MotoGP: Yamaha zeigt die neue V4-Maschine

Fluch oder Segen? Das MotoE-Aus für Ducati

Von Thomas Kuttruf
Während die MotoE-WM am kommenden Wochenende zwei weitere Rennen austragen wird, wurde das vorzeitige Ende der Serie offiziell bestätigt. Was aus wirtschaftlicher Sicht Sinn macht, beißt sich mit Entwicklungszielen.

Mit dem Einstieg von Ducati in die MotoE-Weltmeisterschaft als exklusiver Fahrzeuglieferant zur Saison 2023 gelang es, das sportliche Niveau der elektrifizierten Renner deutlich anzuheben. Athleten und Teams lobten die V21L als hochklassig umgesetztes, reinrassiges Rennmotorrad. Gemeinsam mit MotoGP-Rechteinhaber und Vermarkter Dorna Sports hatte man sich auf eine Zusammenarbeit bis mindestens 2026 geeinigt.

Doch dazu wird es nicht kommen. Mit Ende der laufenden Saison wird das komplexe Projekt mit aktuell neun Teams und 18 Piloten ausgesetzt. Eine große Überraschung ist der Stopp nicht. Bei allem Respekt für die gegenwärtige Technologie aus Bologna und die Darbietungen der MotoE-Aktiven, in Sachen Außenwirkung sind die nahezu geräuschlosen Mini-Rennen (im Schnitt 8 Runden) keinem Publikum zu vermitteln. Vor allem auch vor dem Hintergrund, dass sich bis heute keine Verbindung zu einem relevanten E-Motorrad eines etablierten Motorradproduzenten herstellen lässt.

Gigi Dall’Igna, General Manager bei Ducati Corse, hatte erst beim Brünn-GP gegenüber SPEEDWEEK.com die Langfristigkeit eines solchen Projekts betont: «Ich denke, bis wir ein käufliches Ducati-High-Level-E-Motorrad auf der Straße sehen, werden eher noch zehn als fünf Jahre vergehen.»

Dennoch unterstrich das Rennsport-Mastermind den Stellenwert für die Entwicklung. Dall’Igna: «Meiner Meinung nach ist es immer sehr wichtig, sich in neue Technologien einzubringen – auch wenn diese Technologie heute alles andere als fertig ist. Man muss sich damit beschäftigen und für Ducati ist das MotoE-Projekt die beste Möglichkeit, zu lernen.»

Zwiespältig äußerte sich Ducati-CEO Claudio Domenicali. Der Italiener, der als Ingenieur ein hohes Maß an technischer Expertise hat, äußerte sich während des Deutschland-GP: «Unser Ziel ist es langfristig die Technologie auch auf unsere Serienmotorräder zu übertragen. Gleichzeitig sind wir noch in einer Übergangsphase.»

Trotz der unstrittig guten Entwicklungsbühne für einen Hersteller, für alle Beteiligten müssen Aufwand und Resultat in einem vernünftigen Rahmen bleiben. Und da es in naher Zukunft keine kommerziell erträgliche Plattform geben wird – weder für Ducati noch für einen etablierten Motorradhersteller –, blieben Dorna und FIM keine andere Wahl, als den Strom für 2026 abzudrehen.

Auch wenn das Projekt auf unbestimmte Zeit zum Erliegen kommt und wenn, dann nur in anderer Form ein Comeback feiern wird, das Gelernte bei der Entwicklung eines Elektro-Renners kann Ducati niemand mehr wegnehmen.

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