Husqvarna: Modell-Feuerwerk bei Messe in Mailand

Von Günther Wiesinger
Der Verkauf der Husqvarna-Straßenmodelle hapert noch. Deshalb planen die Österreicher jetzt eine Modell-Offensive. Erste Überraschungen sind auf der Messe in Mailand zu sehen.

Der KTM-Vorstandsvorsitzende Stefan Pierer (62) freut sich über den Gewinn von mehr als 300 Weltmeistertiteln, er hat sechs Jahre nach der Übernahme von Husqvarna kürzlich auch eine 60-Prozent-Beteiligung am spanischen Motorradhersteller GASGAS gekauft, sein Unternehmen hat sich längst zum größten Motorradhersteller in Europa gemausert. Er will in den nächsten Jahren den Verkauf von 265.000 auf mehr als 400.000 Stück pushen, deshalb wird an der Mailänder Motorradmesse EICMA nächste Woche eine ganze Reihe neuer Modelle präsentiert.

Da der Verkauf der neuen Husqvarna-Straßenmodelle Svartpilen und Vitpilen noch nicht den erwünschten Erfolg bringt, wird jetzt die Produktpalette bei Husky vergrößert.

«Wir brauchen aber nicht nur eine Produktlinie, sondern auch ein Händlernetz, und da haben wir jetzt enorme Fortschritte gemacht», schilderte Hubert Trunkenpolz, dessen Familienname für das T bei KTM steht. «Wir haben inzwischen relativ viele KTM-Händler überzeugen können, dass sie Husqvarna dazu und eine andere Marke aus dem Programm nehmen. Wir sind einige Triumph-Händler gezielt angegangen. Unser Produkt-Sortiment ist bei Husqvarna nach wie vor etwas dünn. Wir haben bisher nur vier Straßenmodelle. Aber jetzt kommt die mittlere Baureihe mit 900 ccm, davon gibt es dann eine Svartpilen und eine Vitpilen. Dann stehen wir bei sechs Modellen, dann geht das Geschäft schon etwas leichter. Im Grunde steht jede Motoren-Plattform, die wir bei KTM benutzen, auch bei Husqvarna zur Verfügung. Das ist unsere Philosophie. Das ist der modulare Baukasten. Wir gehen aber bei Husqvarna beim Chassis und bei der Ergonomie andere Wege. Denn wir wollen die Marke Husqvarna sehr eigenständig positionieren. Die Synergien holen wir aber bei den Motoren-Plattformen heraus.»

Für Husqvarna soll mit dem Parallel-Twin auch die US-Flat-Track-Championship ein Thema werden, wo dann prominente Gegner wie Indian zu bekämpfen sein werden. «Das haben wir auf dem Radar. Ob es bereits 2020 klappt, wissen wir noch nicht. Das Motorrad ist in Entwicklung», verrät Trunkenpolz. «KTM fährt in der 450-ccm-Klasse schon mit.»

Die KTM-Fans rechnen bei der EICMA in Mailand mit einer neuen Adventure. Aber KTM hält sich mit Informationen noch zurück. «Wir werden ein Modell-Feuerwerk zünden», versichert Trunkenpolz.

Stefan Pierer blickt auf weiter wachsende Motorrad-Verkaufszahlen. «Wir wachsen in diesem Jahr um ca. 7 Prozent. Es läuft gut. Interessanterweise ist festzustellen, der Verkauf von motorisierten Zweirädern nimmt zu. Es ist nicht so, dass wir in die 1950er-Jahre zurückgebeamt werden, aber die Entwicklung ist positiv. Auf der Kurzstrecke übernimmt das motorisierte Zweirad wieder einen großen Teil der Fortbewegung.»

Auch die E-Mobilität wird bei KTM nicht vernachlässigt. «In zwei Jahren bringen wir auf einer gemeinsamen Plattform mit unserem indischen Partner Bajaj einen E-Roller. Auch Mopeds wird es geben. Der E-Scooter wird in Indien industrialisiert. Es kann sich jede Marke damit präsentieren. Da wird mit 48 Volt gefahren, das ist völlig ungefährlich.»

«In den südeuropäischen Metropolen sind Hunderttausende Zweitakt-Scooter unterwegs», stellt Hubert Trunkenpolz fest. «Was in der Automobilbranche mit dem Diesel passiert ist, wird dort in absehbarer Zeit die Zweitakter treffen. Das ist ein riesiges Markt-Potenzial. Und da wollen wir mit E-Scootern rechtzeitig zur Stelle sein und kräftig mitmischen.»

Öffnungszeiten EICMA (7. bis 10. November)

Donnerstag, 7. November/9.30 bis 18.30 Uhr.
Freitag, 8. November/9.30 bis 22.00 Uhr
Samstag, 9. November/9.30 bis 18.30 Uhr.
Sonntag, 10. November/9.30 bis 18.30 Uhr.

Ticketkauf online

ticketseicma.it

Ticket online: 19 Euro
Tageskasse: 23 Euro

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