Spanien-GP: Mercedes-Drama, Verstappen-Sensation!

Von Vanessa Georgoulas
Max Verstappen ist der jüngste GP-Sieger der Formel-1-Geschichte

Max Verstappen ist der jüngste GP-Sieger der Formel-1-Geschichte

Formel-1-Spektakel pur: Auch der fünfte WM-Lauf des Jahres bot alles, was das Herz eines GP-Fans höher schlagen lässt: Drama, Schrott, Feuer und viele Duelle sorgten für Action auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya.

Der Spanien-GP begann mit einem Knall: Kaum gingen die Lichter der Startampel aus, war das Rennen für die beiden Silberpfeil-Piloten Lewis Hamilton und Nico Rosberg auch schon wieder vorbei. Was war passiert? Die beiden Mercedes-Fahrer, die aus der ersten Startreihe losfahren durften, kollidierten in der dritten Kurve, nachdem sich Pole-Setter Hamilton beim Start gegen seinen Teamkollegen geschlagen geben musste.

Über die Schuldfrage waren sich die Experten in der Boxengasse nicht einig: Mercedes-F1-Aufsichtsratschef erklärte: «Lewis war zu aggressiv, ich gebe ihm mehr die Schuld als Nico, den er war vorne, wieso hätte er ihm also Platz machen sollen? Lewis hat die Situation einfach falsch eingeschätzt. Das war komplett unnötig und ist auch nicht akzeptierbar!»

Der ehemalige GP-Pilot und heutige Sky-Sports-F1-Experte Martin Brundle erklärte hingegen: «Der Frontflügel von Lewis war auf Höhe von Rosbergs Hinterrad, damit war er schon weit genug, um Anspruch auf ein bisschen Platz zu haben. Ausserdem bin ich nicht ganz einverstanden, dass Niki so verständnislos ist. Denn wenn du zwei solche Spitzenfahrer im Team hast, kann so etwas von Zeit zu Zeit einfach passieren. Du kannst nicht immer nur die guten Momente haben, kannst nicht immer nur die Pokale abräumen. So etwas gehört auch dazu.»

Für den früheren GP-Piloten und langjährigen RTL-Experten Christian Danner lag die Schuld hingegen zu gleichen Teilen an beiden Silebrpfeil-Piloten.

Sebastian Vettel holt auf, Aus für Nico Hülkenberg

Der Rest des Feldes wurde vom Safety-Car angeführt, das nach der zweiten Runde wieder an die Box abbog. Daniel Ricciardo führte das Feld vor seinem neuen Teamkollegen Max Verstappen und dessen früheren Toro Rosso-Teamkollegen Carlos Sainz an. Der Spanier war von Position 8 ins Rennen gestartet und hatte sich nach vorne gearbeitet. Auf den Position 4 und 5 folgten die beiden Ferrari-Piloten Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen.

Der Finne hatte sich im teaminternen Duell beim Start nicht durchsetzen können, obwohl er vor dem vierfachen Weltmeister ins Rennen hatte starten dürfen. In der achten Runde kämpfte sich der Heppenheimer auch an Sainz vorbei und startete daraufhin eine Aufholjagd auf Verstappen, der den zweiten Platz übernommen hatte.

Toro Rosso-Rückkehrer Kvyat musste hingegen eine bittere Pille schlucken: Sein Team funkte ihm: «Du musst Nico Hülkenberg und Kevin Magnussen wieder nach vorne lassen, weil du während der Safety-Car-Phase überholt hast.» Seine trockene Antwort: «Das soll wohl ein Witz sein!» Noch schlechter erging es Hülkenberg: In der 22. Runde war das Rennen für den Blondschopf gelaufen, weil ein Brand im Heck eine Weiterfahrt unmöglich machte.

Sowohl Red Bull Racing als auch Ferrari entschieden sich daraufhin, ihre beiden Schützlinge mit jeweils unterschiedlichen Strategien durch das Rennen zu bringen, um für alle Fälle gerüstet zu sein. Ricciardo und Vettel verfolgten eine Dreistopp-Strategie, Verstappen und Räikkönen wurden zwei Mal an die Box geholt.

Mit einem Strategie-Kniff kam Vettel an Ricciardo vorbei: Der vierfache Champion bog nach nur elf Runden auf gebrauchten weichen Reifen wieder an die Box ab und holte sich einen frischen Satz der mittelharten Mischung. Ricciardo absolvierte 18 Umläufe auf seinen weichen Walzen und wechselte erst dann auf die härteren Walzen – zu spät, Vettel passierte die Boxengassen-Ausfahrt, bevor der Australier wieder auf die Strecke kam.

Bittere Pille für Fernando Alonso

Hülkenberg blieb nicht der letzte Mann, der wegen Technik-Problemen die Zielflagge nicht sah. Auch Lokalmatador Fernando Alonso musste nach 47 Runden aufgeben und seinen Dienstwagen abstellen. «Ich habe keine Power mehr», funkte der Asturier, der schon im vergangenen Jahr nicht ins Ziel gekommen war.

Die Zuschauer am Circuit de Catalunya-Barcelona kamen trotzdem auf ihre Kosten. Sowohl das Haas-F1-Duo Esteban Gutiérrez und Romain Grosjean als auch die beiden Sauber-Piloten Marcus Ericsson und Felipe Nasr lieferten sich schöne Duelle, genau wie Ricciardo und Vettel, die um den letzten Podestplatz hinter dem Leader-Duo Verstappen und Räikkönen kämpften.

Am Ende durfte Max Verstappen bei seinem ersten GP für Red Bull Racing – sein Vierundzwanzigster insgesamt – seinen ersten GP-Sieg feiern. Er krönte sich damit zum jüngsten GP-Sieger der Formel-1-Geschichte.

Pech hatte Ricciardo, der in der letzten Runde einem platten rechten Hinterreifen zum Opfer fiel und Vettel nicht mehr angreifen konnte. Er musste sich mit dem vierten Platz begnügen. Dahinter komplettierten Bottas, Sainz, Sergio Pérez, Felipe Massa, Button und Kvyat die Top-Ten. Gutiérrez, Ericsson, Palmer, Magnussen, Nasr, Wehrlein und Haryanto komplettierten die Zeitenliste.

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