Fernando Alonso: «Die Stoppuhr zeigte, dass ich langsamer war»
Formel-1-Urgestein Fernando Alonso gönnte sich eine zweijährige Formel-1-Pause, um sich anderen Serien zu widmen. Als er zurückkehrte, erlebte er eine böse Überraschung.
Seine erste Formel-1-Saison bestritt Fernando Alonso bereits 2001, und obwohl er für das unterlegene Minardi-Team antrat, war sein Talent unverkennbar. 2002 verbrachte er ein Jahr als Reservist mit dem Renault-Team, das ihm im darauffolgenden Jahr ein Cockpit überliess – und bald darauf für sein Vertrauen in den schnellen Asturier belohnt wurde.
Schon bei seinem zweiten Einsatz stand er als Dritter auf dem Podest, die 13. WM-Runde jenes Jahres auf dem Hungaroring krönte er mit seinem GP-Debütsieg. Es war der erste von bisher 32 GP-Triumphen, die er feierte, 2005 und 2006 krönte er sich zum Weltmeister, und im darauffolgenden Jahr war er im McLaren unterwegs und bis zum Ende einer der WM-Kandidaten. Doch ein harter teaminterner WM-Kampf gegen den damaligen Rookie Lewis Hamilton endete damit, dass Kimi Räikkönen im Ferrari letztlich der lachende Dritte war, der sich die WM-Krone aufsetzen konnte.
Alonso kehrte zum Renault-Team zurück, wurde einmal WM-Fünfter und WM-Neunter, bevor er zum Ferrari-Team wechselte. Mit diesem wurde er in fünf Jahren drei Mal WM-Zweiter, danach folgte eine schwierige Phase mit dem McLaren-Team, in welcher der Wunsch in ihm keimte, sich auch in anderen Motorsport-Disziplinen zu versuchen.
Als Fahrer darf man kein Ego haben.
Fernando Alonso
Alonso legte nach 2018 deshalb eine zweijährige Formel-1-Pause ein, in der er in verschiedenen Serien antrat und in der Langstrecken-WM den Titel feierte. Zwei Mal gewann er das prestigeträchtige 24h-Rennen von Le Mans, dann kehrte er 2021 in die Formel 1 zurück. Damals erlebte er eine böse Überraschung, wie er im Interview mit «DAZN» verriet.
«Als ich in die Formel 1 zurückkehrte, dachte ich, ich wäre auf dem gleichen Niveau wie zwei Jahre zuvor, als ich aufgehört hatte, aber die Stoppuhr sagte etwas anderes», erzählte der 44-Jährige. «Die Stoppuhr zeigte, dass ich ein paar Zehntelsekunden langsamer war. Ich hatte auch keine Ahnung, wie ich diese Zehntelsekunden wieder aufholen könnte, denn ich war bereits am Limit», gestand er gewohnt offen.
Die fehlende Übung in der Pause habe dazu geführt, dass sein kognitives System einen Reset durchgeführt habe. Doch davon liess er sich nicht entmutigen – mit dem nötigen Selbstvertrauen schaffte er es wieder, zur alten Form zurückzufinden.
«Als Fahrer darf man kein Ego haben, denn das würde dich einbremsen und wäre überhaupt keine Hilfe», weiss Alonso. «Allerdings braucht man viel Selbstvertrauen, und das muss unerschütterlich sein. Es ist schwer, die richtige Balance zwischen Selbstvertrauen und Ego zu finden», fügte der zweifache Champion, der mittlerweile für das Aston Martin Team Gas gibt, an.
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