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Toni Erhard greift in Hockenheim nach IDM-300-Titel

Von Esther Babel
Mit seiner KTM vom Team Kiefer liegt Toni Erhard mit zehn Punkten Vorsprung vor der Konkurrenz aus den Niederlanden auf Platz 1 der Gesamtwertung. Ausruhen kann er sich darauf beim IDM-Finale aber nicht.

«Das wird ein ruhiger Saisonausklang für uns», schreibt das Team Beinlich. «In der Gesamtwertung sind Chris in der Supersport 600 und Troy in der Superspourt 300 zu weit weg von den Top 5 Ergebnissen. Da passiert nichts mehr. Außerdem gehört Hockenheim nicht gerade zu unseren Lieblingsrennstrecken. Also wird es für uns ein leichtes Saisonausrollen.» Ein leichtes Ausrollen wird es für Toni Erhard vom Team Kiefer und Victor Steeman in Hockenheim sicher nicht. Denn es geht um nichts Geringeres als den Titel in der IDM Supersport 300. Einen Titel, der einem zwar keine Fahrkarte in die Weltmeisterschaft liefert, aber im Lebenslauf doch was hermacht.

Zwischen Erhard und Steeman geht es auch um eine Prise Nationalstolz. Deutschland gegen die Niederlande, ein Match, das nicht nur beim Fussball für Spannung sorgt. Die IDM Supersport 300 wird in Zusammenarbeit mit der niederländischen Föderation ausgetragen, wodurch zumindest bei den Rennen, die auch zur niederländischen Wertung zählen, für ein volles Teilnehmerfeld gesorgt ist. Deutsche Teilnehmer sind etwas spärlich unterwegs.

Jan-Ole Jähnig, Meister des Vorjahres, und Max Kappler vom Team Freudenberg waren nur gelegentlich bei der IDM 2018 dabei, sofern es ihre Verpflichtungen in der Supersport-WM-300 zuließen. Troy Beinlich, Micky Winkler und Max Schmidt sorgten ebenfalls für deutsche Momente in der IDM.

Zehn Punkte Vorsprung kann Erhard sein Eigen nennen. Ausgerechnet beim IDM-Besuch in Steemans niederländischer Heimat konnte Erhard dem KTM-Kollegen eine empfindliche Niederlage beibringen. Der wiederum erntete bei einem Wild-Card-Einsatz erste WM-Punkte und polierte damit sein Ego auf. Mehr Zuschauer, dafür aber mitten drin, wird Dion Otten, ebenfalls Niederländer, sein. Der Honda-Fahrer könnte nur bei einem Doppelsieg und gleichzeitigem und doppeltem Totalausfall von Erhard und Steeman noch Meister werden. Einen Podestplatz will Otten sicherlich trotzdem.

Viel Spielraum hat Erhard nicht. Er muss Steeman hinter sich halten. Denn würde der Niederländer zwei Mal gewinnen, Erhard zwei Mal Zweiter werden, würde der Deutsche Meister dennoch Steeman heißen, trotz Punktegleichstand. Aber er hätte mehr Siege.
Doch Erhard lässt sich nicht aus der Ruhe bringen und startet voller Zuversicht in das alles entscheidende Wochenende. «Wir gehen das Wochenende alle zusammen ganz entspannt an», beschreibt der Teenager die Stimmung im Team. «Mein Vorsprung auf Victor ist nicht all zu groß, doch davon lassen wir uns nicht verrückt machen. Wir werden an das Wochenende herangehen, wie an jedes Andere, denn dann sind wir am stärksten.»

Steeman hat noch nicht allzu viele Kilometer auf dem Hockenheimring gedreht. Erhard dagegen weiß, wo es lang geht. «Ich habe auf dem Hockenheimring bereits im Junior Cup und im Northern Europe Cup ein paar Erfolge eingefahren», erinnert er sich. «Ich kam auf der Strecke immer gut zurecht und hoffe, dass das auch dieses Jahr so sein wird.»

Punktestand VOR dem Finale

1 Toni Erhard       192 Punkte
2 Victor Steeman 182 Punkte
3 Dion Otten         145 Punkte
4 Jan-Ole Jähnig  104 Punkte
5 Jeffrey Buis         89 Punkte
6 Max Kappler        74 Punkte
7 Troy Beinlich       67 Punkte
8 Micky Winkler     60 Punkte
9 Finn de Bruin      58 Punkte
10 Kevin Mijwaart  50 Punkte
12 Max Schmidt    49 Punkte

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