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Jonas Folger (Yamaha/17.): «Vorne kein Vertrauen»

Von Günther Wiesinger
Jonas Folger in Misano

Jonas Folger in Misano

Wenn Jonas Folger direkt ins Qualifying 2 kommen will, muss er sich am Samstag im dritten freien Training deutlich steigern. Er klagte über ein unpassendes Set-up.

Jonas Folger (24) musste am ersten Trainingstag beim Misano-GP mit Platz 17 in der Tageswertung vorliebnehmen. Der Tech3-Yamaha-Pilot verlor aber nur 1,091 sec auf die Bestzeit von Danilo Petrucci.

«Im FP1 war alles gut für mich», stellte der Bayer fest. «Am Nachmittag haben wir vorne den Medium-Reifen probiert und hinten den harten. Plötzlich hat sich das ganze Motorrad anders angefühlt. Ich hatte kein Vertrauen zum Vorderreifen mehr. Ich hatte vorne keinen Grip am Reifen und war dauernd in Sturzgefahr. Ich bin also zweimal reingefahren zur Box, und am Ende haben wir hinten und vorne die weichen Reifen montiert. Aber das Motorrad hat sich trotzdem nicht anders angefühlt.»

«Meine Hauptprobleme heute waren das Turning und das Vertrauen beim Bremsen. Aber wir haben noch nicht das korrekte Setting. Es lag also nicht an den Reifen. sondern an der Abstimmung. Die weichen Reifen haben nur ein Teil dieser Probleme vertuscht. Wir müssen also analysieren, was wir ändern müssen und dann das Motorrad für Samstag umbauen. Vielleicht liegt es an der Geometrie, wir müssen die Balance verbessern. ich glaube, wir haben zu viel Gewicht auf der Front, der Transfer von hinten funktioniert nicht so gut. In der Phase, wo ich das Gas anlege, pushe ich den Vorderreifen deshalb zu stark.»

«Ich konnte heute nur in die Kurven einbiegen, wenn ich das Gas aufgedreht hatte, in den ganzen Einlenkabschnitten vor den Kurven habe ich viel Zeit verloren.»

Immerhin gehören die Bremsprobleme von Silverstone jetzt der Vergangenheit an. «Ich habe keine gesundheitlichen Nachwirkungen vom Crash in England. Aber es ist hart, das Vertrauen wieder zu gewinnen. Besonders beim Bremsen. Aber ich habe mir den Bericht des Teams und von Brembo angeschaut. Jetzt bin ich mir sicher, dass wir diesen Fehler kein zweites Mal machen. Wir haben das abgehakt.»

Folger: «Ich hatte in meiner ganzen Karriere nie ein Problem damit, dass ich den Bremshebel vorne näher am Lenker habe als die andren Fahrer. Jetzt ist dadurch anscheinend in England ein Problem entstanden. Niemand hat mir vorher etwas gesagt. Wir haben ihn jetzt im normalen Abstand zum Lenker abgebracht. Das ist eine Änderung, an die ich mich gewöhnen muss. Das ist mir aber noch nicht zu 100 Prozent gelungen. Wir brauchen aber einen größeren Abstand, falls einmal Luft im System ist oder ein ähnliches Problem auftaucht, ich muss so fahren, das lässt sich nicht vermeiden.»

Folger erzählte, sein Bremshebel sei 2,5 bis 3 cm näher am Lenker als üblich. «Ich habe ihn bisher extrem nahe am Lenker gehabt. Ich bin aber immer schon so gefahren. De Vorteil bei meiner Hebelposition: Ich muss nicht so weit greifen, ich hab die Bremse immer gleich in der Hand. Das habe ich mir über die Jahre so angewöhnt. Meine Finger sind eh lang genug. Aber es ist einfach die Art, wie ich fahre. Jeder hat seine eigene Art, wie er auf dem Motorrad sitzt und fährt. Ich habe das jetzt über Jahre so gemacht. Jetzt sind erstmals dadurch Probleme entstanden. wer weiß, ob sich das Bremsproblem im Warm-up in Silverstone dadurch vermeiden hätte lassen. Das kann man nicht sagen. Aber vorsichtshalber haben wir den Bremshebel weiter nach vorne gestellt.»

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