung von Lewis Hamilton ist gewaltig. Er liegt 65 Punkte vor seinem härtesten Verfolger, Valtteri Bottas. Charles Leclerc und Max Verstappen liegen 96 Punkte hinter Hamilton, Vettel sogar 102. In den ausstehenden sechs Rennen sind 156 Punkte zu gewinnen (25 für den Sieg plus jeweils ein Punkt für die beste Rennrunde). Aber Hamilton will nichts davon hören, dass seine Position äusserst bequem sei: «Es wird darauf ankommen, wie wir uns am jeweiligen Wochenende schlagen. Derzeit machen sie einen besseren Job.»

Hamilton ist durchaus selbstkritisch: «Im ersten Rennteil konnte ich führen, aber das Rennen hat sich nicht so entwickelt, wie wir das erwartet hatten. Wir müssen da über die Bücher, die Ärmel erneut hochkrempeln und das besser machen. Der Wettkampf wird schwieriger und schwieriger, je länger die Saison dauert. Wir haben auch schon Titel gewonnen und hatten dabei nicht das beste Auto. Aber im Moment kann keiner wegreden – wir müssen zulegen.»

«Zum Glück haben wir im ersten Teil dieser WM so gut gearbeitet, dass wir einen Vorsprung besitzen. Aber ich bin lange genug in diesem Geschäft, um zu wissen: So ein Vorsprung ist ratz-fatz weg. Auch trotz all dieser Punkte mache ich mir nichts vor: Dieser Titel ist noch nicht entschieden.»


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