Liberty Media kauft die Formel 1 – das sagt die FIA

Von Mathias Brunner
FIA-Präsident Jean Todt

FIA-Präsident Jean Todt

​Das US-amerikanische Medienunternehmen Liberty Media sichert sich schrittweise die Mehrheit der Anteile an der Formel 1. Der Autoverband FIA hat zum Milliarden-Deal geschwiegen. Bis jetzt.

Liberty Media will die Formel 1 auf Vordermann bringen – sinnvolle Nutzung der neuen Medien, Ausbau der sozialen Netzwerke, Schritt in neue Märkte. Das US-amerikanische Unternehmen des Milliardärs John Malone hat in einem ersten Schritt von der Investmentfirma CVC Capital Partners 18,7 Prozent Anteile an der Formel 1 übernommen. Angestrebt werden hundert Prozent Stimmrecht, dazu wird Liberty die rund 35 Prozent von CVC kaufen und einen Prozentsatz der anderen Anteilseigner. Abgeschlossen soll das alles bis kommenden Frühling sein.

Der Automobilverband FIA hat die kommerziellen Rechte im Jahre 2001 an die damalige FOM (Formula One Management) von Bernie Ecclestone abgegeben, für ein Abkommen mit einer Laufzeit von hundert Jahren. Im Gegenzug, so war damals die Rede, erhielt die FIA mehr als 300 Millionen Dollar. Verankert wurde damals: Wer immer diese Rechte von Ecclestone übernehmen will, unterliegt einer Einspracheklausel der FIA. Damit wollte sich der Autoverband vor Finanzhasardeuren schützen. Die FIA behielt zudem einen Anteil an der Formel 1 von etwas mehr als einem Prozent.

Die Gefahr, dass der Autoverband FIA sich gegen Liberty Media stellen würde, war äusserst gering: Weil es sich um seriöses Unternehmen mit intelligenter Strategie handelt. Dennoch war aus Paris bis jetzt nichts zum grössen Vertrag der Formel 1 zu hören.

Nun erklärt der Automobilweltsverband: «Die FIA als Dachverband der Formel-1-Weltmeisterschaft ist unlängst von der Absicht der Liberty Media Corporation informiert worden, von CVC Capital Partners die Firma Delta Topco zu kaufen, die Mutterholding der kommerziellen Rechtehalter am Formel-1-Sport.»

«Die FIA war in keiner Weise in die Verhandlungen um diesen Verkauf eingebunden. Daher erwartet die FIA weitere Informationen, was den geplanten Verkauf angeht. Wir sind offen dafür, mit allen beteiligten Parteien die möglichen Konsequenzen dieses Abkommens zu diskutieren, was die Vermarktung des FIA-Flaggschiffs angeht.»

FIA-Präsident Jean Todt wird so zitiert: «Wir müssen abwarten, wie sich diese Übernahme auf die Vermarktung der FIA Formel-1-WM auswirkt. Wir begrüssen aber dieses langfristige Investment in die Formel 1 durch eine Firma, welche ein breit aufgestelltes Portfolio in Sachen Sport, Medien und Unterhaltungsindustrie vorweisen kann. Als Dachverband und Regulator des Sports anerkennen wir die Expertise von Liberty Media und freuen uns auf diese neue Partnerschaft, um die Formel 1 der nächsten Generation von Motorsport-Enthusiasten rund um die Welt zu bringen.»

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