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Lewis Hamilton beendet Ferrari-Gerede: News in Monaco

Von Mathias Brunner
Ganz entspannt: Lewis Hamilton und Nico Rosberg

Ganz entspannt: Lewis Hamilton und Nico Rosberg

Lange ist er angekündigt worden, lange ist er in Frage gestellt gewesen, nun wird er vor dem Monaco-GP endlich Tatsache: der neue Dreijahres-Vertrag von Lewis Hamilton mit Mercedes.

Seit dem Testwinter war an sich klar: Lewis Hamilton will bei Mercedes bleiben. Wozu auch ein Wechsel? Der Silberpfeil ist auch 2015 das beste Auto, und es sieht ganz so aus, als ob im vergangenen Jahr mit 16 Siegen in 19 Rennen eine glorreiche Ära für Mercedes begonnen hat.

Auf der anderen Seite will auch Mercedes den Champion behalten. Auf eine Runde gibt es vielleicht keinen schnelleren Piloten in der Formel 1, und 2014 hat er mit dem zweiten Titel sein unglaubliches Talent versilbert.

Und doch – allen Beteuerungen von Teamchef Toto Wolff und Aufsichtsrats-Chef Niki Lauda zum Trotz zögerte sich die Vertragsbestätigung immer wieder hinaus. Zunächst war von Querelen um den Lohn die Rede, dann um den Status, es hilft wohl auch nicht, dass Hamilton die Verhandlungen selber führt und naheliegenderweise mit juristischen Formulierungen mehr Mühe hat hat als mit Hochgeschwindigkeitskurven.

Aus den Verzögerungen folgerten Argwöhnische im Fahrerlager: Hamilton spielt auf Zeit und spekuliert vielleicht doch damit, zu Ferrari zu gehen.

Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene spielte das herunter: «Wozu brauche ich Hamilton, wenn ich Vettel habe? Und als zweiten Fahrer würde ich Kimi Räikkönen höchstens mit einem vielversprechenden jungen Piloten ersetzen.»

Aus Italien sickert durch: der Schachzug Hamilton zu Ferrari, das war eine Idee des früheren Ferrari-Teamchefs Marco Mattiacci, der um die Zugkraft von Lewis in den USA weiss. Und die Vereinigten Staaten von Amerika sind der einträglichste Markt für Ferrari-Sportwagen.

Nun sagt Lewis Hamilton in einer Medienrunde mit britischen Kollegen: «Wartet ab bis Monaco, in Monaco habe ich Neuigkeiten für euch.»

Nach den Aussagen von Arrivabene kann das nur bedeuten: das neue Abkommen mit Mercedes ist bald in trockenen Tüchern.

Trotz seiner Niederlage in Spanien ist Hamilton entspannt: er liegt in der WM-Zwischenwertung mit 111:91 vor seinem Mercedes-Stallrivalen Nico Rosberg, der sich mit dem Triumph auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya aufgeputscht hat.

Hamilton steht aber besser da als vor einem Jahr, da hiess es nach dem Spanien-GP 100:97 für Lewis, bevor Rosberg mit einem Sieg in Monaco und Rang 2 in Kanada in der WM davonzog.

Lewis macht sich keine Sorgen, dass Nico nun einen ähnlich guten Lauf beginnt: «Ich habe immer gesagt – mir ist ein starker Stallgefährte lieber, denn macht meine Aufgabe schwieriger und daher die Siege süsser. Zudem treiben zwei starke Fahrer ein Team mehr an als nur einer.»

Den Montag nach dem Rennen verbrachte Hamilton mit einem Fussballspiel in London zusammen mit den Profis von Arsenal. Zwischen den Grands Prix von Bahrain und Spanien reiste Lewis überdies zweimal in die USA – ist das nicht ein wenig viel?

Hamilton schüttelt den Kopf: «Mein Ziel ist es, den WM-Titel erfolgreich zu verteidigen. Dem ordne ich alles unter. Ich würde mich nie mit einem zu aufwändigen Programm überlasten, ich finde mein Programm eher entspannt.»

Weniger entspannt geht es derzeit bei Hamiltons früherem Rennstall McLaren zu und her, die Lewis in die Formel 1 gebracht haben. Der Engländer sagt: «Als ich McLaren verlassen habe, um zu Mercedes zu gehen, da hätte ich nie erwartet, dass sie 2013 eine so schwierige Saison erleben würden (McLaren wurde nur Fünfter im Markenpokal, Jenson Button nur WM-Neunter, M.B.). McLaren ist ein fabelhaftes Team, und ich finde es wirklich seltsam, sie in schlechter Form zu sehen. Ich gucke in den Tabellen ständig nach Fernando Alonso, um zu sehen, welche Fortschritte es gibt. Ich bin sicher, früher oder später werden die ihre Schwierigkeiten aus der Welt geräumt haben.»

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