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Lewis Hamilton: Was soll Gehabe des einsamen Wolfs?

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton mit Martin Brundle

Lewis Hamilton mit Martin Brundle

​Der frühere Formel-1-Pilot Martin Brundle ist davon überzeugt: Lewis Hamilton ist nicht schlechter geworden, stagniert jedoch. Nico Rosberg machte Fortschritte, daher hat er die Nase vorn.

Eine alte Faustregel im Formel-1-Sport lautet: Stehst du still, entspricht das einem Rückschritt – denn die Konkurrenz schläft keine Sekunde. Das gilt auch für die Fahrer. In der ganzen Diskussion, wie Nico Rosberg im letzten Saisondrittel so zuschlagen konnte (sechs Pole-Positions in Folge, drei Siege hintereinander), ist der frühere GP-Pilot Martin Brundle (56) überzeugt: «Lewis Hamilton ist nicht schlechter geworden, Nico Rosberg hat vielmehr ein paar Zacken zugelegt.»

Brundle, Sportwagen-Weltmeister 1988 und Le-Mans-Sieger 1990, vertieft in seiner Kolumne für die britische Sky: «Aus technischer Sicht ist klar – nach der Reifendruck-Affäre von Monza und nach dem Singapur-GP, in dem Mercedes so gut wie unsichtbar war, gab es Änderungen am Wagen in Sachen Abstimmung. Vielleicht haben diese geringfügigen Änderungen wirklich in die Hände von Nico Rosberg gespielt.»

«Aber ich glaube, die grösse Änderung im Duell zwischen Hamilton und Rosberg, die Änderung, welche zu einem Trendwechsel führte, die fand in Austin statt. Nach dem USA-GP, dem beinharten Manöver von Hamilton gegen Rosberg, dem eigenen Fehler, der letztlich den Titel kostete, da hat sich Nico geändert. Seither entdecke ich am Deutschen eine Entschlossenheit von ganz anderem Niveau, einen Siegeswillen aus Stahl.»

«Er hat selber zugegeben, dass Austin ihm gewaltig gestunken hat und dass er daraus Energie geschöpft hat. Er hatte jetzt nichts mehr zu verlieren, was eine gewaltige Last von seinen Schultern nahm. An Selbstvertrauen haben ihn die Vorkommnisse von Austin nichts gekostet, wie seine Darbietung nur wenige Tage später in Mexiko zeigt. Seither ist er in Qualifying und Rennen nicht mehr geschlagen worden, daher sage ich – Nico hat eher zugelegt als dass Hamilton abgebaut hat, wie ja auch vermutet worden ist.»

«Nico ist im Abschlusstraining wieder in einer Form wie 2014, als er übers Jahr gesehen Hamilton schlug, er hat die Starts auf die Reihe bekommen, lange eine Schwäche, und er zeigt auch unter Druck von Hamilton im Rennen Nerven aus Kohlefaser.»

«Ich finde nicht, dass sich Lewis Hamilton als besonders guter Verlierer gezeigt hat, und das hat Nico nur noch mehr angestachelt. Hamilton wirkt in seinem Verhalten oft mürrisch und einige seiner Aussagen klingen nach Ausreden, besonders ärgerlich finde ich das ständige Infragestellen von Anweisungen seiner Ingenieure.»

«Sportpsychologen fänden es interessant, wie sich Hamilton bei der Fahrerparade von den anderen Piloten abkapselt. Das ist seltsam, denn ich kenne Lewis seit Jahren als wohlüberlegten, unterhaltsamen und gewinnenden Menschen, also verstehe ich dieses ganze Einsamer-Wolf-Gehabe nicht. Ich bin auch der Überzeugung, dass der Bub aus Stevenage der schnellere Fahrer ist als der Rapper aus L.A.»

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