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Kimi Räikkönen zu Ferrari: Wir sind selber verblüfft

Von Mathias Brunner
Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen

​Ferrari-Fans freuen sich über die Fortschritte des berühmtesten Rennstalls der Welt. Formel-1-Champion Kimi Räikkönen sagt: «Auf einigen Pisten sind wir über uns selber verblüfft.»

Ob sich Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene langsam für seinen Fussmarsch in Form bringt? Der neue Steuermann von Ferrari hatte im vergangenen Winter angekündigt: «Wenn wir zwei Mal gewinnen, dürfen wir zufrieden sein. Wenn wir drei Mal gewinnen, haben wir das Ziel übertroffen. Wenn wir vier Mal gewinnen, marschiere ich zu Fuss nach Maranello.»

Clever wie er ist, hat Arrivabene nicht definiert, von wo aus er zum Ferrari-Werk stiefeln will. Fakt aber ist, dass Sebastian Vettel in dieser Saison schon drei Mal gewonnen hat – in der Hitze von Malaysia, im Chaos von Ungarn, in der Nacht von Singapur.

Die Ferrari-Renaissance erfüllt Ferrari-Fans auf der ganzen Welt mit fiebriger Vorfreude auf 2016. Das erklärte Ziel des Ferrari-Präsidenten Sergio Marchionne: «Im kommenden Jahr wollen wire in Wörtchen um den Titel mitreden.»

Vettels Stallgefährte Kimi Räikkönen ist vor dem Belgien-GP für eine weitere Saison bestätigt worden und hat sich mit guten Leistungen bedankt: Vier Punktefahrten in Folge, zuletzt Dritter in Singapur und Vierter in Japan.

Der Finne hat dazu beigetragen, dass Ferrari schon 159 Punkte mehr gesammelt hat als zum gleichen Zeitpunkt vor einem Jahr. Ferrari hat sich als Mercedes-Jäger Nummer 1 etabliert und ist bereit, von jeder Schwäche der Silberpfeile zu profitieren, so wie beim Rennen in Singapur.

Dem kommenden Russland-GP auf dem Olympia-Gelände von Sotschi darf Ferrari mit Selbstvertrauen entgegen blacken: Schnelle Bögen wie in Silverstone, Barcelona oder Belgien fehlen, dort, wo der Ferrari noch schwächelt. Statt dessen viele mittelschnelle Kurven, viel Bremszone, viel Beschleunigen, viele 90-Grad-Ecken, und das alles auf einem sehr glatten Asphalt mit den weichsten beiden Mischungen von Pirelli – Ferrari sollte an der Schwarzen See bei der Musik sein.

Kimi Räikkönen sagt: «Generell haben wir ein konkurrenzfähigeres Auto als 2014, aber es ist noch immer so, dass gewisse Pisten besser zum Wagen passen als andere.»

Maurizio Arrivabene hält den Ball flach: «Ich sehe uns in Sotschi nicht so stark, weil die Bahn kaum Haftung aufbaut, dafür sollten wir in Austin bei der Musik sein. Mexiko ist für alle eine Unbekannte, weil die Formel 1 dort mehr als zwanzig Jahre lang nicht gefahren ist, das wird eine Entdeckungsreise. Brasilien würde ich als 50:50 einschätzen, in Abu Dhabi sollten wir die Qualitäten des Autos ausspielen können.»

Aber Kimi Räikkönen meint: «Vor Monza dachten wir, wir würden uns beim Heimrennen schwer tun, aber dann waren wir eigentlich recht gut. Suzuka war auch nicht übel, obschon diese Bahn theoretisch nicht so gut zu uns hätte passen sollen. Das zeigt, dass wir uns in die richtige Richtung bewegen. Auf einigen Strecken sind wir über uns selber verblüfft.»

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