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Martin Haarahiltunen: Windige minus 20 Grad am See sind nicht bequem
Seit dem Bann der Russen vom internationalen Eisspeedway-Sport ist der Schwede Martin Haarahiltunen das Maß der Dinge und wurde viermal in Folge Champion. SPEEDWEEK.com traf sich mit ihm.
Eisspeedway
Im Artikel erwähnt

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Seit 2022 ist Martin Haarahiltunen im Eisspeedway die Nummer 1 und eroberte vier WM-Titel in Serie. Wenn am 9. Januar in Schweden die Ligasaison beginnt und Mitte März und im April die WM-Finals in Inzell/Bayern und Heerenveen/Niederlande folgen, dann ist der 35-Jährige Favorit.
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Seine Saison wird sich bis auf die beiden WM-Events ausschließlich in Schweden abspielen. «Ich habe mich schon öfter gefragt, weshalb es keine Rennen in Finnland gibt», erzählte Haarahiltunen beim Treffen mit SPEEDWEEK.com. «Sie haben viele gute Fahrer, fast mehr als Schweden. Ich glaube, es liegt daran, dass die Clubs dort nicht genügend Geld haben, um die Bahnen vorzubereiten und Rennen auszurichten.» Ohne die verbannte Eisspeedway-Großmacht Russland fehlen nicht nur mehrere Spitzenfahrer auf dem internationalen Parkett, die Anzahl Veranstaltungen in der Weltmeisterschaft wurde dadurch ebenfalls dezimiert. Auch Haarahiltunen macht sich Sorgen um die Zukunft seines Sports. «Wir haben ein paar junge Fahrer, die nachkommen, allen voran Melwin Björklin», schilderte der Schwede. «Aus ihm wird ein Guter. Ich versuche ihm und einigen anderen zu helfen. Wie in jedem anderen Sport brauchst du eine gewisse Breite an Fahrern, damit am Ende der eine sehr gute herauskommt. Verglichen mit vor ein paar Jahren schaut es derzeit in Schweden gut aus, aber das ist immer ein Auf und Ab. Der Sport ist sehr teuer, es gibt nicht viele Trainingsmöglichkeiten, du musst immer weit fahren und das Wetter muss passen. Als Motocrossfahrer gehst du einfach auf die nächste Strecke in deiner Heimatstadt.»
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Seit Jahren zerbrechen sich nicht nur die Offiziellen des Motorrad-Weltverbands FIM um Bahnsportchef Armando Castagna den Kopf, wie sie den Eisspeedway-Sport zukunftssicher gestalten können, auch viele Fahrer machen sich Gedanken.
Einfach zu beantworten ist die Frage nicht, was getan werden muss, um die Situation zu verbessern. «In meinen Augen geht es vor allem darum, wie man den Sport vermarktet», überlegte Haarahiltunen. «Man muss dafür sorgen, dass Eisspeedway mehr wahrgenommen wird. Wenn zehn Leute sich ein Rennen anschauen, dann kommt wahrscheinlich keiner auf die Idee, selbst zu fahren. Aber wenn es 100 oder 200 oder 1000 sind, dann steigt die Chance. Je mehr Zuschauer wir haben, umso größer ist die Chance, Interesse bei potenziellen neuen Fahrern zu wecken.»
Hinzu kommt, dass es immer schwieriger wird Natureisbahnen anzulegen, in der Alpen- und Voralpenregion in Deutschland, Österreich und der Schweiz wurden die Rennen in den vergangenen Jahrzehnten deutlich weniger – es sind kaum noch welche übrig. Wäre der rettende Schritt auf Kunsteisbahnen in Stadien auszuweichen? «Am Ende geht es nur ums Geld», weiß der vierfache Weltmeister. «Im Eisspeedway wird nicht viel Geld generiert und es ist sehr teuer auf Kunsteisbahnen zu fahren. Hinzu kommt, dass es vor 50 Jahren nur das lineare Fernsehen gab, kein Internet, keine Smartphones, keine Playstation etc. Heute hat jeder etwas zu tun und will es dabei bequem haben. Es ist aber nicht bequem in Schweden bei windigen minus 20 Grad Celsius an einem See zu stehen, da frierst du dir den Hintern ab. Womit wir wieder bei den Stadien wären. Und nicht nur der Eisspeedway-Sport hat Probleme, man merkt es auch im Fußball oder jedem anderen Sport. Das liegt an der heutigen Gesellschaft, jeder will es so angenehm wie möglich.»
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