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Webber: Abrechnung mit Sebastian Vettel und Red Bull

Von Rob La Salle
Mark Webber und Sebastian Vettel

Mark Webber und Sebastian Vettel

Mark Webber und Sebastian Vettel: Die beiden hatten zu gemeinsamen Zeiten bei Red Bull Racing ein, freundlich ausgedrückt, schwieriges Verhältnis.

Der Australier hat in seiner Autobiographie nun ein paar exklusive Einblicke in die Zusammenarbeit der beiden gegeben. Und die haben durchaus Brisanz.

Ein besonderes Schmankerl der Enthüllungen: Die Geschehnisse rund um den Stallregie-Skandal beim Rennen in Malaysia 2013. Stichwort: «Multi21». Damals hatte Vettel einen teaminternen Nichtangriffspakt eigenmächtig gebrochen. Webber schreibt nun, dass Vettel ihn auf dem Podium angesprochen habe. «Wir müssen reden. Ich habe Mist gebaut.»

«Ich habe gesagt, wir sollten in der Woche danach mal sprechen. In China hatten wir dann eine Diskussion, die nicht gerade toll verlief. Er sagte, er hätte großen Respekt vor mir als Fahrer aber nicht vor mir als Mensch. Wir konnten uns danach kaum in die Augen schauen», so Webber weiter.

Red Bull Racing warf er zudem vor, in der Affäre «zahnlos» agiert zu haben, denn eine Verwarnung oder Strafe hatte Vettel für seine Aktion nicht erhalten. Die Erklärung dafür liefert Webber gleich mit: Red Bull Racing habe von Vettels Anwalt einen zweiseitigen Brief erhalten, in dem stand, dass es durch die unangemessene Teamorder zu einem Vertragsbruch gekommen sei.

«Meiner Meinung nach muss man es fair akzeptieren, wenn man im Zweikampf ehrlich geschlagen wurde. Aber Sebastians Arroganz hat dazu geführt, dass er es einfach nicht verstanden hat, wenn etwas falsch gelaufen ist. Er hat dann die Schuld beim Team gesucht oder das Team aufgefordert, etwas dagegen zu tun», so Webber.

Malaysia war der Höhepunkt. Auslöser war sei der Crash beim Grand Prix 2010 in der Türkei gewesen. Er habe danach immer das Gefühl gehabt, benachteiligt zu werden, betonte Webber «Ich hatte die zwei Rennen zuvor vom Start bis ins Ziel angeführt und entsprechend gewonnen. Dann kommt ein neuer Heckflügel. Und was passiert? Er geht auf die andere Seite der Garage. Ich weiß noch genau, wie sauer meine Mechaniker waren», erklärte Webber: «Man bekam das Gefühl, als würde der Plan dahinter stecken, es Sebastian möglichst angenehm zu gestalten.»

Mittlerweile sei aber Gras über die Geschichte gewachsen, so der Australier, der seit 2014 als Porsche-Werksfahrer in der Langstrecken-WM fährt. «Die Zeit heilt alle Wunden. Hier und dort ein paar Gläser Rotwein - und schon verfliegt der Ärger. Sebastian und ich kommen heutzutage gut miteinander zurecht.»

Auch Vettel bestätigte zuletzt: «Obschon viele das Gegenteil denken, kommen wir miteinander aus und respektieren uns. Natürlich sind wir durch einige Schwierigkeiten gegangen, aber unser Verhältnis ist erheblich besser als viele das glauben wollen. Er wird enthüllen, was immer er für angemessen hält, damit habe ich kein Problem. Jeder hat immer seine eigene Seite einer Geschichte, und wenn er die erzählen wird, dann geht das für mich in Ordnung.»

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