KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Ruppert/Wäfler mit Remse-Technik auf Sekundensuche

Von Rudi Hagen
Mit verbesserter Technik hoffen Christian Ruppert und Beifahrer Ueli Wäfler auf eine erfolgreiche IDM-Saison 2016. Sie kauften Teile vom Slowenen Janez Remse.

Christian Ruppert (52) aus Schnaittenbach im Landkreis Amberg-Sulzbach und sein Schweizer Beifahrer Ueli Wäfler (55) aus Bäretswil im Kanton Zürich starten auch 2016 in der IDM Seitenwagen. Darüber hinaus sind Gaststarts in der FIM Sidecar-WM geplant. In der vergangenen Saison belegte das Team «Fun42-Racing» in der IDM mit 67 Punkten Platz 9.

Momentan ist bei Christian Ruppert Arbeit am Gespann angesagt. «Das Motorrad ist in 10.000 Teile zerlegt», scherzt der Oberpfälzer im Gespräch mit SPEEDWEEK.com, «aber am Wochenende werden wir ziemlich voran kommen.» Das LCR-Chassis ist zwar das alte geblieben, aber zu Jahresbeginn war das Team bei Steve Abbott in England zu Besuch und hat dort einen Motor samt Motorhalterung, Airbox, Auspuff und Verkleidung abgeholt.

«Wir haben den Yamaha-Motor und die dazugehörigen Teile von Janez Remse erworben und müssen die jetzt in unser Gespann einbauen», so Ruppert. So ganz ohne Schwierigkeiten geht das aber nicht. «Im Gegensatz zu unserem vorherigen Motor ist dieser sehr nach vorne geneigt, daher brauchen wir eine sehr große Ölwanne, um zu verhindern, dass in den Kurven aufgrund der enormen Fliehkräfte das Öl nach außen gedrückt wird und dann zur Schmierung fehlt.»

Drei Jahre sind Ruppert/Wäfler mit einem klassisch eingebauten Big-Bäng-Aggregat von Yamaha unterwegs gewesen. Vor dem Umbau haben sie sich Rat bei Michael Galinski und Marcus Eschenbacher geholt. «Mit dem YZF-R1 RN22 wollen wir in Zukunft die Sekunden rausholen, die uns bisher gefehlt haben», sagt Ruppert, «Janez Remse ist mit dem System zwei Jahre ohne Probleme gefahren.»

Weiterverwenden können Christian Ruppert und sein Team den Kabelbaum und die ganze Elektrik. «Dadurch, dass wir schon einen Big-Bäng drin hatten, ändert sich in dieser Hinsicht gar nichts, nur der Motor ist vorne zirka sechs Zentimeter tiefer drin.»

Ein R1-Motor der neuesten Generation, wie ihn Janez Remse momentan für den Briten Tim Reeves vorbereitet, war für Ruppert kein Thema: «Nee, da fehlt einem dann doch das Kleingeld.»

In Val de Vienne wollen Ruppert/Wäfler im Frühjahr trainieren, ehe es mit der IDM losgeht. Dazu plant das deutsch-schweizerische Doppel auch Gaststarts in der WM, so in Assen und Oschersleben, vielleicht auch in Rijeka.

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