Valentino Rossi: «Márquez konnte jederzeit wegfahren»

Von Günther Wiesinger
Valentino Rossi wehrt sich gegen Dovizioso und Márquez

Valentino Rossi wehrt sich gegen Dovizioso und Márquez

Valentino Rossi war überzeugt, WM-Leader Marc Márquez habe mit seinen Gegnern in Assen Katz und Maus gespielt. Und Dovizioso brachte Rossi um einen Podestplatz.

Für Valentino Rossi wird die Situation in der MotoGP-WM langsam ungemütlich, wenn er wirklich Titel Nummer 10 gewinnen will. 41 Punkte fehlen ihm nach 8 von 19 Rennen auf WM-Leader Marc Márquez.

«Als ich gesehen habe, dass Alex Rins hinter mir als Zweiter durchs Ziel gefahren bin, war ich er leichtert», stellte Marc Márquez fest. «Denn das bedeutete, dass es in der WM jetzt deutlich besser aussieht als vor Assen.»

Und wie verärgert war Rossi nach seinem fünften Platz, der nur 11 Punkte einbrachte, nachdem er hier vor einem Jahr seinen bisher letzten Sieg gefeiert hat?

«Es war ein sehr hartes Rennen, sehr aufregend. Zuerst einmal war ich froh, im ganzen Rennen vorne mitgekämpft zu haben. Denn das war sicher ein Rennen, das den Zuschauern gefallen hat. Ich war überzeugt, ich könne am Schluss aufs Podium fahren. Aber dann bin ich nur als Fünfter ins Ziel gefahren.»

«Wir haben sehr heftig gegen alle Gegner gefightet. Am Beginn hatten Lorenzo und ich viel Glück, denn Lorenzo hat die Kurve 12 zu eng angefahren und dabei das Vorderrad aus der Kontrolle verloren. Ich bin mit einem starken Speed-Überschuss zu ihm herangeschossen – und ich habe ihn berührt. Aber wir hatten sehr viel Glück, denn ich habe ihn optimal getroffen. Wirklich perfekt. Dadurch sind wir nicht gestürzt.»

Rossi weiter: «Im weiteren Rennen habe ich den Speed ein bisschen kontrolliert, denn ich war mit dem weichen Hinterreifen unterwegs. Ich wusste, dass wir damit ein bisschen am Limit sind. Also habe versucht, immer in der ersten Gruppe zu bleiben. Am Ende habe ich wieder attackiert. Zwei Runden vor Schluss war ich hinter Márquez in einer guten Position, denn ich war an zweiter Stelle. Ich war ein Anwärter für das Podium.»

Aber dann folgte ein Angriff von Dovi, nach dem der Vorsprung von Márquez von 1 auf 1,8 sec anwuchs.

«Dovizioso hat versucht, mich in der ersten Kurve zu überholen», schilderte Rossi. «Aber dort war ich beim Bremsen sehr stark. Leider ist er zu schnell gewesen, er hat sich verbremst, ich musste neben die Piste rausfahren. Es war ein aggressives Manöver. Aber solche Aktionen haben wir heute viele gesehen, ich schätze mindestens 25. Aus meiner Sicht war die Aktion strategisch nicht sehr clever. Denn wir hätten beide auf dem Podest landen können. Wir hätten Zweiter und Dritter werden können; jetzt sind wir Vierter und Fünfter geworden. Wir haben dadurch beide kostbare Zeit verloren. Schade, aber es lässt sich nicht ändern.»

Marc Márquez gab nach dem Rennen zu, dass er viele Runden lang abwartend agiert hatte, erst drei Runden vor Schluss (in Runde 23 von 26) habe er richtig Gas gegeben und einen Vorsprung herausgefahren.

Wie soll der Honda-Star ist dieser Form geschlagen werden?

Rossi: «Ja, sicher, das ist schwer.… Márquez war schon im Training der Stärkste. Er hat heute gekämpft, aber man hat gesehen, dass er einen Spielraum hatte. Er hätte jederzeit allein davonfahren können. Und als er sich am Ende zur Flucht entschieden hat, ist er davongebraust. Er kam dann 2,2 Sekunden vor dem ersten Verfolger allein ins Ziel.»

«Ja, Márquez den Titel streitig zu machen, wird schwierig. Denn er ist schneller als wir Yamaha-Fahrer. Und er ist auch schneller als alle andern. Ich denke, was den Titelfight betrifft, wird es für uns sehr mühselig. Gleichzeitig haben wir einen großartigen Kampf für den zweiten Platz geliefert. Da waren mindestens zwei, drei weitere Fahrer involviert. Wir werden nicht lockerlassen. Außerdem hoffen wir, dass wir unser Motorrad für die zweite Saisonhälfte verbessern können. Aber das ist nicht ganz einfach.»

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