So muss Formel 1 sein: 13 Autos in nur 0,557 Sekunden

Von Mathias Brunner
Formel 1 2019: Top-Team voraus, harter Kampf im Mittelfeld

Formel 1 2019: Top-Team voraus, harter Kampf im Mittelfeld

​So sollte unsere Formel 1 immer sein: Im Mittelfeld tobt ein unfassbarer Kampf um jede Tausendstelsekunde – Kevin Magnussen (6.) und Lando Norris (18.) werden um nur 557/1000 getrennt!

Formel-1-Sportchef Ross Brawn will mittelfristig in der Königsklasse eine Leistungsdichte sehen, die wir heute im Mittelfeld bereits haben. Im nur knapp 4,3 Kilometer kurzen Autódromo José Carlos Pace von Interlagos erleben wir einen Effekt, den wir jeweils auch auf dem Red Bull Ring beobachten – je kürzer eine Runde, desto enger schiebt sich das Feld zusammen.

Noch haben wir eine Zweiklassengesellschaft. Vorne liegen fast alle Rennwagen der drei Top-Teams Ferrari, Mercedes und Red Bull Racing-Honda. Dieses Mal mit Sebastian Vettel als Schnellstem im zweiten freien Training, gefolgt von seinem Ferrari-Stallgefährten Charles Leclerc, Max Verstappen (RBR-Honda) und den beiden Silberpfeilschützen Valtteri Bottas und Lewis Hamilton.

Auch hier sind die Abstände gering: Vettel nur 21 Tausendstel vor dem Monegassen Leclerc; Verstappen 113 Tausendstel hinter Leclerc, Bottas 22 Tausendstel hinter Max, Hamilton 67 Tausendstel hinter dem Finnen. Von Vettel zu Hamilton, vom Ersten bis zum Fünften – nur 223 Tausendstelsekunden!

Der wahre Leckerbissen findet dann im Mittelfeld statt: Vom verblüffenden Dänen Kevin Magnussen auf Rang 6 (1:10,143) bis hinunter zu Platz 18 von McLaren-Pilot Lando Norris (1:10,700) liegen 13 Autos innerhalb von nur 0,557 Sekunden!

Formel-1-Sportchef Ross Brawn weiss: Die neue Formel 1 ab 2021 wird nicht alles auf den Kopf stellen. Aber der Brite sagt: «Wir wollen Rennwagen, mit welchen die Piloten gut attackieren können. Wir wollen, dass das Feld zusammenrückt, dass die Teams überleben können und, last but not least, dass die Autos aufregend aussehen, schon im Stillstand. Wir wollten auch keine Autos, die ständig Teile verlieren. Die 2021er Renner werden erheblich robuster sein als die heutigen.»

«Die grösse Änderung zu früher ist, dass die Finanzen neu Teil des Reglements sind. Das gab es noch nicht. Zuvor waren das Abkommen zwischen Gentlemen, aber davon gibt es nicht so viele im Fahrerlager! Wir beginnen mit 175 Millionen Dollar im Jahr, aber wir werden daran arbeiten. Für mich stand immer fest – wenn wir einen Kostendeckel einführen, dann haben die Rennställe eine fairere Ausgangslage. Und das muss früher oder später zu besserem Sport führen.»

«Im Moment haben wir nur drei Teams, die Rennsiege einfahren können, mehr gibt’s nicht. Aber wir wollen die Weichen stellen, um in den nächsten Jahren eine Situation zu schaffen, in der ein richtig gutes, anständig finanziertes Team für viel Wirbel sorgen kann. Es muss möglich werden, dass ein Team wie Racing Point an einem guten Tag den Top-Teams ein Bein stellen kann.»

Der letzte Sieg ohne Ferrari, Red Bull Racing und Mercedes? Er liegt mehr als sechseinhalb Jahre zurück – mit Kimi Räikkönen am 17. März 2013 beim Grossen Preis von Australien in Melbourne, mit seinem Lotus-Renault.

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