Álvaro Bautista: «Man muss immer am Gas sein»

Von Günther Wiesinger
Beim MotoGP-Test in Sepang drehte Álvaro Bautista die siebtschnellste Runde. Der Spanier aus dem Pull & Bear Aspar Team freute sich über sein Tempo, räumte aber auch ein, dass er seinen Fahrstil anpassen musste.

Dritter am Dienstag beim Sepang-MotoGP-Test, zuerst lange Zeit Vierter am Mittwoch, am Schluss Gesamtsiebter – Álvaro Bautista (32) hat den Umstieg von der Werks-Aprilia auf die 2016er-Ducati Desmosedici sehr rasch verkraftet.

?Jetzt zeigte sich wieder: Der 125-ccm-Weltmeister von 2006 gehört zu den meistunterschätzten Piloten der Gegenwart. «Und ein sehr gutes Motorrad haben wir auch», strahlte Pull & Bear-Sportdirektor Gino Borsoi in Malaysia.

?«Die Ducati ist ein sehr komplettes Motorrad», freut sich Bautista. «Das Handling gefällt mir ausgezeichnet. Man muss die Ducati mehr über den Hinterreifen steuern als die Bikes, die ich von früher kenne. Du musst das lernen und deinen Fahrstil an diese Situation anpassen. Ich übe das jetzt, aber diese Anpassung klappt nicht von heute auf morgen. Es stimmt, dass man bei der Ducati mehr mit der Hinterradbremse fahren muss, ausserdem muss man immer am Gas sein in den Kurven.»

?«Ich bin in Sepang drei Tage lang viel mit gebrauchten Reifen gefahren», ergänze der durchtrainierte Spanier. «Natürlich habe ich Mittwoch früh einen neuen Reifensatz reinstecken lassen, um auf Zeitenjagd zu gehen, damit bin ich 1:59,628 min gefahren. Ich wollte einfach wissen, wie weit ich mit diesem Motorrad pushen kann. Aber ich bin dann mit jedem Reifen mehr als 20 Runden gefahren. Für mich ist wichtig, ein gutes Feeling mit dem Bike zu finden und einen guten Rhythmus. Ich arbeite an mir, um mich auf dem Motorrad wohl zu fühlen und in jeder Situation ans Limit gehen zu können, ob mit frischen oder alten Reifen. Ich will einfach konstant fahren und in jeder Situation schnell sein.»

?Wo kann sich Bautista noch verbessern? Bautista: «Zwischen dem Jerez-Test Ende November und dem Test in Malaysia haben wir am Motorrad nicht viel geändert. Denn die Basis war gut. Jetzt kommen wir Mitte Februar zum Test nach Phillip Island, das ist eine ganze andere Piste. Ich bin gespannt, wie wir dort abschneiden werden. Die Strecke in Australien stellt an das Motorrad ganz andere Ansprüche als Sepang. Ich bin neugierig, ob wir in Australien das Bike stark umbauen müssen oder ob unsere Basis auch dort konkurrenzfähig ist. Das wird ein wichtiger Test für mich. In Jerez und Sepang habe ich mich sehr komfortabel gefühlt auf der Ducati. Jetzt wird sich zeigen, ob unsere Abstimmung auch dort akzeptabel ist. Mit den 45-Minuten-Sessions bei den Grands Prix brauchst du einfach ein gutes Basis-Set-up. Denn du hast dort keine Zeit für grobe Umstellungen...»

?«Wie gesagt, die Desmosedici passt sehr gut zu meinem Fahrstil. Ich fühle mich wohl auf dieser Maschine. Gleich am ersten Tag bin ich in Sepang nach vier Runden schon 2:00 min gefahren! Da sah es aus, als habe bei mir gar keine Winterpause stattgefunden; ich bin sofort wieder in Schwung gekommen. Mit der Aprilia konnte ich in Sepang nie unter 2:01 min fahren. Meine beste Runde bisher gelang in der Vergangenheit mit der Honda – in 2:00,5 min.»

MotoGP-Test in Sepang, kombinierte Zeitenliste aller drei Tage:

1. Maverick Viñales, Yamaha, 1:59,368 min
2. Andrea Iannone, Suzuki, 1:59,452
3. Marc Márquez, Honda, 1:59,506
4. Andrea Dovizioso, Ducati, 1:59,553
5. Dani Pedrosa, Honda, 1:59,578
6. Valentino Rossi, Yamaha, 1:59,589
7. Álvaro Bautista, Ducati, 1:59,628
8. Casey Stoner, Ducati, 1:59,639
9. Cal Crutchlow, Honda, 1:59,728
10. Jorge Lorenzo, Ducati, 1:59,766
11. Johann Zarco, Yamaha, 1:59,772
12. Alex Rins, Suzuki, 2:00,057
13. Aleix Espargaró, Aprilia, 2:00,108
14. Danilo Petrucci, Ducati, 2:00,310
15. Jonas Folger, Yamaha, 2:00,312
16. Héctor Barberá, Ducati, 2:00,352
17. Jack Miller, Honda, 2:00,439
18. Karel Abraham, Ducati, 2:00,445
19. Scott Redding, Ducati, 2:00,645
20. Loris Baz, Ducati, 2:00,873
21. Pol Espargaró, KTM, 2:01,338
22. Bradley Smith, KTM, 2:01,338
23. Sam Lowes, Aprilia, 2:01,341
24. Michele Pirro, Ducati, 2:01,382
25. Katsuyuki Nakasuga, Yamaha, 2:01,658
26. Takuya Tsuda, Suzuki, 2:01,812
27. Kouta Nozane, Yamaha, 2:02,187
28. Tito Rabat, Honda, 2:02,189

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