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Toto Wolff (Mercedes): «Stallorder ist etwas anderes»

Von Mathias Brunner
Toto Wolff: «Bei Mercedes gibt es keine Stallorder.»

Toto Wolff: «Bei Mercedes gibt es keine Stallorder.»

Mercedes-Rennchef Toto Wolff verteidigt die Vorgehensweise der Strategen am Kommandostand beim heiklen Managen von Nico Rosberg und Lewis Hamilton.

Natürlich muss die Frage erlaubt sein: Hat Lewis Hamiltons Weigerung – für Nico Rosberg Platz zu machen – die Chance auf einen Sieg des Deutschen gekostet? Keiner kann das letztlich beantworten, und auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff rätselt: «Es war ein Rennen, in welchem in extrem kurzer Zeit komplexe Entscheidungen gefällt werden mussten. Es ist ein Rennen, das noch viel zu besprechen geben wird.»

Die grössten beiden Punkte auf dem Arbeitsplatz: Mangelnde Standfestigkeit und das heikle Emotions-Management zweier Fahrer, die beide Weltmeister werden wollen.

Toto Wolff weiter: «Wir müssen ganz dringend an der Standfestigkeit arbeiten. Es ist nicht akzeptabel, dass die Möglichkeiten unserer Fahrer durch die Technik beschränkt werden. Beide sollen ein schnelles, zuverlässiges Auto haben und dann fair um den Titel kämpfen dürfen. Die Analyse vom Defekt im Wagen von Hamilton, der zum Feuer führte und damit zu einem Start aus der Boxengasse für Lewis, ist noch nicht abgeschlossen.»

Der grössere Aufreger nach dem Rennen war jedoch die Stallorder für Lewis Hamilton. Toto Wolff nach dem Rennen: «Das war keine Stallorder, das war eine Teamentscheidung. Bei Mercedes gibt es keine Stallorder.»

«Nico war nicht nahe genug an Hamilton, um zu überholen. Aber man darf das Rennen nicht auf diese eine Situation reduzieren. Wir hatten nach der Safety-Car-Phase beispielsweise Probleme mit der elektronisch gesteuerten Hinterradbremse. Es war ein Grand Prix mit vielen Variablen.»

Eine der Vorgaben bei Mercedes bestand eigentlich darin, aus Gründen der Chancengleichheit die Fahrer mit der gleichen Strategie ins Rennen zu schicken. Aber das wurde schon im Qualifying durch den brennenden Mercedes von Hamilton über den Haufen geworfen. Oder vom Safety-Car, das für Rosberg zum dümmsten Zeitpunkt auf die Bahn kam.

Um die Siegerstrategie von Rosberg umzusetzen (nochmals Reifen holen, dann volle Kanne Richtung Spitze), hätte Hamilton Platz machen müssen, hätte das Rennen einige Runden länger dauern müssen. Beides war ungefähr gleich realistisch.

Toto Wolff: «Wir wissen nicht, ob Nico nach dem Überholen von Lewis genügend Zeit herausgefahren hätte, um an die Spitze zu gehen. Wir müssen aus diesem Rennen lernen und es beim nächsten Mal besser machen. Aber es war in dieser Situation gewiss nicht einfach, das Richtige zu tun.»

Glaubt Wolff, dass Hamiltons Vertrauen ins Team schwindet? Der Wiener schüttelt den Kopf: «Nein, wenn sich die Gemüter mal ein wenig beruhigt haben, und die Situation in Ruhe durchgesprochen ist, dann wird der Ärger von selber verflogen sein. Lewis ist eben Lewis, er macht aus seinen Gefühlen kein Geheimnis, und ich kann verstehen, dass er über den Funkbefehl nicht froh war. Kein Racer wäre das.»

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