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Formel 1: Ist der Hybridantrieb der Anfang vom Ende?
Wieviel Sinn macht der Hybrid-Antrieb in der Formel 1? Friedrich Indra, Honorarprofessor an der Technischen Universität Wien, ist sich sicher: Die Königsklasse des Motorsports steuert in Richtung Abgrund.
Formel 1
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Als ehemaliger Motorenentwickler und früherer Rennwagenbauer kennt sich Ingenieur Friedrich Indra in der Welt der Motoren bestens aus: Lange Jahre arbeitete er als Motor- und Antriebs-Chefentwickler bei Alpina, Audi, Opel und GM, und auch heute ist er als Honorarprofessor an der Technischen Universität Wien immer auf dem neuesten Stand. Seine Kritik an der Formel 1, die er gemäss Spiegel im Rahmen eines Fachvortrags im Wiener Haus der Industrie übte, klingt aber so gar nicht modern.
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Indra sprach sich gegen den Einsatz von Hybrid-Antrieben in der Formel 1 aus, und erklärte, dass sich die Königsklasse damit in Richtung Abgrund bewege. Die neuen Motoren würden bloss zu einer nutzlosen Verkomplizierung der Fahrzeuge führen und seien vollkommen kontraproduktiv, schimpfte der Ingenieur. Er erklärte auch, dass der Hybridantrieb die Formel-1-Autos langsamer, schwerer, teurer – und letztlich noch nicht einmal sparsamer gemacht habe. Der heutige Pensionär verwies bei seiner Argumentation auf den hohen Verschleiss bei den Batterien, die durch die harten Brems- und Beschleunigungsmanöver in einem Formel-1-Rennen zum Überhitzen neigen. Diese Energie- und Ressourcenverschwendung werde nicht einmal angesprochen, kritisierte er. Leichtbau statt schwere Elektrokomponenten
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Auch sei die Sprit-Einsparung von rund 20 Liter im Vergleich zu den V8-Aggregaten mit Vorsicht zu geniessen, denn diese sei vor allem dem Umstand geschuldet, dass die neuen Regeln einen wesentlich kleineren Verbrennungsmotor vorschreiben, und nicht etwa, der Tatsache, dass sie Hybride seien. Die neuen Motoren würden den Sechszylindern der ersten Turbo-Ära von 1977 bis 1988 gleichen, die ohnehin die effizientesten Formel-1-Motoren gewesen seien, weil sie kaum mehr als die heutigen Aggregate verbrauchten, aber erheblich mehr leisteten.
Die heute eingesetzte Hybrid-Technik habe hingegen dazu geführt, dass die aktuellen Rennwagen die schwersten seit Jahrzehnten seien. "Die Elektrokomponenten sind eine Last. Kein Team würde sie freiwillig einsetzen, wenn es nicht vorgeschrieben und stattdessen konsequenter Leichtbau erlaubt wäre." Denn mit Letzterem würde die Formel 1 auch wieder echte Impulse für die Serienentwicklung geben und somit wieder mehr Hersteller anlocken können, ist sich Indra sicher.
Die Ingenieure der Formel-1-Rennställe teilen diese Ansicht nicht. "Die neuen Triebwerke sind eine Herausforderung, sie sind modern und sehr viel sparsamer", erklärte etwa der stellvertretende Renault-Technikchef Rob White. Und auch Pierre-Jean Tardy, der die Entwicklung des neuen Renault-Antriebssystems leitete, schwärmte schon bei der ersten Präsentation des Triebwerks im Juni 2013 in Paris: "Mit dem Einsatz der neuen Hybrid-Antriebe eröffne sich eine ganze Welt von neuen Möglichkeiten, für uns Ingenieure ist das eine sehr spannende Geschichte."
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