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Renault: Kevin Magnussen und Jolyon Palmer unter Lupe
​Renault tritt in der Formel-1-WM 2016 mit Kevin Magnussen und Jolyon Palmer an, zwei überdurchschnittlich begabten Piloten, aber Starqualitäten hat keiner von ihnen. Was macht Renault für 2017?
Formel 1
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Gemäss Renault-Chef Carlos Ghosn will Renault in der Formel 1 mehrere Ziele erreichen: Den Bekanntheitsgrad auf Märkten vergrössern, wo Renault noch verhältnismässig neu ist (wie China oder Indien), technisches Know-how beweisen, einen Wissenstransfer vom Rennsport in die Serie schaffen, Rennen gewinnen. Aber Ghosn weiss genau: Faszination für die Rennwagen entsteht primär durch die Akteure am Lenkrad, und Renault hat keinen Star engagieren können. Niemand zweifelt daran, dass Kevin Magnussen oder Jolyon Palmer überdurchschnittlich talentierte junge Piloten sind, aber ihre weltweite Gefolgschaft ist überschaubar.
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Die Stallrivalität zwischen Magnussen und Palmer ist daher gross. Denn es ist absehbar: Wenn Renault wie geplant stärker wird und ab 2017 regelmässig ein Wörtchen um Podestränge mitreden will, dann soll in einem der beiden Autos ein bekannterer Fahrer sitzen als die blassen Kevin und Jolyon. Die Wahl von Magnussen war gemäss Renault-Sport-Geschäftsleiter Cyril Abiteboul "naheliegend. Als es klar wurde, dass wir für Maldonado einen anderen Piloten brauchen, da war Kevin für alle von uns die logische Wahl. Zunächst einmal hat er für Renault 2013 die Meisterschaft in der Formel Renault 3.5 gewonnen. Und dann hat er eine sensationelle erste Saison mit McLaren gezeigt. Da muss man doch nichts überlegen. Wir waren auch glücklich, dass wir Kevin eine zweite Chance geben konnten. Denn er verdient sie." Was muss Magnussen 2016 zeigen? Abiteboul antwortet: "Es ist ganz einfach – er muss seinen Stallgefährten schlagen. Und Palmer werde ich das Gleiche sagen."
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Das klingt ein wenig nach dem darwinistischen Prinzip, aber vom Überleben des Stärkeren spricht Abiteboul tunlichst nicht.
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Der Engländer Jolyon Palmer, GP2-Champion der Saison 2014, stapelt erst mal tief: "Ich glaube, wir haben ein Jahr des Aufbaus vor uns. Ich erwarte keine leichte Saison, denn Lotus war weit unten. Bei uns geht es um längerfristige Ziele. 2016 soll nur der erste Schritt in eine hoffentlich erfolgreiche Zukunft sein. Ich fühle mich grossartig, ich fühle mich bereit. Ich habe lange darauf warten müssen, Grand-Prix-Fahrer zu werden. Ich war schon für die Saison 2015 bereit. Ein Jahr lang keine Rennen fahren zu können, das war frustrierend."
Eine Erfahrung, die er ironischerweise mit Magnussen teilt: Der Däne kam bei McLaren nur in Australien zum Einsatz (weil Fernando Alonso eine Gehirnerschütterung auskurieren musste), und auch da schaffte er es wegen eines Getriebeschadens nicht mal bis zum Start. Palmer weiter: "Klar hätte ich lieber Rennen bestritten, aber ich konnte als dritter Mann bei Lotus eine Menge lernen. Das will ich 2016 umsetzen."
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Wer ist eine Gefahr für Magnussen und Palmer? Aber wer fährt 2017 für Renault? In unserer Übersicht sehen Sie, wie die Vertragssituation bei den einzelnen Piloten für 2017 aussieht: MERCEDES Lewis Hamilton Der Engländer hat im Sommer 2015 erstmals selber seinen Vertrag ausgehandelt. Unterzeichnet wurde ein Dreijahresabkommen, der Engländer bleibt also bis Ende 2018 ein Silberpfeilfahrer. Nico Rosberg Die Länge seines Mehrjahresvertrags ist von Mercedes nie kommuniziert worden. Unseren Informationen zufolge ist er bis Ende 2016 an Mercedes gebunden, mit einer Option seitens Mercedes fürs Jahr 2017. Teamchef Toto Wolff hat nach dem Saisonfinale von Abu Dhabi gewarnt, dass die ständigen Spannungen zwischen Rosberg und Hamilton aufhören müssen. Ansonsten man eine Änderung des Fahrerduos in Betracht ziehen könnte. Wenn es nur nach Verträgen ginge, wäre Rosberg eher gefährdet. FERRARI Sebastian Vettel Der Heppenheimer besitzt einen kugelsicheren Dreijahresvertrag, der Deutsche ist also bis Ende 2017 bei Ferrari an der Arbeit. Aus heutiger Sicht schätzen wir: Daraus wird mehr. Kimi Räikkönen Ferrari hat den Weltmeister von 2007 für ein weiteres Jahr unter Vertrag genommen. Sollte der Finne 2016 gute Leistungen zeigen und er weiter Freude am Sport haben, könnte er für 2017 bleiben. Aus Ferrari-Kreisen ist zu hören: Mittelfristig ist als Nachfolger Max Verstappen im Visier. Aber der besitzt einen langjährigen Vertrag mit Red Bull. Die HaasF1-Fahrer Romain Grosjean und Esteban Gutiérrez glauben, sich mit guten Leistungen für Ferrari empfehlen zu können.
