Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

3. Training: Nico Rosberg mit Getriebe-Sorgen!

Von Vanessa Georgoulas
Lewis Hamilton sicherte sich die Bestzeit im dritten freien Training zum Grossbritannien-GP

Lewis Hamilton sicherte sich die Bestzeit im dritten freien Training zum Grossbritannien-GP

Mercedes-Star Nico Rosberg wurde auch im dritten freien Training von Technik-Sorgen geplagt. Wie schon am Vortag gab es Probleme mit dem Getriebe. Die Bestzeit sicherte sich sein Teamkollege Lewis Hamilton.

Die Formel-1-Stars rückten bei wesentlich tieferen Temperaturen als am Vortag zur letzten freien Trainingsstunde vor dem diesjährigen Grossbritannien-GP aus. Der Erste, der sich auf der Strecke zeigte, war Lotus-Pilot Romain Grosjean. Der Genfer musste am Vortag das erste freie Training von der Boxenmauer aus mitverfolgen, weil Testpilot und Lokalmatador Jolyon Palmer in seinem Dienstwagen ausrücken durfte.

Grosjean war auch der erste Pilot im Feld, der sich eine Rundenzeit gutschreiben liess, doch nachdem sich sein Teamkollege Pastor Maldonado noch hinter ihm eingereiht hatte, setzte sich Ferrari-Star Kimi Räikkönen mit 1:36,718 min an die Spitze. Fernando Alonso, der seinen McLaren-Honda gleich zu Beginn im Eiltempo durch die Kurven peitschte, reihte sich mit fünf Tausendstelsekunden hinter dem Finnen ein.

Das liess Grosjean nicht auf sich sitzen, der Lotus-Pilot meldete sich an der Spitze zurück – nur um gleich wieder von Alonso verdrängt zu werden. Zehn Minuten nach dem Start gaben auch die restlichen Piloten richtig Gas, sodass sich erst Williams-Pilot Felipe Massa mit 1:35,469 min und kurz darauf sein Teamkollege Valtteri Bottas mit 1:35,082 min an der Spitze meldeten.

Sorgen für Sauber-Pilot Marcus Ericsson

Der Jubel in der Williams-Box währte aber nicht lange, knapp fünf Minuten später sorgte Sebastian Vettel mit seiner Rundenzeit für einen Führungswechsel auf dem Zeitenmonitor. Der vierfache Champion umrundete den zweitlängsten Kurs im WM-Kalender in 1:34,932 min. Zu diesem Zeitpunkt hatten allerdings weder die Mercedes-Piloten Nico Rosberg und Lewis Hamilton noch das Red Bull Racing-Duo Daniel Ricciardo und Daniil Kvyat eine gezeitete Runde gedreht. Letztere waren im Gegensatz zu den Silberpfeil-Fahrern noch nicht einmal zu einer Installationsrunde ausgerückt.

Kvyat liess sich knapp 20 Minuten nach dem Rennstart blicken, und auch Rosberg rückte nach seiner Installationsrunde zum zweiten Mal aus. Sauber-Pilot Marcus Ericsson kämpfte derweil mit der Technik. Erst klagte er über Funk, dass die Anzeige auf seinem Lenkrad nicht richtig funktioniere, kurz darauf meldete er: «Irgendetwas stimmt nicht, es funktionieren nicht alle Schalter und Knöpfe. Einige scheinen aber zum Glück in Ordnung zu sein, wir müssen diesen Run also nicht abbrechen.»

Viele Ausritte neben die Piste

Nachdem Rosberg seine erste gezeitete Runde noch im gemächlichen Tempo absolviert hatte, gab der Deutsche Gas und setzte sich mit 1:34,436 min an die Spitze. An diese Zeit kam auch Kvyat nicht heran, der Russe reihte sich auf dem zweiten Platz ein. Allerdings nur für einige Augenblicke, denn Champion Hamilton setzte sich kurz darauf ein weiterer Silberpfeil-Pilot an die Spitze.

Während Daniel Ricciardo mit einem kleinen Ausflug neben die Strecke auf der Wellington-Geraden viel Dreck und Funken durch die Luft fliegen liess, nahm Rosberg nochmals Anlauf zu einer schnellen Runde. Mit Erfolg: Der Wahl-Monegasse unterbot die Bestzeit seines Teamkollegen mit 1:33,731 min. Doch Hamilton schlug kurz darauf mit einer beeindruckenden Rundenzeit von 1:33,333 min zurück.

Ricciardo blieb nicht der einzige Pilot, der mit seinem Auto kämpfte und sich über Funk beschwerte, dass es «zu nervös» sei. Auch Jenson Button klagte über seinen McLaren-Honda: «Die Balance hat sich vor allem an der Fahrzeugfront verändert. Es fühlt sich an, als wäre ich mit einer komplett anderen Frontflügel-Einstellung unterwegs.» Sichtlich Mühe bekundete darüber hinaus Grosjean, der mit seinem Ausflug in der Stowe für viele Funken sorgte.

Nico Rosberg: Noch mehr Technik-Pech!

Noch schlimmer erging es Nico Rosberg, der erneut eine Zwangspause einlegen musste, weil sein Getriebe spukte. Das habe allerdings – soweit man das beurteilen könne – nichts mit dem gestrigen Problem zu tun, beteuerte man bei Mercedes. Der WM-Anwärter hatte am Vortag das erste freie Training zu grossen Teilen verpasst, weil ein Hydraulik-Leck einen Getriebewechsel nötig gemacht hatte.

Knapp zehn Minuten vor dem Trainingsende setzte sich Rosberg noch einmal ins Auto, rückte jedoch erst ganz zum Schluss noch für eine Runde aus. Der Rest des Feldes gab schon vorher auf den Medium-Reifen Gas und Räikkönen schaffte es rund fünf Minuten vor dem Trainingsende, sich zwischen die beiden Mercedes-Piloten auf Platz 2 zu schieben. Vettel musste sich mit einer Sekunde Rückstand und Platz 4 abfinden, während Hamilton die Bestmarke noch einmal auf 1:32,917 min verbesserte.

Am Ende durfte sich der Weltmeister über den ersten Platz freuen, dahinter belegten Rosberg, Räikkönen, Vettel, Verstappen, Sainz, Massa, Bottas, Kvyat und Maldonado die Top-Ten-Plätze. Force India-Pilot Nico Hülkenberg, Ricciardo, Hülkenbergs Teamkollege Sergio Pérez, Grosjean, Felipe Nasr, Button, Ericsson, Alonso, Stevens und Merhi komplettierten die Zeitenliste.

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