Brad Binder wird morgen in Brünn erstmals eine MotoGP-KTM testen und – wie berichtet – 2020 bei Tech3 den Platz von Hafizh Syahrin übernehmen. Der Malaysier könnte in der Moto2 eine Tech3-KTM fahren.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
Weiterlesen
Werbung
Die Meldung von letzten Monat auf SPEEDWEEK.com, wonach Brad Binder 2020 im Red Bull KTM-Tech3-Team die MotoGP-WM bestreiten werde, sei voreilig gewesen, kommentierte Pit Beirer am Wochenende im TV-Interview mit motogp.com. KTM und Red Bull wollen diese Neuigkeiten noch nicht offiziell bestätigen. Auch Tech3-Teambesitzer Hervé Poncharal redet bei diesem Thema um den heißen Brei herum, lobt aber die Angriffslust, das Fahrkönnen und die Einstellung von Brad Binder gleichzeitig in den höchsten Tönen. Am Donnerstag um 20 Uhr hatten sich Binder und Poncharal in der Tech3-Hospitality auf dem Sachenring ein Meeting vereinbart. Und am morgigen Dienstag wird der 23-jährige Südafrikaner am Vormittag in Brünn erstmals eine MotoGP-KTM RC16 testen. Auch das Testteam mit Dani Pedrosa und Mika Kallio wird dort sein, während Teammanager Mike Leitner und Johann Zarco in Spielberg sein werden, wo Ski-Weltcup-Star Marcel Hirscher eine KTM RC16 fahren darf und wo eine Pressekonferenz für den GP von Österreich (11. August) stattfindet.
Werbung
Werbung
Pit Beirer, Motorsport-Direktor Pit Beirer, erklärte gestern gegenüber SPEEDWEEK.com: "Ja, Brad Binder und die MotoGP WM-2020, das ist ein Thema, wir intensiv diskutieren. Wir reden mit ihm. Wir hatten eine Option für 2020 auf Brad Binder und haben sie vor ca. drei Wochen eingelöst. Vorher haben wir generell darüber mit ihm geredet, ob er bei uns bleiben möchte. Denn wir werden keine Option einlösen, wenn sich der Fahrer sträubt, bei uns zu bleiben. Brad war froh, dass wir den Weg gemeinsam weiter gehen. Wir haben also die Option eingelöst, er wird den Weg weiter mit KTM und Red Bull beschreiten. Er bleibt für die Zukunft bei uns, aber vor drei Wochen war die Klasse 2020 noch nicht ganz klar. Ursprünglich war die Idee, unser Moto2-Paket für die nächste Saison bei Aki Ajo nicht aufzumachen, weil wir bei ihm wissen, welchen Haudegen wir für die Moto2 haben, auch wenn wir beim Punktestand in der Moto2 jetzt definitiv nicht dort sind, wo wir gerne sein würden. Es war anfangs eine offene Diskussion, weil Brad nach wie vor das Ziel hat, Moto2-Weltmeister zu werden. Er möchte diese Klasse eigentlich nicht so halbfertig verlassen. Aber es stimmt, wir diskutieren jetzt auch darüber, ob er in die MotoGP aufsteigen kann. Fakt ist auf jeden Fall, dass er bei KTM bleiben wird." Fakt ist auch, dass der MotoGP-Vertrag mit Binder noch nicht unterschrieben ist, denn es wird noch um wichtige Einzelheiten wie Vertragsdauer, Optionen und so weiter gefeilscht.
Hervé Poncharal spart nicht mit Lob für Brad Binder. "Er ist ein ausgezeichneter Rennfahrer, ein Fighter. Das gefällt mir, denn jedes Team auf dieser Welt braucht Kämpfer. Und Brad ist ein ganz unglaublicher Kämpfer! Ich liebe seine Entschlossenheit. Wenn du 120 Prozent pusht, dann jubelt das Team und das Werk im Hintergrund. Wenn du einen Fahrer hast, der nur 85 Prozent riskiert, bist du sauer und enttäuscht. Bei einem Kerl wie Brad kannst du überzeugt sein: Er wird dich nie enttäuschen. Ich werde mich immer an den Jerez-GP in der Moto3-WM 2016 erinnern. Dort wurde er wegen eines Elektronikfehlers auf den letzten Platz strafversetzt – und er gewann dieses Rennen! So etwas ist in der Moto3 normal unmöglich. Ich habe so viel Respekt vor Brad. Da ich Brad in diesem Jahr oft in der Red Bull Hospitality getroffen habe, haben wir uns oft unterhalten. Er ist nicht nur ein Tier auf der Rennstrecke und ein unglaublich aggressiver Fahrer, sondern auch ein beispielhaft netter Mensch. Er ist erst 23 Jahre alt. Aber er weiß, was er will. Brad ist clever. Ich glaube an ihn. Aber ich muss dir versichern: Er hat noch keinen Vertrag unterschrieben für MotoGP bei Tech3 unterschrieben."
Werbung
Werbung
Klar, aber es gibt längst ein Handshahe-Agreement.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
Weiterlesen
Poncharal könnte sich eine Zusammenarbeit mit Binder jederzeit vorstellen. "Ich würde Brad Binder sehr, sehr gern in unserem MotoGP-Team haben. Aber KTM macht den Vertrag mit ihm. Sie haben die Option eingelöst..."
Red Bull Tech3-Team wird 2020 mit Oliveira und Binder antreten, Hafizh Syahrin könnte bei Tech3 neben Marco Bezzecchi die Moto2-WM bestreiten. Aber der Malaysier hat bisher keinen Vertrag mit KTM, er könnte also auch von Petronas-Yamaha abgeworben werden. "Wir glauben nach wir vor an Hafizh und arbeiten daran, dass er bei uns bleiben kann, auch nach einem möglichen Klassenwechsel. Er ist ein extrem anständiger Kerl und ein sehr guter Rennfahrer. Vielleicht können wir zusammenbleiben", meint Beirer.
Verpassen Sie keine Highlights mehr: Der Speedweek Newsletter liefert Ihnen zweimal wöchentlich aktuelle Nachrichten, exklusive Kommentare und alle wichtigen Termine aus der Welt des Motorsports - direkt in Ihr E-Mail-Postfach
Die aktuellsten News rund um die Uhr, von Experten analysiert und kommentiert und exklusive Einblicke hinter die Kulissen. Hier schreiben Fans für Fans.