Probleme in Mexiko: Wurden Hausaufgaben verschlampt?
Bei der Rückkehr auf die mexikanische Rennstrecke Autódromo Hermanos Rodríguez ist es weder heiss, noch fahren die Piloten schon vollen Speed. Aber viele kämpfen mit Bremsproblemen.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
Weiterlesen
Werbung
Kein Sport hat so ausgeklügelte Simulationswerkzeuge wie die Formel 1. Und doch sind die Rennställe nach dem ersten freien Training zum Grossen Preis von Mexiko auf dem Autódromo Hermanos Rodríguez am Improvisieren. Das Problem: Obschon wir eine Lufttemperatur von moderaten 21 Grad haben und wir von der errechneten Optimalzeit auf der mexikanischen Strecke von 1:19 min noch um sechs Sekunden entfernt sind, weil die junge Piste so rutschig ist, haben viele Teams bereits grosse Probleme – mit den Bremsen.
Werbung
Werbung
Im ersten freien Training erhielten zahlreiche Piloten über Funk die Warnung, vorsichtig mit den Bremsen umzugehen. Rechts hinten begann die Bremse des Mercedes von Nico Rosberg sogar zu brennen! Dass die 2250 Meter über Meer gelegene Rennstrecke Kühlprobleme mit sich bringen würde, war klar. Renault gibt als Faustregel heraus: 1 Prozent Leistungsverlust pro 100 Meter. Will heissen: Die Antriebseinheiten verlieren hier rund 22 Prozent Power.
Das wird mit höher drehenden Turboladern kompensiert, das wiederum erfordert mehr Kühlung. Deshalb sehen wir bei vielen Rennwagen seitlich am Lufteinlass für den Motor (der so genannten Airbox) links und rechts Ohren – mit ihnen wird zusätzliche Luft zum Lader geführt.
Werbung
Werbung
Weniger offensichtlich sind die Öffnungen für die Bremsen. Schon jetzt dämmert bei einigen, dass die Bremsbelüftungen unterdimensioniert sind. Wenn die Bremse schon nach kurzen Einsätzen und bei moderaten Aussentemperaturen überhitzen, wie sollen sie dann bitteschön einen Grand Prix überstehen?
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
Weiterlesen
Die Teams können reagieren. Sie haben die Möglichkeit, vor Ort die Lufthutzen der Bremsen grösser zu bauen, um die Kühlung zu verbessern. Aber das beeinträchtigt die Aerodynamik. Und auch in Sachen Grösse sind die Techniker eingeschränkt: 36 Zentimeter hoch, 12 Zentimeter breit.
Die dünne Luft stellt auch Aerodynamiker und Fahrer vor Rätsel: Gefahren wird mit steil gestellten Flügeln, doch der Wagen fühlt sich so leicht an wie in Monza, wo mit ganz flach gestellem Flügelwerk gefahren wird. In Sachen Topspeed sind wir auf Monza-Niveau: Die beiden Silberpfeile flogen mit mehr als 360 km/h durch die Radarfallen.
Verpassen Sie keine Highlights mehr: Der Speedweek Newsletter liefert Ihnen zweimal wöchentlich aktuelle Nachrichten, exklusive Kommentare und alle wichtigen Termine aus der Welt des Motorsports - direkt in Ihr E-Mail-Postfach
Die aktuellsten News rund um die Uhr, von Experten analysiert und kommentiert und exklusive Einblicke hinter die Kulissen. Hier schreiben Fans für Fans.