Rosberg vor Hamilton, Button vor Pérez – wieso?

Von Mathias Brunner
Nico Rosberg wartet auf seinen Einsatz

Nico Rosberg wartet auf seinen Einsatz

Wie teilen die Rennställe eigentlich einen Wintertest? Der Testplan geht auf verschiedene Faktoren zurück.

Der Jerez-Test hat viele Antworten offen gelassen (siehe Story «Jerez: Vettel, Hamilton & Co. im Dunkeln»).

Eine Frage jedoch können wir gerne beantworten, die uns ein SPEEDWEEK-Leser angesichts der höchst unterschiedlichen Testpläne gestellt hat. Peter Gruber aus Salzburg wollte wissen, wie eigentlich die Rennställe die Einsatz-Reihenfolge der Fahrer festlegen.

Zur Erinnerung. In Jerez planten die Teams an den vier Testtagen von Dienstag bis Freitag so:

Red Bull Racing
Webber, Webber, Vettel, Vettel

Ferrari
Massa, Massa, Massa, de la Rosa

McLaren
Button, Pérez, Button, Pérez

Lotus
Grosjean, Grosjean, Räikkönen, Räikkönen

Mercedes
Rosberg, Hamilton, Rosberg, Hamilton

Sauber
Hülkenberg, Hülkenberg, Gutiérrez, Gutiérrez

Force India
Di Resta, Di Resta/Rossiter (je halber Tag), Rossiter/Di Resta (je halber Tag), Bianchi

Williams
Maldonado, Maldonado, Bottas, Bottas

Toro Rosso
Ricciardo, Ricciardo, Vergne, Vergne

Caterham
Van der Garde, Van der Garde, Pic, Pic

Marussia
Chilton, Razia, Chilton, Razia

Einige Rennställe lassen ihre Fahrer also zwei Tage lang im Wagen, andere wechseln ab, wieder andere teilen sogar einzelne Tage. Eine Variante hat in Jerez gefehlt, werden wir aber in Barcelona zu sehen bekommen – der eine Pilot fährt am ersten und am letzten Tag, der andere an den mittleren beiden Testtagen.

BBC- und SPEEDWEEK-Technikexperte Gary Anderson weiss: «Die Art und Weise, wie jedes Team da vorgeht, hängt von mehreren Faktoren ab. Bei Sauber beispielsweise machte es gewiss mehr Sinn, den erfahrenen Nico Hülkenberg zuerst in den Wagen zu lassen. Einfach weil er mehr übers Auto sagen kann als der junge Gutiérrez.»

«Ausschlaggebend ist aber auch das Programm. Wenn ich weiss, dass einer meiner Fahrer für bestimmte Tests der geeignetere Mann ist, dann stimme ich meine Einteilung darauf ab. Ich war jedoch nie ein Fan der Lösung, einen Testtag zu teilen – der Wagen muss umgebaut werden, das kostet immer wertvolle Zeit. Denn in Jerez und bald auch in Barcelona wird ja ohne Mittagspause durchgefahren.»

«Oft lassen die Stars auch ihre weniger hoch eingestuften Stallgefährten den ersten Test machen, weil sie glauben, dass es zu Beginn sowieso Kinderkrankheiten geben wird, welche sie nur Zeit kosten würden. In Jerez hatten wir durchgehend schönes Wetter, das ist leider nicht immer der Fall. Auch das kann die Entscheidung beeinflussen – morgen ist es wohl noch trocken, da lassen wir den Fahrer mit mehr Routine auf die Bahn, bis eine Schlechtwetterfront den Fahrbetrieb einschränkt.»

«Es gibt aber auch Fälle, da will ein Fahrer den Platzhirsch markieren und besteht darauf, den ersten Test zu fahren. Weil er vielleicht davon überzeugt ist, auf diese Weise die Marschrichtung vorgeben zu können. Weitsichtig ist das nicht: Wie gut ein Rennwagen wird, entscheidet sich nicht am ersten Testtag. Und jedes Team tut gut daran, auf beide Fahrer zu hören.»

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