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Triumph in der Moto2: Eine goldene britische Ära?

Von Oliver Feldtweg
Triumph liefert für 2019 die Moto2-Einheitsmotoren für die WM. Es gibt mehr Hubraum, mehr Power, mehr Speed, eine bessere Elektronik, einen besseren Sound. Und auch nationale Moto2-Serien?

Die britische Firma Triumph Motorcycles wird 2019 die Einheitsmotoren für die Moto2-WM liefern, neun Jahre lang war bis dahin Honda für die Triebwerke zuständig.

Das Konzept ändert sich, denn statt der 600-ccm-Vierzylinder werden in zwei Jahren die 765-ccm-Dreizylinder aus der Triumph Speed Triple zum Einsatz kommen.

Aber die Motoren werden weiter bei ExternPro im Tecnopark Aragón vorbereitet werden, sie werden mit Nummern versehen und jeweils nach drei Grand Prix werden den Teams frisch revidierte Motoren zugelost und ausgeliefert.

Für Steve Sargent, Chief Production Officer von Triumph, laufen die Vorbereitungn für die Moto2-WM 2019 seit Monaten auf Hochtouren. Unsere Kollegen von crash.net haben mit ihm ein Interview geführt.

Steve, du hast von 135 PS in der Anfangsphase gesprochen und von einem erwarteten Top-Speed von 280 km/h. Wie wird es bei der Elektronik aussehen? Man hört, der Level der Motorsteuerung soll verbessert werden. Wie werdet ihr das angehen?

Das ist ein Thema, das der Dorna sehr am Herzen liegt. Deshalb haben sie uns bei Magneti Marelli vorgestellt, das ist der ECU-Partner.

Die Idee dahinter: Magneti Marelli soll bis 2019 eine ECU entwickeln, die den Teams und Fahrern etwas mehr Spielraum gibt.

Sie werden keine so fundamentale ECU mehr haben wie heute. Wir werden keine Standard-ECU verwenden, es wird eine Elektronik sein, die Magneti-Marelli speziell für dieses Moto2-WM-Triebwerk entwickelt.

Ihr habt mit Julián Simón in Aragón schon getestet. Er fuhr einen Prototyp-Moto2-Motor in einem Triumph-Supersport-Bike. Welche Rundenzeiten habt ihr erreicht?

Wir waren sehr zufrieden damit. Aber wir werden jetzt noch keine Testzeiten verlautbaren.

Abgesehen von der Moto2: Wollt ihr dieses Triebwerk auch in anderen Serien im Einsatz sehen? In nationalen oder internationalen Meisterschaften?

Es besteht bereits einiges Interesse für nationale Rennserien. Die Verbände könnten eigene Moto2-Serien veranstalten, im United Kingdom, in Frankreich, in Deutschland, wo auch immer.

Aber es bestehen bisher keine konkreten Pläne. Wir denken einfach noch darüber nach.

Hat es lange gedauert, bis sich der Triumph-Vorstand überzeugen ließ, in die Moto2-WM einzusteigen?

Eigentlich nicht.

Wir mussten erkennen, welche Gelegenheit sich hier bietet. Und wir mussten gewissenhaft ausrechnen, welche Kosten für uns dabei entstehen würden. Als wir diese Zahlen vorliegen hatten, haben wir den Vorstand damit konfrontiert. Wir haben ihm gesagt: «Wir halten das für eine sinnvolle Gelegenheit.»

Dieses Konzept passt zu dem Weg, den wir in Zukunft einschlagen wollen. Die Moto2-WM bringt uns ein weltweites Publikum. Die MotoGP-Fans werden aufmerksam auf uns. Viele GP-Fans können momentan mit Triumph noch nichts anfangen, sie kennen uns nicht.

Wenn wir also die Marke Triumph vor jungen Fans weltweit ins Spiel bringen, wenn wir Leute auf uns aufmerksam machen, denen wir bisher unbekannt waren, dann ist ein fantastisches Szenario.

Danny Kent hat 2005 als erster Brite nach 37 Jahren wieder einen GP-Weltmeistertitel gewonnen. Cal Crutchlow siegte im Vorjahr als erster Brite in einem «premier class GP» seit Barry Sheene vor 35 Jahren. Das sieht nach einer goldenen Ära für Großbritannien aus. Hast du das Gefühl, das Renncomeback von Triumph wird das britische Interesse weiter beflügeln?

Ja, wir passen perfekt ins Bild, nicht wahr?

Es ist wunderbar, wenn wir auf jeder Ebene britisches Talent und britische Beteiligung erleben.

Wir sind natürlich eine globale Marke, wir haben Niederlassungen auf der ganzen Welt. Die MotoGP-WM tritt in allen Ländern auf, in denen wir über Händler verfügen und wo wir Motorräder verkaufen. Das passt gut zusammen.

Kannst du uns etwas darüber erzählen, wo der 765-ccm-Dreizylinder-Moto2-Motor gebaut wird?

Wir werden die Motoren samt Kitteilen an ExternPro in Spanien liefern. Sie werden die Moto2-Motoren dann dort in ihrer Firma zusammenbauen. Einige Kitteile lassen wir in Thailand anfertigen, einige in England. Die Kurbelwellen kommen zum Beispiel aus England, auch die Nockenwellen und die Pleuel.

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