Formel 1: Schmerzhafte Lektion für Leclerc

Helmut Marko zum Österreich-GP: Zuschauer denkbar

Von Rob La Salle
Max Verstappen und Dr. Helmut Marko

Max Verstappen und Dr. Helmut Marko

​Auf 5. Juli plant Formel-1-CEO Chase Carey auf dem Red Bull Ring den WM-Beginn, als Geisterrennen. Red-Bull-Rennsportberater Helmut Marko spricht sogar von «beschränkter Zuschauerzulassung».

Weil Österreich in der Coronakrise schnell, umsichtig und strikte gehandelt hat, wird mit grosser Wahrscheinlichkeit etwas passieren, das wir seit den 60er Jahren nicht mehr erlebt haben – ein WM-Auftakt der Formel 1 in Europa. Die 2020er Saison soll mit Rennen auf dem Red Bull Ring anfangen, am 5. Juli und am 12. Juli.

Der ursprüngliche Formel-1-Terminkalender ist auf den Kopf gestellt, zehn Rennen mussten bislang verschoben oder abgesagt werden, weitere werden folgen. Serien-CEO Chase Carey hat angekündigt, dass ein neuer Plan ganz anders aussehen werde (siehe weiter unten) und dass alle Rennen in Europa bis September unter Ausschluss der Öffenlichkeit stattfinden.

Aber Red Bull-Rennberater Dr. Helmut Marko bleibt optimistisch. Der 77jährige Grazer sagt in der ORF-Sendung «Sport am Sonntag» bezüglich der Genehmigung des Rennens ohne Zuschauer: «Wir hoffen demnächst auf eine Antwort des Gesundheitministeriums auf das am Donnerstag eingereichte Konzept. Obschon dieses Konzept ein Geisterrennen vorsieht, halte ich bei guter Weiterentwicklung der Coronavirus-Gesamtsituation in den nächsten Wochen auch eine beschränkte Zuschauerzulassung für denkbar.»

Am 14. Mai hatte Marko gegenüber der Nachrichtenagentur APA bestätigt: «Unser Sicherheitskonzept ist fertig und wurde Donnerstagfrüh abgesandt.» Inhaltlich gehe es um Dinge wie die Sicherheitsvorkehrungen an sich sowie deren Überprüfung, diverse Checkpunkte an der Strecke und so weiter. «Das Konzept sollte alle Anforderungen, welche die Regierung stellt, beinhalten. Wir haben alle soweit bekannten Auflagen berücksichtigt und warten jetzt auf die Reaktion.»

Der steirische Sportlandesrat Christopher Drexler ergänzte: «Das medizinische Konzept, das die Ringverantwortlichen übermittelt haben, soll die Basis darstellen, um den Schutz der Gesundheit zu gewährleisten und eine etwaige Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. Das steht an oberster Stelle.»

Der Ball liegt seither bei Gesundheitsminister Rudolf Anschober: «Jeder Organisator oder Veranstalter hat das Recht, eine Veranstaltung zu beantragen. Die Grundvoraussetzung dafür ist ein Sicherheitskonzept. Wir werden bewerten – ist eine solche Veranstaltung ein Risiko oder nicht, entsprechen die Schutzmaßnahmen unseren Grundvorgaben? Auf dieser Basis wird faktenorientiert entschieden, und dabei spielt es keine Rolle, ob ich ein großer Fan der Formel 1 bin oder nicht. Wir schauen uns jedes Konzept eines Bewerbers seriös und korrekt an.»

Das Konzept für Rennen trotz Corona sieht vor, dass der Personaltross am GP-Wochenende auf 2000 Menschen reduziert wird, die Fachkräfte müssen mit Bescheinigungen anreisen, die belegen, dass sie gesund sind, am Rennplatz wird es regelmässige Kontrollen geben. Vorteile der Rennstrecke in der Steiermark: Sie liegt auf dem Land und befindet sich fast direkt neben dem Flughafen Zeltweg, wenn der F1-Tross mit Charter-Maschinen anreisen soll; Unterkünfte sind rasch und einfach erreichbar.

Formel-1-Kalenderentwurf

5. Juli: Spielberg (A)
12. Juli: Spielberg (A)
26. Juli: Silverstone (GB) oder Hockenheim (D)
2. August: Silverstone (GB) oder Hockenheim (D)
9. August: Budapest (H)
23. August: Barcelona (E)
30. August: Francorchamps (B)
6. September: Monza (I)
20. September: Baku (AZ)
27. September: Sotschi (RUS)
4. Oktober: Shanghai (RC)
11. Oktober: Suzuka (J)
25. Oktober: Austin (USA)
1. November: Mexiko-Stadt (MEX)
8. November: Interlagos (BR)
22. November: Hanoi (VN)
29. November: evtl. Sakhir (BRN)
6. Dezember: Sakhir (BRN)
13. Dezember: Yas Marina (UAE)

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