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Mexiko-GP 2019 ist inzwischen kein Thema mehr

Von Günther Wiesinger
Mexico City muss auf das erste MotoGP-Rennen bis 2020 warten

Mexico City muss auf das erste MotoGP-Rennen bis 2020 warten

Die Ausweitung der MotoGP-Schauplätze von 19 auf 20 wird zumindest 2019 nicht stattfinden. Denn ohne vorherigen Test wird die Piste in Mexiko nicht genehmigt, die Umbauten können aber erst im November beginnen.

Beim Motorrad-GP von Tschechien in Brünn wurde offenkundig, was bei der Dorna schon seit einem Jahr ein Thema war: Mexico City sollte 2019 fix in den MotoGP-Kalender aufgenommen werden. Carlos Ezpeleta, Sporting Director der Dorna, legte den Fahrern in Brünn am Freitag während des Meetings der Safety Commission die Streckenpläne vor und erkundigte sich nach den Vorschlägen wegen der Umbauarbeiten.

Die Fahrer waren sich einig: Die durch ein Baseball-Stadion führende Formel-1-Rennstrecke müsste kräftig umgebaut werden, um die Grade-A-Homologation der FIM für einen Motorrad-GP zu bekommen.

Stars wie Valentino Rossi, Andrea Dovizioso und Marc Márquez äußerten sich sehr kritisch, was die aktuellen Auslaufzonen und den riesigen Aufwand für den erforderlichen Ausbau der Sicherheitsvorkehrungen betrifft. Das sei keine Angelegenheit von wenigen Tagen, waren sie überzeugt.

Inzwischen ist sich auch Carmelo Ezpeleta, Chief Executive Officer von Dorna Sports bewusst, dass es im nächsten Jahr keinen 20. Grand Prix auf dem Kalender geben wird.

Die Strecke in Mexiko existiert zwar bereits, sie ist bekannt unter der Bezeichnung Autódromo Hermanos Rodríguez, sie misst 4,304 km lang, liegt mitten in Mexico City und wurde nach den heimischen Automobilrennfahrern Ricardo und Pedro Rodríguez benannt.

Der Circuit erhielt seinen Namen unmittelbar nach seiner Eröffnung, nachdem Ricardo Rodríguez im nicht zur Weltmeisterschaft zählenden Mexiko-GP 1962 tödlich verunglückt war. Ricardos Bruder Pedro verlor sein Leben ebenfalls hinter dem Lenkrad – neun Jahre später.

??Seit 2015 bildete die umgebaute Piste (jetzt mit 17 Kurven und einem 1,6 km langen Indy-Oval) wieder den Schauplatz des Formel-1-GP von Mexiko.

Doch der British Motorcycle Grand Prix 2018 ist ein ausgezeichnetes Beispiel dafür, dass keine Experimente eingegangen werden dürfen, und selbst wenn es nur um einen neuen Fahrbahnbelag geht.

«Der Mexiko-GP wird 2019 nicht stattfinden», erklärte Carmelo Ezpeleta in England im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Nach den Vorfällen, die wir jetzt in Silverstone mit dem neuen Asphalt erlebt haben, wollen wir nirgends mehr hinfahren, ohne dass dort vorher ein Test stattgefunden hat.»

Zur Erinnerung: Auch in Austin/Texas und Las Termas/Argentinien (2013) hat zuerst ein MotoGP-Test stattgefunden.

Aber für einen MotoGP-Test in Mexiko ergibt sich kein Zeitfenster, weil dort die Bauarbeiten erst nach dem Formel-1-GP 2018 (er findet von 26. bis 28. Oktober statt) beginnen können. Und bis dahin ist der MotoGP-Kalender 2019 längst veröffentlicht.

«Der Rennstreckenbetreiber in Mexiko hat zugestimmt, man wird umfangreiche Umbauarbeiten vornehmen für eine MotoGP-Homologation. Aber wenn erst im Herbst oder Winter umgebaut wird, haben wir keine Zeit für einen Test», sagt Carmelo Ezpeleta.

Und da der erste MotoGP-Event in Mexiko bereits im April 2019 stattfinden hätte sollen, läuft dem Promoter die Zeit davon.

Ursprünglich gab es die Idee, zuerst Argentinien Ende März (nach Katar) und dann nach einem freien Wochenende Mexiko und Texas abzuwickeln.

Aber wegen der erst für November 2018 geplanten Umbauarbeiten müssen die Mexiko-MotoGP-Pläne jetzt auf 2020 verschoben werden.

Denn so kann die Piste von einer kleinen Gruppe von MotoGP-Piloten irgendwann im nächsten April probeweise befahren werden.

Und wenn weitere Baumaßnahmen nötig sein sollten, steht ausreichend Zeit bis zum Frühjahr 2020 zur Verfügung.

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