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WILLIAMS Valtteri Bottas Williams hat für 2017 (wie schon für 2016) eine Option auf Bottas. Der Flirt mit Ferrari im Sommer 2016 ging erfolglos zu Ende: Ferrari behielt Kimi Räikkönen. Weil sich Valtteri gegen Felipe Massa zu wenig durchsetzen konnte und weil man Bottas aus seinem Vertrag hätte auskaufen müssen. Felipe Massa Sein Vertrag läuft Ende 2016 aus. So lange seine Leistungen stimmen, ist er für 2017 ein Thema. Mittelfristig will Williams den Kanadier Lance Stroll aufbauen. Ein Debüt 2017 käme für den heute 17-Jährigen aber zu früh. RED BULL RACING Daniel Ricciardo Der Australier hat einen Vertrag bis Ende 2018 unterschrieben. Teamchef Christian Horner und Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko haben im vergangenen Frühling der Konkurrenz klargemacht – Finger weg von Ricciardo! Mit freundlichen Grüssen nach Maranello. Das klingt nicht danach, als würde man Daniel freiwillig hergeben. Unklar ist, welche Erfolgsklauseln im Vertrag verankert sind. Für ein Top-Team durchaus branchengängig wäre: Liegt der Rennstall nicht unter den besten Drei, kann der Pilot gehen. Daniil Kvyat Der Russe besitzt einen Langzeitvertrag mit ungewisser Laufdauer. Nach harzigem Beginn hat Kvyat 2015 deutlich zugelegt und die Saison vor Ricciardo abgeschlossen. Für 2017 hat Red Bull ein Luxusproblem: Dann soll Toro-Rosso-Fahrer Max Verstappen ins Hauptteam geholt werden. Drei in zwei geht aber nicht. FORCE INDIA Nico Hülkenberg Er flirtete mit Ferrari und zog HaasF1 als Alternative in Betracht. Dann unterzeichnete der Le-Mans-Sieger erneut bei Force India. Laufdauer unbekannt. Sergio Pérez Force India hat mit dem Mexikaner für 2016 verlängert, mit einer gegenseitigen Option für 2017. TORO ROSSO Max Verstappen Langjähriger Vertrag mit Red Bull, der Niederländer wird auch 2016 in einem Toro Rosso sitzen und soll ab 2017 in einem Renner von Red Bull Racing sitzen. Informanten aus Italien beteuern, dass Ferrari hinter Verstappen her ist. Carlos Sainz Langjähriger Vertrag mit Red Bull. Es gilt als unwahrscheinlich, dass Sainz für 2017 den gleichen Schritt wie Verstappen machen wird, selbst wenn der Madrilene eine sehr gute erste Saison gezeigt hat. Sainz steht unter Druck: GP2-Fahrer Pierre Gasly ist ein möglicher Nachfolger, sollte die Entwicklung des Spaniers ins Stocken geraten.
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SAUBER Felipe Nasr Der Vertrag des Brasilianers läuft Ende 2016 aus. Die Frage ist dann: Wo soll er hin? Als Nachfolger von Massa zu Williams? Das Problem von Nasr: Viele Branchenkenner sind der Meinung, dass er sich zu wenig markant von Marcus Ericsson abgesetzt hat. Marcus Ericsson Auch der Vertrag des Schweden läuft Ende 2016 aus. Interesse von Top-Teams gibt es nicht. Wo Geld gefragt ist, wäre Ericsson aber willkommen. MCLAREN-HONDA Fernando Alonso Kugelsicherer Dreijahresvertrag, der Spanier bleibt also bis Ende 2017 bei McLaren-Honda. Der Champion von 2005 und 2006 hat erklärt, McLaren werde sein letztes Team in der Formel 1. Er will jedoch die Früchte seiner Arbeit ernten. Durchaus möglich, dass er vorzeitig seinen Vertrag verlängern wird. Jenson Button Teamchef Ron Dennis erfüllt den Zweijahresvertrag des Engländers, aber für 2017 steht McLaren-Eigengewächs Stoffel Vandoorne als Nachfolger bereit. HAAS F1 Romain Grosjean Der Genfer hat sich langfristig an HaasF1 gebunden (die Rede ist von einem Zweijahresvertrag mit Option auf 2018), jedoch immer mit der Möglichkeit, Nachfolger von Kimi Räikkönen bei Ferrari zu werden. Esteban Gutiérrez Gene Haas hat keine Details über die Vertragsdauer von Gutiérrez verlauten lassen. In Mexiko ist die Rede von einem Zweijahresabkommen.
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