Pol Espargaró (KTM): Kritik an Michelin und Brembo

Von Günther Wiesinger
Pol Espargaró

Pol Espargaró

Red Bull KTM-Werkspilot Pol Espargaró startet beim MotoGP-Rennen in Jerez vom 17. Platz auf dem Grid. Er beklagte sich über die Reifen und die problematischen Bremsen.

Der Red-Bull-KTM-Werkspilot, zuletzt in Texas Fünfter im Qualifying und Achter im Rennen, erlebte bisher ein schwieriges Wochenende in seinem Heimatland. «Im FP4 heute Mittag waren wir wirklich gut und lagen nur vier Zehntel hinter dem Schnellsten. Das Problem war, dass ich nach Zwölfter war und mich nicht direkt fürs Q2 qualifiziert habe.»

Die größten Sorgen bereiten Espargaró die Michelin-Reifen. «Die Reifen sind das einzige Teil am Motorrad, das sich nicht unter unserer Kontrolle befindet… Wir bemühen uns herauszufinden, was da vor sich geht. Samstagfrüh im FP3 hatten wir denselben Reifen, es war nur ein bisschen kühler. Aber die Daten zeigen, dass die Reifenperformance im FP3 viel besser war als im Q1. Deshalb war ich im Top-Speed und in der Beschleunigung in der Früh viel schneller. Das Bremsverhalten und das Einlenkverhalten waren auch besser. Wir können das dank der Daten den Michelin-Leuten beweisen. Die paar Grad Temperaturunterschied können keinen so großen Unterschied ausmachen bei den Reifen. Und das ist bei zwei Reifen hintereinander passiert! Zum Glück wird es im Rennen mit den gebrauchten Reifen in dieser Hinsicht besser aussehen. Aber ich bin mit einem zwölf Runden alten, harten Rennreifen nur 0,7 sec langsamer gewesen als mit einem ganz neuen weichen Hinterreifen. Das zeigt, wie schlecht wir mit den Soft-Mischungen aussehen.»

«Im FP4 ist es gut gelaufen, aber im Rennen werden wir wieder in einer schwierigen Position sein, denn ich fahre aus der sechsten Reihe los», sagte Pol Espargaró. «Ich möchte in den 25 Runden nicht mehr als 20 sec verlieren. Hoffentlich könnten wir im Rennen ein bisschen Freude haben am Sonntag. Wir dürfen einfach in der Anfangsphase nicht zu viel verlieren. Sonst fahren uns die Spitzenfahrer und die besten Privatfahrer gleich am Beginn davon.»

«Im Q1 hatte ich das Gefühl, dass ich schneller sein könnte, aber mit diesen Reifen ist es wie beim Glückspiel. Man montiert zwei weiche Reifen und einer funktioniert gut und der andere nutzt sich extrem schnell ab. Ich weiß nicht, wie wir dieses Problem lösen können», gab der 27-jährige Spanier zu bedenken. «Es ist nicht unsere Schuld, aber wir müssen verstehen, woran es liegt.»

Im FP4 ärgerte sich Pol auch über der Brembo-Bremsanlage. «Seit letztem Jahr habe ich ein Problem mit der Vorderbremse. Auch da weiß ich nicht, woran es liegt, aber es wird einfach nicht besser und es ist wirklich gefährlich – auch für meine Kollegen. Wenn wir die Räder und die Bremsen tauschen und neue Bremszangen einbauen, dann funktioniert die Bremse nicht. In Argentinien habe ich deshalb fast Dovi zerstört. Heute habe ich wegen dieses Problems den Großteil des FP4 vergeudet. Brembo gibt uns keine Werkzeuge und keine Hilfe. Dabei geht es hier um die Sicherheit. Seit einem Jahr schlagen wir uns mit dieser Misere herum. Und es wird nichts besser. Wir können tun, was wir wollen, das Problem lässt sich nicht aus der Welt schaffen.»

Espargaró freut sich für den MotoGP-Rookie Fabio Quartararo, der sich beim GP von Spanien für die Pole Position qualifiziert hat. «Ich gönne es ihm von Herzen. Ich bin froh und glücklich, wenn ein junger Fahrer mit einem solchen Motorrad so schnell sein kann. Er ist der neue Johann. Ich kenne Fabio, er ist ein guter Typ und sehr talentiert. Mit einem guten Motorrad schneiden Morbidelli und Fabio hervorragend ab. Ich beneide die beiden ein wenig um seine Maschine. Ich sehe, wie leicht ihnen die Aufgabe momentan von der Hand geht. Und wir leiden mit unserem Motorrad. Wir rackern uns viel mehr ab und erreichen viel weniger.»

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