Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Marcel Schrötter: Ärzte-Marathon vor dem Jerez-GP

Von Sharleena Wirsing
Marcel Schrötter suchte in den letzten Tagen mehrere Spezialisten auf

Marcel Schrötter suchte in den letzten Tagen mehrere Spezialisten auf

«Wir müssen jetzt abwarten, ob ich in Jerez fahren kann», resümierte Marcel Schrötter, der seine Schulterverletzungen seit Dienstag von mehreren Spezialisten untersuchen ließ.

Nach seinem heftigen Highsider im Moto2-Rennen von Austin griff sich Marcel Schrötter sofort an seine linke Schulter. Erste Röntgenaufnahmen zeigten, dass zwei kleinere Bänder gerissen sind. Nach seiner Ankunft in Deutschland suchte Schrötter nun mehrere Spezialisten auf, um diese Diagnose zu bestätigen und die bestmögliche Behandlungsmethode zu finden.

«Mir geht es soweit ganz gut, natürlich bin ich sehr mit meiner Schulter beschäftigt. Ich war bei einigen Spezialisten, bei Physiotherapeuten und mache Aufbautraining. Die letzten Tage nutzte ich, um Klarheit darüber zu erlangen, was sinnvoll ist. Ich erhielt am Dienstag gleich einen Termin zur Kernspintomographie. Ich habe verletzte Bänder und eine Tossy-Fraktur [am Schultereckgelenk]. Darum geht es mir nicht optimal, ich habe Schmerzen», berichtete Schrötter gegenüber SPEEDWEEK.com.

Das deutsche Team Dynavolt Intact GP und Schrötter verließen sich nicht auf die Einschätzung nur eines Mediziners. «Ich habe mir mehrere Meinungen bei Schulterspezialisten und Chirurgen eingeholt. Einer der Ärzte sprach sich für eine Operation aus, die seiner Meinung nach jedoch auch zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden kann, wenn ich mit den Schmerzen zurechtkomme. Er rät mir dazu, eventuell sogar erst im November die Operation durchführen zu lassen. Dann wäre es minimal komplizierter, aber es sollte auch kein Problem sein, den Bruch dann zu fixieren, damit keine Spätfolgen entstehen. Bei diesen Folgen sprechen wir aber über einen Zeitraum von 15 bis 20 Jahren. Zwei weitere Spezialisten sind der Auffassung, dass wir das sogar ohne Operation hinbekommen.»

Im letzten Jahr erlitt Schrötter eine Kahnbeinverletzung, die der Bayer zu seinem eigenen Nachteil erst mit Verspätung operieren ließ. Diesmal holte Schrötter deshalb mit Hilfe seines Teams umfangreiche Informationen ein. «Wir sind auch wegen der Geschichte um meine Kahnbeinverletzung extra vorsichtig vorgegangen. Bei der Kahnbeinverletzung heißt es, dass es immer schlimmer wird, je länger man mit der Operation wartet. Diesen Fall haben wir bei der Schulter nicht. Der Chirurg gab Entwarnung, dass eine Operation nicht sofort nötig ist. Ende des Jahres aber schon. Man kann es ohne versuchen, wenn es geht. Sollte ich jedoch so große Schmerzen haben, dass es beim Fahren keinen Sinn macht, dann muss man die Operation wohl vorziehen. Dann spricht man von drei bis vier Wochen für die Genesung. Es kann auch schneller gehen, das hängt vom körperlichen Zustand ab. Wir haben nun die Möglichkeit, es so zu versuchen. Ich arbeite nun jeden Tag mit Physiotherapeuten und tue alles dafür, damit ich vielleicht in Jerez fahren kann. Das ist momentan unser Ziel», unterstrich der 25-Jährige.

«Da sich schon wieder die ersten Schlaumeier zu Wort meldeten, will ich nochmal betonen, dass wir sehr vorsichtig vorgegangen sind. Keiner von ihnen kann in meinen Körper hineinsehen, keiner hat die Bilder. Wir haben alles ordentlich machen lassen und von mehreren Spezialisten die Zustimmung, dass ich es versuchen kann. Wir müssen jetzt abwarten, ob ich in Jerez fahren kann. Ich danke meinem Team um Jürgen [Lingg] und Stefan [Keckeisen], die mir einige Termine ermöglicht haben und viel getan haben, um so schnell wie möglich viele Spezialisten konsultieren zu können.»

Da Dominique Aegerter einen Riss in der rechten Beckenschaufel erlitten hat, könnte der Jerez-GP von 4. bis 6. Mai ohne deutschsprachige Beteiligung stattfinden, wenn sich Schrötter nicht fit genug fühlt.

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