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Long Beach: Überraschung durch Conway

Von Guido Quirmbach
Mike Conway war am Ende nicht zu halten

Mike Conway war am Ende nicht zu halten

Premierensieg für Mike Conway in den Strassen von Long Beach. Teaminterne Kollision bei Penske.

Die ersten 30 Runden in Long Beach waren eine langweilige Prozession, in der Reihenfolge des Trainings fuhr fast das gesamte Feld einträchtig hintereinander her. Dann nahm das Rennen aber an Fahrt auf. Ryan Briscoe ging auf Rang 12 liegend als erster in die Box. Er wechselte auf die weichen Reifen, nachdem er als einer der wenigen diese von Beginn an verwendet hatte.

Eine Runde später kam das Safety-Car raus, nachdem Paul Tracy Simona de Silvestro umgedreht hat. Der Altstar kassierte dafür eine Strafe. Die Gelbphase war natürlich ideal für Briscoe, fast alle anderen Piloten gingen nun in die Box und der Australier lag nun auf Rang 2. Bei Restart übernahm er die Führung von Alex Tagliani, der sich dann auch Ryan Hunter-Reay und dem bis dahin führenden Will Power beugen musste.

Diese Reihenfolge blieb bis zu den nächsten Stopps bestehen. Dann gab es nach einem Dreher nach Aufhängungsschaden von Justin Wilson eine weitere Gelbphase. Beim Restart musste Roger Penske mit ansehen, wie Helio Castroneves seinen Teamkollegen Will Power abschoss und ihn damit seiner Siegchancen beraubte. An dem drehenden Castroneves zerstörte sich auch noch Scott Dixon seine Aufhängung. Castroneves wäre nach dem Rennen vor Scham am liebsten versunken: «Ich habe keine Erklärung für meinen Fehler, es tut mir sehr leid!» Power wurde am Ende noch Zehnter: «Heute haben wir viele Punkte verloren!“

Es folgte die nächste Gelbphase, bei der Briscoe gegen Hunter-Reay und Dario Franchitti verteidigte. Doch dann kam aus dem Nichts plötzlich der entfesselt fahrende Mike Conway, überholte alle drei vor ihm liegenden als wären die gar nicht da. Hunter-Reay fiel dann noch weit zurück, nachdem er keine Gänge mehr schalten konnte.

Conway , der von Rang 3 gestartet war, nach einem missglückten Boxenstopp aber zurückgefallen war, liess nichts mehr anbrennen und feierte seinen ersten Indy Car-Sieg. «Ich bin in der Box zu weit gefahren und dachte, es wäre schon vorbei. Doch das Team feuerte mich an und nach diesem Stopp ist mein Auto irgendwie aufgewacht!» sprach der bewegte Sieger im Ziel. Es war der erste neue Sieger bei den Indy Cars seit Ryan Briscoe 2008, der 274. Gewinner überhaupt und der erste Erfolg für Teamchef Michael Andretti seit Tony Kanaan im letzten Jahr in Iowa.

Ryan Briscoe war nach den beiden verkorksten Rennen mit dem zweiten Rang am Ende noch zufrieden. «Ich dachte eigentlich, gewinnen zu können, aber Conway war so viel schneller!» der Drittplatzierte Dario Franchitti musste dem beipflichten: «Conway fuhr am Ende in einer eigenen Klasse!»

 
Simona de Silvestro verlor durch ihren unverschuldeten Dreher zwei Runden, damit war ihr Rennen gelaufen. Sie sah die Zielflagge auf Position 20.

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