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Michael Schumacher: Unfallstelle unverändert

Von Mathias Brunner
Zwei dieser Steine wurden Michael Schumacher zum Verhängnis

Zwei dieser Steine wurden Michael Schumacher zum Verhängnis

Vor einem Jahr zog sich Michael Schumacher bei einem Unfall im Skigebiet Méribel schwere Kopfverletzungen zu. Die Unfallstelle präsentiert sich ein Jahr danach fast identisch.

29. Dezember 2013: Die Rennfahrerlegende Michael Schumacher stürzte im Skigebiet «Les trois vallées» oberhalb von Méribel, er war an einen Stein geraten, zu Fall gekommen und mit dem Kopf auf einen anderen Stein geprallt. In aller Wahrscheinlichkeit hat ihm sein Helm das Leben gerettet. Inwiefern die darauf montierte Kamera die Schwere der Verletzung beeinträchtigt hat, darüber gehen die Meinungen bis heute auseinander.

An einer Pressekonferenz vom 8. Januar 2014 hatten die zuständigen Ermittler zunächst erklärt, dass sich der frühere Ferrari- und Mercedes-Starfahrer acht Meter neben der markierten roten Piste namens Chamois befunden habe. Später korrigierte das Staatsanwalt Patrick Quincy und berichtete von nur noch viereinhalb Metern. Die zwei Steine, die Schumacher zum Verhängnis wurden, lagen lediglich zehn Meter voneinander entfernt.

Webcams aus dem französischen Skigebiet von heute Morgen zeigen: schönstes Skisportwetter. Der Betrieb läuft wie immer. Die wenigsten Skifahrer dürften bei ihren Schwüngen ahnen, was sich hier vor einem Jahr für ein Drama abgespielt hat. Vielleicht hält der eine oder andere kurz an, möglicherweise schiesst jemand ein Foto von den noch immer dort lauernden Steinen.

 Denn die Unfallstelle präsentiert sich unverändert: Neben den üblichen Stangen, welche wie auf tausenden anderen Abfahrten in Europa die Piste begrenzen, ist keinerlei Sicherheitsvorkehrung vorhanden. Es gibt keine Bänder, es gibt keine Warnung auf einem Schild oder Ähnliches.

Der Grund dafür ist nicht etwa Fahrlässigkeit der Pistenbetreiber: Staatsanwalt Quincy war im Rahmen seiner Ermittlung vielmehr zum Schluss gekommen, dass niemandem ein strafbares Verhalten nachgewiesen werden kann, nicht den Pistenbetreibern, nicht dem Skiverleiher.

Die Kennzeichnung und Beschilderung der Piste und damit auch ihrer Grenze habe den gültigen Normen entsprochen, sagte der Franzose Mitte Februar 2014, bevor die offizielle Ermittlung eingestellt worden ist. Stéphane Bozon, Kommandant der Gebirgsgendarmerie Savoyen, hielt damals fest, dass die Leihskier von Schumacher in perfektem Zustand waren, sowohl, was die Bretter an sich betrifft als auch die Bindung.

Staatsanwalt Quincy kam zum Schluss, dass Michael Schumacher aus freien Stücken die Fahrt nahe der Steine gewählt hatte. Selbst die grosse Routine des Champions als Skifahrer konnte den Sturz nicht verhindern, die geringe Geschwindigkeit trug höchstens dazu bei, dass sich Michael Schumacher nicht noch schlimmer verletzte.

Wie viele Skiläufer seither durch die Steine gefahren sind, kann niemand sagen. Seit Michael Schumachers Unfall gab es jedoch immer wieder entsprechende Fahrspuren, wie hunderte von Fotos zeigen.

Der Sturz von Michael Schumacher und die Verletzung sind «die Folge einer Verkettung extrem unglücklicher Umstände» (so Managerin Sabine Kehm damals).

Einige Menschen würden vielleicht von Schicksal sprechen.

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