Helmut Marko hält Verstappen für unschlagbar

Sind 25 F1-GP pro Jahr zu viel? Das sagen die Teams

Von Vanessa Georgoulas
Zak Brown (McLaren), Mattia Binotto (Ferrari), Cyril Abiteboul (Renault) und Claire Williams (Williams)

Zak Brown (McLaren), Mattia Binotto (Ferrari), Cyril Abiteboul (Renault) und Claire Williams (Williams)

Die neuen Formel-1-Regeln erlauben ab 2021 bis zu 25 F1-Rennen pro Saison. Viele GP-Stars finden: Das sind zu viele WM-Läufe in einem Jahr. Doch was sagen die Team-Verantwortlichen dazu?

Dass im neuen Formel-1-Reglement ab 2021 eine neue Obergrenze von maximal 25 WM-Läufen pro Saison verankert ist, stösst nicht nur den GP-Stars Lewis Hamilton und Sebastian Vettel auf. Auch einige Teamchefs äussern angesichts der ohnehin schon hohen Arbeitsbelastung ihrer Angestellten Bedenken. Auch Claire Williams stellte in der FIA-Pressekonferenz in Austin klar: «25 Rennen sind schon sehr viel, bereits die 22 WM-Läufe im nächsten Jahr sind eine ganze Menge und wir dürfen dabei die Auswirkungen auf das Personal nicht vergessen. Es ist unglaublich schwierig für sie. Wir alle haben zwar unterstützende Mitarbeiter, die im Rotationssystem eingesetzt werden können, aber in dieser Hinsicht haben die grossen Teams wohl eine einfachere Aufgabe zu bewältigen. Denn sie haben grössere Budgets und können damit mehr Personal einsetzen. Es ist auf jeden Fall schwierig.»

Dass mehr Rennen auch mehr Kosten verursachen, bereitet den Meisten allerdings keine allzu grossen Kopfzerbrechen. Williams dazu: «Finanziell gibt es ja einen Ausgleich, denn wenn wir mehr Rennen veranstalten, spült das auch mehr Geld in den Topf, aus dem die Gewinne dann verteilt werden. Finanziell wäre es also nicht das Ende der Welt. Es geht vielmehr ums Personalmanagement und die Tatsache, dass unsere Mitarbeitern nicht an 25 Wochen unter zu viel Druck stehen.»

Renault-Teamoberhaupt Cyril Abiteboul stimmt der Tochter von Teamgründer Frank Williams zu: «Ich denke, das ist eine gute Zusammenfassung. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Zahlen stimmen können, es kann ökonomisch also durchaus positiv sein, den WM-Kalender zu erweitern, indem man die Anzahl der WM-Läufe erhöht.»

«Claire hat aber bereits erwähnt, dass alle bis an die Belastungsgrenze gebracht werden und die Hauptfrage, die sich meiner Meinung nach stellt, ist jene nach Qualität oder Quantität» fügte der Franzose an. Gleichzeitig räumte er aber auch ein: «Andererseits leben wir in einer Welt, in der wir so oft wie möglich mit unseren Fans und den Medien in Kontakt kommen und Inhalte schaffen sollten. Wir leben in einer Welt, in der es um Marktanteile geht und darum, sichtbar zu sein. Du brauchst also diese Präsenz. Es ist schwierig, und wahrscheinlich müssen nicht wir, sondern die Promoter diese Frage beantworten.»

Ferrari-Teamchef Mattia Binotto blieb bei seiner Antwort vorsichtiger: «Ich denke, auf diese Frage gibt es keine klare Antwort und das bedeutet, dass es eine gute Frage ist. Ich glaube, wir sind derzeit noch nicht alle überzeugt und das gehört zu den Diskussionspunkten, die wir hier in der Formel 1 besprechen müssen. Am Ende ist es immer auch ein Kompromiss. Finanziell ist es natürlich ein Zusatzaufwand und ich bin mir nicht sicher, ob es zu unserem Vorteil ist. Es hängt davon ab, wo diese Extra-Rennen stattfinden werden und wie die Einnahmen dort aussehen werden. Es gibt viele Punkte, die man bei der Anzahl Rennen beachten muss. Aber wir gehen das positiv an, damit wir alle zusammen die richtige Antwort finden.»

Und McLaren-CEO Zak Brown schlug vor: «Die Lösung könnten alternierende Rennen sein, also dass wir uns abwechseln, denn grundsätzlich ist es gut, wenn neue Länder die Formel 1 begrüssen wollen. Das macht uns in einem neuen Teil der Welt sichtbar. Aber statt 25 Rennen, die in meinen Augen möglich sind, wenn wir einige Sachen anders machen als heute, könnten sich gewisse Austragungsorte abwechseln, was ein guter Kompromiss sein könnte.»

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