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Pat Symonds (Williams): Einige Ingenieure frustriert

Von Mathias Brunner
Pat Symonds

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​SPEEDWEEKipedia: Leser fragen, wir finden die Antwort. Heute: Was ganz genau gehört zu den Aufgaben eines Renningenieurs? Williams-Technikchef Pat Symonds erklärt es im Detail.

In loser Reihenfolge gehen wir in Form von «SPEEDWEEKipedia» auf Fragen unserer Leser ein. Dieses Mal will Erica Blattschneider aus München wissen: «Ihr schreibt ja hin und wieder von der Arbeit der Formel-1-Renningenieure. Aber könnt Ihr mal genau erklären, was alles zu den Aufgabenbereichen dieser Fachkräfte gehört?»
Wir haben diese Frage Pat Symonds gestellt, ab 1981 in der Formel 1, seither hat der Engländer mit Stars wie Ayrton Senna, Michael Schumacher und Fernando Alonso gearbeitet.

Der 63-Jährige gibt zur Antwort: «Wir haben verschiedene Typen von Renningenieuren. Der klassische Renningenieur ist eigentlich ein Manager, der sich um einen Fahrer und dessen Auto kümmert, er plant die ganzen Programme für dieses Fahrzeug, koordiniert die Mechaniker und ist erster Ansprechpartner des Piloten. Er wird unterstützt von einer Reihe weiterer Ingenieure, etwa dem Spezialisten für Leistungsfähigkeit, der eine Schlüsselrolle bei der Abstimmung spielt. Der Renningenieur spezifiziert auch, in welcher Ausführung ein Wagen zum nächsten Rennen geschickt wird und wie allfällige Probleme beim vergangenen GP-Wochenende gelöst werden sollen.»

Vom Glitter und Glamour der Formel 1 ist bei vielen dieser Fachkräfte nicht viel zu spüren, wie Symonds weiter ausführt: «Es gibt zahlreiche hervorragende Ingenieure, die zwar theoretisch das ideale Rüstzeug mitbringen, aber mit der Hektik eines Rennwochenendes nicht umgehen können. Ingenieure basieren ihre Entschlüsse auf Fakten, sie wägen dabei sehr viele verschiedene Faktoren sorgsam ab. Einige Ingenieure werden frustriert, wenn sie unter Zeitdruck stehen und nicht mehr alle Fakten prüfen können, bevor sie zu einer Entscheidung gezwungen werden.»

«Ein guter Renningenieur kann Risiken und Wahrscheinlichkeiten abschätzen. Auch er wird viele Faktoren in seine Überlegungen mit einbeziehen, aber er kennt auch eine Frist, wann er eine Entscheidung fällen muss. Sein Urteil muss entschlossen und mit Zuversicht kommen, und er muss seine Entscheidung gut kommunizieren können.»

«Du musst als guter Renningenieur gewissermassen auf eigenen Beinen stehen. Du musst genügend Selbstvertrauen haben, einen Weg einzuschlagen, selbst wenn du lieber noch mehr Informationen gesammelt hättest.»

«Du musst auch das grössere Bild im Auge behalten können, gerade in einem Rennen. Du musst die Renntaktik dem Geschehen anpassen, du musst verstehen, wie sich strategische Änderungen auswirken. Du brauchst überdies ein breites Fachwissen. Du musst die mechanische und aerodynamische Seiten des Rennwagen kennen und wissen, wie man ein Auto schneller macht. Und du musst die Rollen deiner Mitarbeiter gründlich verstehen, auf dass sie ihr Wissen optimal einbringen können.»

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