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Haas-Ferrari: Gelb wie Renault, Jordan, Senna-Lotus?

Von Mathias Brunner
​Haben wir im kommenden Jahr gleich zwei Formel-1-Renner in knalligem Gelb auf der Startaufstellung? Neben Renault könnte auch das US-amerikanische Team Haas so antreten.

Gelb hat Signalwirkung: Die Formel-1-Renner von Renault, Ayrton Sennas Camel-Lotus oder das aggressive Design der Jordan-Rennwagen – das alles ist den Fans in bester Erinnerung geblieben. Nun deutet vieles darauf hin, dass wir 2016 sogar gleich vier Rennwagen in knalligem Gelb erleben könnten.

Renault hat bereits bestätigt, dass es eine Abkehr vom Schwarz von Lotus geben wird, wenn der Rennstall aus Enstone wieder als Werksteam der Franzosen antreten wird. Und aus Italien hören wir erneut, dass das neue HaasF1-Team an einem Design in Gelb herumtüftelt, als Knicks vor Ferrari. Wie das ungefähr aussehen könnte, darüber zerbrechen sich auch die grafisch Begabten unter den Formel-1-Fans die Köpfe.

Noch aber ist es nicht so weit: Im HaasF1-Werk von Banbury werden bereits fleissig Boxenstopps geübt. Die Mechaniker arbeiten dabei (wie das Twitter-Foto von Haas zeigt) an einem Show-Fahrzeug, noch ganz in Schwarz gehalten.

Doch unser langjähriger Kollegen Pino Allievi von der Gazzetta dello Sport weiss: «Die Farbe des neuen Haas wird zwar gehütet wie ein Militärgeheimnis, doch es mehren sich Stimmen, wonach mindestens ein Teil des Autos in der gelben Grundfarbe des Ferrari-Logos gehalten sein wird.»

Die Beziehung zu Ferrari ist eng: Der HaasF1 wird die komplette Hinterachse von Ferrari beziehen, schon das ganze Jahr läuft die aerodyamische Kooperation – was zu einer von Mercedes beim Autoverband FIA angestrengten Untersuchung führte. Es ging darum herauszufinden, was in den Grauzonen des Reglements erlaubt ist.

Am WM-Finalwochenende von Abu Dhabi haben die Rennkommissare dann eine ganze Reihe von Direktiven erlassen, welche die Grenzen zwischen zwei Teams deutlicher ziehen soll. Die FIA-Regelhüter haben auch beschlossen, dass diese Klärung mit sofortiger Wirkung gilt, es aber keine rückblickende Untersuchung gegen jemanden (will heissen: Ferrari und HaasF1) geben wird. Ganz abgesehen davon, dass die FIA bei einer Stichprobe eines ihrer Experten in Maranello kein Vergehen feststellen konnte.

Ferrari-Testfahrer Esteban Gutiérrez wird 2016 einen der beiden HaasF1 lenken, im anderen Auto sitzt der Genfer Romain Grosjean. Der langjährige Renault- und Lotus-Fahrer macht kein Geheimnis aus der Tatsache: Er hat jetzt einen Fuss in der Ferrari-Tür und will sich mit guten Ergebnissen auf die Pole-Position bringen, wenn es für 2017 oder 2018 um die Nachfolge von Kimi Räikkönen an der Seite von Sebastian Vettel geht.

Obschon HaasF1 und Ferrari eng verzahnt sind, hört Teambesitzer Gene Haas den Begriff B-Team gar nicht gerne: «Wir haben unsere eigene Identität, wir haben unsere Art, die Dinge anzupacken. Ferrari ist ein elementarer technischer Partner, den wir als Abkürzung zu guten Ergebnissen sehen.»

Teamchef Günther Steiner sieht HaasF1 gemäss Pino Allievi «als reinen Ferrari-Kunden. Wir machen nur, was im Rahmen des Reglements erlaubt ist, also in Bereichen, in welchen wir Hilfe erhalten dürfen. Wir reden hier vom Motor, vom Antrieb, von Aufhängungen, von weiteren Details. Wir sind reine Kunden – wir bestellen Dinge und bezahlen dafür. Das Chassis entsteht im Werk von Gian Paolo Dallara, die Aerodynamik wird im Ferrari-Windkanal feingeschliffen.»

Die US-Amerikaner haben ehrgeizige Ziele. Der Südtiroler Steiner sagt: «Wir wollen uns im Mittelfeld einnisten und im Laufe der Saison in die Punkteränge vorstossen.»

Doch Teambesitzer Gene Haas dämpft die Erwartungen: «Wir werden langsam wachsen. In den ersten fünf NASCAR-Jahren sind wir hinterher gefahren, wir wissen also, wie sich das anfühlt. Aber Zeit und harte Arbeit haben irgendwann zu Erfolgen geführt. Wir sehen 2016 als reines Lehrjahr, nicht mehr und nicht weniger.»

Das Formel-1-Abenteuer ist, so hat der Unternehmer Haas immer festgehalten, primär reines Marketing, um seine Werkzeugmaschinen weltweit in die Auslage zu stellen. Wie das dann aussehen könnte, sehen Sie oben.

Die Design-Spielerei für den HaasF1-Renner stammt von Max Resnick. Wir danken für die freundliche Genehmigung, seine Zeichnung zeigen zu dürfen. Mehr über seine Arbeit finden Sie auf www.maxresnickdesign.com

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