Jorge Lorenzo/17.: Nicht enttäuscht, aber überrascht

Von Günther Wiesinger
Ducati-Neuling Jorge Lorenzo büßte am ersten Testtag in Sepang ganze 1,669 sec auf die Bestzeit von Casey Stoner ein. Der Mallorquiner verriet, was diesen großen Rückstand verursachte und was ihn zuversichtlich stimmt.

Für Jorge Lorenzo endete der erste Testtag in Sepang vorzeitig, nachdem um 16.18 Uhr ein Gewitterregen über dem Sepang International Circuit niedergegangen war. Während Ducati-Testfahrer Casey Stoner die Zeitenliste knapp vor Andrea Dovizioso anführte, landete Ducati-Neuling Lorenzo nur auf dem 17. Rang hinter KTM-Pilot Pol Espargaró.

Mit 2:01,349 min büßte Lorenzo ganze 1,669 sec auf die Bestzeit von Stoner ein. «Ich verliere sehr viel Zeit beim Bremsen», räumte Lorenzo ein. «Es geht hauptsächlich um die Bremsphase. In der Mitte der Kurve verliere ich nicht so viel, am Kurvenausgang bin ich manchmal sogar schneller als Andrea [Dovizioso]. Doch was das Bremsen betrifft, muss ich mich mehr anpassen, als ich das erwartet habe. Wenn du versuchst, wie mit der Yamaha, die Bremse früher zu lösen, um viel Kurvenspeed mitzunehmen, geht das Bike nicht um die Kurve. Das Turning funktioniert nicht. Wir versuchen nun eine andere Herangehensweise, keinen ganz anderen Fahrstil, um herauszufinden, wie wir auf schnelle Zeiten kommen.»

«Ich bin nicht enttäuscht, aber überrascht», resümierte der dreifache MotoGP-Weltmeister. «Ich habe mehr oder weniger dasselbe erwartet wie beim Valencia-Test. Dort waren wir nicht weit von der Spitze entfernt, aber hier bin ich sehr, sehr weit weg. Was mir Selbstbewusstsein gibt, ist die Tatsache, dass uns im Verlauf des Tages ein großer Fortschritt gelang. Zudem zeigen die drei Ducati-Fahrer an der Spitze, dass die Maschine das Potenzial hat, um sehr schnell zu sein – zumindest über eine Runde.»

«Wir haben beim Setting und meiner Position auf dem Bike Fortschritte erzielt. Darauf haben wir uns konzentriert. Ich habe immer weiter versucht, meinen Fahrstil zu verbessern», erklärte der Mallorquiner.

Lorenzo war in Sepang erstmals mit der 2017er-Ducati ohne die nun verbotenen Winglets unterwegs. «Ja, das stimmt. Ich kann es aber nach drei Monaten und auf einer anderen Strecke nicht vergleichen. Natürlich verlierst du etwas den Kontakt zwischen Vorderreifen und Strecke bei der Beschleunigung, aber daran müssen wir uns anpassen. Das ist keines unserer großen Probleme. Das Bike ist auf der Gerade so aber schon etwas nervöser, die Front bewegt sich mehr.»

Durch den Regenschauer am Nachmittag verlor Lorenzo wertvolle Testzeit mit der Ducati Desmosedici. «Der Regen ist nicht das Problem, aber die Strecke trocknet hier nicht richtig ab. Es dauert fast 20 Stunden. Wenn es nachts regnet, trocknet sie über den Tag nicht ganz ab, das Wasser drückt immer wieder von unten durch den Asphalt. Das ist in einigen Kurven ein Problem. Der Asphalt muss nochmal bearbeitet werden.»

Die MotoGP-Testzeiten Sepang, 30. Januar

1. Casey Stoner, Ducati, 1:59,680
2. Andrea Dovizioso, Ducati, 1:59,797
3. Maverick Viñales, Yamaha, 2:00,129
4. Álvaro Bautista, Ducati, 2:00,134
5. Andrea Iannone, Suzuki, 2:00,489
6. Cal Crutchlow, Honda, 2:00,569
7. Jonas Folger, Yamaha, 2:00,643
8. Valentino Rossi, Yamaha, 2:00,694
9. Marc Márquez, Honda, 2:00,738
10. Héctor Barberá, Ducati, 2:00,743
11. Danilo Petrucci, Ducati, 2:00,850
12. Scott Redding, Ducati, 2:00,853
13. Dani Pedrosa, Honda, 2:00,970
14. Johann Zarco, Yamaha, 2:01,224
15. Aleix Espargaró, Aprilia, 2:01,272
16. Pol Espargaró, KTM, 2:01,338
17. Jorge Lorenzo, Ducati, 2:01,349
18. Loris Baz, Ducati, 2:01,352
19. Takuya Tsuda, Suzuki, 2:01,812
20. Alex Rins, Suzuki, 2:01,890
21. Karel Abraham, Ducati, 2:01,926
22. Jack Miller, Honda, 2:01,943
23. Kouta Nozane, Yamaha, 2:02,187
24. Katsuyuki Nakasuga, Yamaha, 2:02,281
25. Tito Rabat, Honda, 2:02,315
26. Sam Lowes, Aprilia, 2:02,943
27. Bradley Smith, KTM, 2:03,033

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