Helmut Marko hält Verstappen für unschlagbar

McLaren: Profitiert Honda von Problemen 2014?

Von Mathias Brunner
McLaren begann 2014 die Saison stark, trudelte dann aber in eine Krise, wovon sich der Traditionsrennstall erst im Herbst erholte. Matt Morris, der leitende Ingenieur der Briten, blickt zurück.

Matt Morris – bei McLaren mit dem Posten des leitenden Ingenieurs betraut – blickt mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf die Saison 2014. Denn so gut wie beim Saisonbeginn in Australien (nach Disqualifikation von Daniel Ricciardo Ränge 2 und 3 für Kevin Magnussen und Jenson Button) war McLaren das ganze Jahr nicht mehr. Um genau zu sein, rutschte das Team in eine Krise, von welcher sich der zweiterfolgreichste GP-Rennstall (nach Ferrari) erst ab Spätsommer zu erholen begann.

Matt Morris blickt zurück: «Auch für uns war die Umstellung auf die neuen Antriebseinheiten die grösste Herausforderung. In vielen Belangen war es ein Schritt ins Ungewisse – Kühlung, Einpassen des Motors ins Chassis, Management der Energierückgewinnung. 2013 bestand ein Formel-1-Renner aus gut 10.000 Teilen. Seit diesem Jahr sprechen wir von 12.000 Einzelteilen!»

«Wir hatten 2013 keine gute Aerodynamik, also versuchten wir für 2014, auch dies zu verbessern. Dazu kam ein neues Hinterradaufhängungs-Konzept.»

«Klar haben wir uns über die Podestränge in Melbourne gefreut, aber wir wussten, dass ein Sturm auf uns zukommt. Denn das feine Ergebnis kam nicht zustande, weil wir so stark waren, sondern weil die anderen schwächelten. Mercedes stellte uns eine tadellose Antriebseinheit hin, und wir hatten im Gegensatz zu anderen Teams keine Probleme mit der Kühlung. Wir konnten von einer guten Standfestigkeit profitieren.»

«Intern war uns jedoch klar, dass die Daten in Sachen Leistungsfähigkeit eine etwas andere Geschichte erzählten. Wir schauten uns auch die Konkurrenz genau an und ahnten anhand von Messwerten an der Strecke, dass sie an uns vorbeiziehen würden, sobald ihre Autos zuverlässiger sein würden. Und genau das ist geschehen.»

«Ein elementarer Bestandteil dieser neuen Turbo-Renner ist die Fahrbarkeit des Autos. Wir schafften es erst wieder zum Japan-GP, mit einem neuen Aero-Paket an der Vorderachse, Button und Magnussen ein Fahrzeug hinzustellen, von dem sie sagen konnten – endlich spüren wir einen Fortschritt. Auf einmal war Balance da, und damit kehrte das Vertrauen der Fahrer ins Auto zurück. Und wer Vertrauen in seinen Renner hat, der fährt schnell.»

«Was uns dabei Mut macht: Suzuka ist eine Rennstrecke, welche ein mechanisch und aerodynamisch gesundes Auto belohnt. Daher wissen wir, dass wir nun auf einem guten Weg sind. Wir waren auf trockener und nasser Bahn konkurrenzfähig. In den letzten vier Rennen waren wir unterm Strich stärker als Red Bull Racing und Ferrari. Auf dieser Basis arbeiten wir am neuen McLaren MP4-30.»

In den letzten fünf Rennen der Saison fuhr Jenson Button vier Mal unter die besten Fünf.

Matt Morris weiter: «Der nächste grosse Schritt war dann ein weiteres Aero-Update zum WM-Finale von Abu Dhabi hin, dies im Hinblick auf 2015. Leider hatten wir im Rahmen des GP-Trainings zu wenig Zeit, um alle Daten aus dem Windkanal und der Berechnungen auf der Rennstrecke bestätigen zu lassen. Verzetteln wollten wir uns auch nicht, also sind wir im Rennen mit der alten Konfiguration gefahren. Aber wir werden in Jerez beim ersten Wintertest damit weiterarbeiten. Wir sind guter Dinge, dass wir uns in die richtige Richtung bewegen.»

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