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Zieht Daimler die Silberpfeile aus der F1 ab?

Von Peter Hesseler
Eclestone wird wohl vor Gericht vorsprechen

Eclestone wird wohl vor Gericht vorsprechen

Handelsblatt malt in der Schmiergeld-Affäre um Bernie Ecclestone ein Worst-Case-Szenario an die Wand.

Der diese Woche gegen Gerhard Gribkowsky vor dem Münchner Landgericht verhängte Urteilsspruch könnte weiter reichende Konsequenzen haben. Denn diesem Prozess, der den Schmutz über dem Verkauf der anteiligen Vermarktungsrechte der Bayern-LB-Anteile an CVC Capital Partners und dessen Geschäftsführer Bernie Ecclestone im Jahr 2005/06 behandelt, könnte ein weiterer Folgen. Nämlich durch die zu erwartende Anklage gegen F1-Vermarktungschef Ecclestone selbst.

Wie das Handelsblatt berichtet, könnte der Prozess gegen Gribkowsky und besonders ein Schuldnachweis Ecclestones, der im Verdacht steht, Gribkowsky geschmiert zu haben, Automobilhersteller Mercedes aus der Formel 1 vertreiben. Eine in der Werksverfassung verankerte Anti-Korruptionsklausel würde den Konzern dann zwingen, aus dem GP-Sport auszusteigen. Dieser Klausel zufolge «toleriert Daimler weder unmoralische noch korrupte Praktiken seiner Angestellten oder Geschäftspartner».

Konzern-Anwalt Laurenz Schmitt bestätigte, dass Ecclestones vermeintliche Schmiergeldzahlungen unter diesen Paragrafen fallen würden. Ein Firmen-Sprecher sagt klipp und klar, dass Daimler seine Marke Mercedes für den Fall einer Verurteilung Ecclestones zwingend aus dem GP-Sport herausnehmen müsse.

Andererseits wissen wir: Wenn Ecclestone angeklagt werden sollte, was sich erst noch erweisen muss, wird er eine ultra-zähe Verhandlungsführung an den Tag legen. Ein derartiger Prozess könnte Jahre dauern. Bernie ist 81. Er würde sicher auf Zeit spielen oder eine rasche finanzielle Einigung anstreben, selbst eine schmerzhafte, um einer schwereren Strafe zu entgehen.

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