Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Repsol-Honda: Warum Marc Márquez nicht weg will

Von Günther Wiesinger
Repsol-Honda tritt 2019 mit einer Doppelspitze an. Jorge Lorenzo soll neben Weltmeister Marc Márquez der MotoGP-Konkurrenz das Fürchten lehren.

Es war eine ungewöhnliche Situation. Erstmals nach 13 Jahren wurde das Repsol-Honda-Werksteam heute ohne Dani Pedrosa vorgestellt, der seit 2006 an der Seite von unterschiedlichen Stars wie Nicky Hayden, Andrea Dovizioso, Casey Stoner und Marc Márquez immerhin viermal Vizeweltmeister war und 31 MotoGP-Siege für Repsol-Honda errungen hat. Und mit beachtlichen 112 MotoGP-Podestplätzen führt die Startnummer 26 sogar eine Repsol-Honda-Statistik an.

Nach dem elften WM-Rang und der ersten Saison ohne Sieg und sogar ohne Podestplatz wurde Dani abserviert und durch den dreifachen MotoGP-Weltmeister Jorge Lorenzo verletzt. Weil er als zu klein galt, bekam Pedrosa nach 18 Jahren bei Honda nicht einmal das Gnadenbrot in Form eines Testfahrervertrags. Er unterschrieb deshalb für zwei Jahre bei Red Bull-KTM. Rennen will der 33-jährige Spanier nicht mehr bestreiten.

Repsol sponsort das Honda-Werksteam in der «premier class» in der 25. Saison.

Marc Márquez ist von Beginn seiner Laufbahn von Repsol unterstützt worden. «Für mich ist es immer ein Privileg gewesen, Repsol als Sponsor zu haben. Denn ich habe als Junge die Rennen von Mick Doohan im Fernsehen verfolgt, er war ein Idol von mir», schilderte der siebenfache Weltmeister. «Mir gefielen diese Farben von Repsol-Honda, ich wollte den Helden von damals nacheifern. Tatächlich ist es mir bereits in der spanischen 125-ccm-Meisterschaft gelungen, Unterstützung von Repsol zu bekommen. In der Weltmeisterschaft ging diese Zusammenarbeit weiter, wir haben uns Hand in Hand aus den kleinen Klassen hochgearbeitet.»

«Es ist unglaublich, dass Honda schon seit 25 Jahren von Repsol unterstützt wird. Ich war ein Baby, als diese Kooperation begonnen hat», schmunzelte der 25-jährige Márquez. «Ich bin kurz vorher auf die Welt gekommen. Inzwischen habe ich meinen Beitrag zu den gemeinsamen Weltmeistertiteln leisten können. Es war und ist mir eine Freude, die Erfolgsgeschichte weiterschreiben zu können. Wenn ich heute auf der Bühne so nahe neben den früheren Champions Mick Doohan und Alex Crivillé stehen durfte, dann muss ich das als besondere Freude bezeichnen.»

Übrigens: Casey Stoner, auf Repsol-Honda Weltmeister 2011, ließ sich nicht bewegen, die MotoGP-Champions auf der Bühne in Madrid zu vervollständigen, obwohl er nach drei Jahren keinen neuen Ducati-Vertrag unterschrieben hat.

Marc Márquez hat seit seinem MotoGP-Einstieg 2013 nicht weniger als fünf von sechs WM-Titeln gewonnen. «Für mich war vor der Saison 2013 ganz klar, dass ich ins Honda-Werksteam wechseln würde. Ich hatte als Moto2-Weltmeister auch Angebote von anderen Werken, aber ich wollte ins Repsol-Team und dort den Titel gewinnen. Auch letztes Jahr haben mich die Journalisten oft gefragt, ob ich einen Teamwechsel plane. Meine Antwort war einfach: Warum sollte ich wechseln? Ich wollte in mein Dream Team, jetzt bin ich da, und ich habe keinen Grund, daran etwas zu ändern. Für mich ist das wie eine Familie, der Zusammenhalt ist vorbildlich. Die Zusammenarbeit mit Honda und Repsol klappt ausgezeichnet. Das Wichtigste ist: Wie verfolgen die gleichen Ziele, wir wollen die Weltmeisterschaft gewinnen. Dieses Ziel setzen wir uns jedes Jahr.»

Die Erfolge von Repsol-Honda in der «premier class»:

14 Weltmeistertitel

5 Marc Márquez: 2013, 2014, 2016, 2017, 2018
4 Mick Doohan: 1995, 1996, 1997, 1998
2 Valentino Rossi: 2002, 2003
1 Casey Stoner: 2011
1 Nicky Hayden: 2006
1 Alex Crivillé: 1999

168 GP-Siege

Marc Márquez: 44
Mick Doohan: 35
Dani Pedrosa: 31
Valentino Rossi: 20
Casey Stoner: 15
Alex Crivillé: 14
Tadayuki Okada: 4
Nicky Hayden: 3
Andrea Dovizioso: 1
Tohru Ukawa: 1

427 Podestplätze

Dani Pedrosa: 112
Marc Márquez: 77
Mick Doohan: 48
Alex Crivillé: 44
Valentino Rossi: 31
Casey Stoner: 26
Nicky Hayden: 25
Tadayuki Okada: 21
Andrea Dovizioso: 15
Tohru Ukawa: 10
Sete Gibernau: 5
Max Biaggi: 4
Alex Barros: 4
Takuma Aoki: 3
Shinichi Itoh: 2

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