Romain Grosjean: «Nicht Reifen ändern, sondern Autos»

Von Mathias Brunner
Romain Grosjean lässt die Funken fliegen

Romain Grosjean lässt die Funken fliegen

Die FIA hat noch nicht entschieden, wer ab 2017 Formel-1-Alleinausrüster für die Reifen wird – Pirelli oder Michelin. Lotus-Pilot Romain Grosjean hat sich seine Meinung schon gebildet.

Der Stand ist unverändert: Der französische Reifenhersteller Michelin macht seine Rückkehr in die Formel 1 von der Änderung auf 18-Zoll-Räder und Niederquerschnittreifen abhängig. Pirelli aus Mailand hingegen stellt sich auf den Standpunkt – wir bauen jene Reifen, welche der Autoverband FIA von uns verlangt.

Beide Dossiers liegen derzeit bei der FIA in Paris. Bis zum 17. Juli entscheidet die FIA, ob die Kandidaten alle Anforderung in Sachen Technik und Sicherheit erfüllen. Niemand zweifelt auch nur eine Sekunde an, dass Michelin und Pirelli hervorragende Kandidaten sind. Diese Hürde ist also nur Formsache.

Gemäss üblichem FIA-Vorgehen müsste die Entscheidung dann drei Monate nach Ende der Bewerbungsfrist veröffentlicht werden, das wäre Mitte September.

Einer, der sich die Zusammenhänge nicht bis dann überlegen muss, ist Lotus-Fahrer Romain Grosjean. Nach Kritik von Michelin bezüglich gezielt abbauender Reifen (Tenor aus Clermont-Ferrand: «Wir können Reifen bauen, die Vollgas erlauben und nicht abbauen») meint der Genfer: «Ich mag es aber, wenn die Reifen nicht ewig halten. Denn wenn du mit ihnen haushalten musst, dann eröffnet dir das Chancen. Am idealsten war das in den früheren Saisons, da musstest du wirklich darauf achtgeben, was die Reifen machen. Du konntest Einfluss darauf nehmen, wann und wie sie abbauen. Du musstest klüger vorgehen als deine Gegner. Wenn du zu Beginn eines Rennens schneller gefahren bist, dann hast du das im späteren Verlauf des Grand Prix vielleicht büssen müssen. Heute sind die Reifen alle ungefähr auf dem gleichen Niveau, die Fahrer sind in Sachen Reifen am Limit, der Vorteil von früher ist nicht mehr da.»

Grosjean sieht daher keinen Vorteil, wenn alle Fahrer voll fahren können und sagt gegenüber espn.com weiter: «Österreich war ein prima Beispiel dafür. Ich lag zu Beginn des Rennens hinter Pérez, ich war auf den superweichen Reifen, er auf den weichen. Also lag der Vorteil eigentlich bei mir. Aber jedes Mal, wenn ich ihm zu nahe kam, dann nahmen mir das die Reifen übel. Ich finde, wir sollten dort den Hebel ansetzen – wir müssen die Autos so gestalten, dass man sich an einen Gegner heranarbeiten kann.»

«2012 und 2013 bauten die Reifen mehr ab. Davon konnte der Verfolger profitieren. Die Reifen heute arbeiten konstanter. Im Windschatten verlierst du den Abtrieb, der Wagen rutscht mehr, die Reifen verlieren Haftung, so kannst du kaum attackieren.»

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