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Nürburgring: Betrieb der Rennstrecke ist gesichert

Von Oliver Feldtweg
Schumi und Rosberg 2011 auf dem Ring

Schumi und Rosberg 2011 auf dem Ring

Dem Formel-1-GP auf dem Nürburgring am 14. Juli 2013 steht nichts mehr im Wege. Die Strecke wird verkauft.

Die Zukunft der insolventen Traditions-Rennstrecke Nürburgring ist nach jüngsten Angaben der Pächter gesichert. Bei einem Treffen mit den Sanierern sei ein Vertrag zur Rettung der Eifel-Rennstrecke unterzeichnet worden, teilte der Sprecher der privaten Nürburgring Automotive GmbH (NAG) mit. Insolvenzverwalter und Pächter der zahlungsunfähigen Nürburgring GmbH haben sich nach mehreren gescheiterten Gesprächen auf eine Räumung der Immobilien an der Rennstrecke geeinigt. Dieser Vergleich wurde bei einem Notar in Mainz beurkundet.

Gemäss dieser Vereinbarung wird die NAG den Formel-1-WM-Lauf (12. bis 14. Juli 2013) im nächsten Jahr ausrichten, verlautbarte die Deutsche Presse Agentur (DPA). Von den Sanierungsexperten ist bisher noch keine offizielle Stellungnahme abgegeben worden. Der neue Vertrag regelt den Betrieb, der nach der Insolvenz nun auf eine neue Gesellschaft übergehen soll. Die NAG führt demnach weiter Hotels und Lokale. Das Land hatte der NAG am 7. Februar wegen ausstehender Pachtzahlungen gekündigt.

Die NAG ist jetzt rückwirkend zum 30. Oktober nicht mehr Pächter der Rennstrecke und der mit 330 Millionen staatlicher Kredite gebauten Erlebniswelt. Die insolvente, grossteils in Landeseigentum stehende Nürburgring GmbH hat also als Besitzer wieder die Verfügungsgewalt über alle Gebäude und die Rennstrecke. Um den künftigen Rennstreckenbetrieb zu sichern, wird die NAG ihr Personal einer neu zu gründenden Nürburgring-Betriebsgesellschaft überlassen.

Im Frühjahr kann der Nürburgring jetzt für Investoren zum Verkauf ausgeschrieben werden. Die bisherigen Pächter Jörg Lindner und Kai Richter liessen durchblicken, man habe sich mit dem Nürburgring GmbH darauf geeinigt, offene Forderungen und Verbindlichkeiten gegenseitig aufzurechnen. Gegenüber der FAZ erklärten Lindner und Richter, sich als mögliche Käufer des Nürburgrings an der Ausschreibung beteiligen zu wollen. Die NAG, so wurde berichtet, habe seit Beginn des Pachtvertrags im Frühjahr 2010 den Umsatz von 21 auf 63 Millionen Euro im Jahr gesteigert und einen Gewinn in zweistelliger Millionenhöhe erwirtschaftet. Der Ausbau der Rennstrecke sei sinnvoll gewesen, beteuern Lindner und Richter. «Falsch war der Umgang mit EU-Beihilfen und die Ausrichtung auf einen Freizeitpark mit Achterbahn und einem Rennsportmuseum», kritisieren hingegen die NAG-Betreiber.

Umstritten ist noch die Frage, ob der NAG die Tourismusabgabe des Landes Rheinland-Pfalz in der Höhe von jährlichen 3,2 Millionen Euro zustehe. Und der ehemalige rheinland-pfälzische Innenminister Ingolf Deubel (SPD) wurde unterdessen vor dem Landesgericht Koblenz wegen Untreue angeklagt.

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