Lewis Hamilton nach schwacher Saison: Keine Vorwürfe
Lewis Hamilton
Beim WM-Finale von Abu Dhabi 2022 wurde Tatsache, was viele Hamilton-Fans nicht für möglich gehalten hätten: Erstmals seit 2002 im Einsitzer-Sport (ohne Karting), erstmals seit 2007 in der Königsklasse hat Lewis Hamilton kein Rennen gewonnen. Es passt zu seiner verpatzten Saison 2022, dass der Mercedes-Star beim WM-Ausklang kurz vor Schluss aufgeben musste, wegen eines Hydraulikdefekts.
Der 103-fache GP-Sieger sagte am Yas Marina Circuit: «Ich habe bis zum Schluss fest daran geglaubt, dass ich vielleicht noch eine Chance haben würde. Es ist wichtig, dass man in schwierigen Zeiten die Hoffnung nicht fahren lässt, die Ärmel hochkrempelt und weiterschuftet.»
Hamilton hat die Probleme von Mercedes 2022 nie schöngeredet, aber er hat sich auch immer vor sein Team gestellt und betont, wie sehr er die harte Arbeit aller Fachkräfte zu schätzen weiss. Es gab keine Schuldzuweisungen, und über sich selber sagt er: «Ich muss mir nichts vorwerfen. Aber für mich fasst dieses letzte Rennen das ganze Jahr sehr schön zusammen. Ich bin froh, dass es vorbei ist. Gewiss wäre es schön gewesen, meine Serie fortzusetzen. Aber seien wir mal ehrlich – ein Sieg wäre ohnehin nicht genug gewesen.»
Lewis Hamilton landete auf WM-Rang 6, so weit hinten war der Mercedes-Superstar in der Königsklasse noch nie. Er wurde überdies von seinem jungen Mercedes-Stallgefährten George Russell geschlagen. Lewis weiter: «Dieses Jahr war so schwierig. Als wir erstmals unter die besten Fünf kamen, fühlte es sich für uns wie ein Sieg an. Als wir es erstmals aufs Podest schafften, fühlte es sich wie ein Sieg an. Zweite Ränge fühlten sich wie Siege an. Du musst dich an die positiven Gefühle klammern.»
Der 37-jährige Brite gibt sich gegenüber dem englischen Chanel 4 demütig: «Ich fühle eine grosse Wertschätzung für die ganzen Teams, die ohne Unterlass versuchen, sich zu verbessern. Ich kann besser nachvollziehen, wie es sich anfühlt, ein Auto auf die Räder gestellt zu haben, das nicht so schnell ist wie erwartet; und dann zu versuchen, es weiter nach vorne zu bringen.»
Ein Team, das Hamilton dabei immer auf dem Radar hat, ist jener Rennstall, mit dem er 2007 sein GP-Debüt gegeben hat – McLaren. «Ich gucke immer, wo McLaren liegt. Dort hat für mich alles angefangen, und ich möchte, dass es für sie gut läuft, auch wenn sie heute ein Gegner sind. Es gibt Tage, an welchen sie sich schwertun, und das macht mich traurig. Denn du vergisst dein erstes Team nie.»
Abu Dhabi-GP, Yas Island
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:27:45,914 h
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +8,771
03. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +10,093
04. Carlos Sainz (E), Ferrari, +24,892
05. George Russell (GB), Mercedes, +35,888
06. Lando Norris (GB), McLaren, +56,234
07. Esteban Ocon (F), Alpine, +57,240
08. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +76,931
09. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +83,268
10. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, +83,898
11. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +89,371
12. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, +1 Runde
13. Alex Albon (T), Williams, +1
14. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1
15. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1
16. Mick Schumacher (D), Haas, +1
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1
18. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +3 Runden
19. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +3
Out
Fernando Alonso (E), Alpine, Wasserleck
WM-Schlussstand (nach 22 von 22 Rennen)
Fahrer
01. Verstappen 454 Punkte
02. Leclerc 308
03. Pérez 305
04. Russell 275
05. Sainz 246
06. Hamilton 240
07. Norris 122
08. Ocon 92
09. Alonso 81
10. Bottas 49
11. Ricciardo 37
12. Vettel 37
13. Magnussen 25
14. Gasly 23
15. Stroll 18
16. Schumacher 12
17. Tsunoda 12
18. Zhou 6
19. Albon 4
20. Latifi 2
21. De Vries 2
22. Nico Hülkenberg (D) 0
Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 759 Punkte
02. Ferrari 554
03. Mercedes 515
04. Alpine 173
05. McLaren 159
06. Alfa Romeo 55
07. Aston Martin 55
08. Haas 37
09. AlphaTauri 35
10. Williams 8