Andrea Dovizioso (Ducati): «Yamaha ist stärker»

Von Nora Lantschner
Andrea Dovizioso: Vier Tage nach dem Sturz zurück auf dem Bike

Andrea Dovizioso: Vier Tage nach dem Sturz zurück auf dem Bike

Andrea Dovizioso wunderte sich nicht über die starke Yamaha-Performance beim MotoGP-Test in Misano. Mit seiner eigenen körperlichen Verfassung war der Ducati-Star kurz nach dem Crash in Silverstone zufrieden.

Nur vier Tage nach seinem heftigen Abflug in Silverstone, als Andrea Dovizioso in der ersten Kurve die M1 des gestürzten Fabio Quartararo voll erwischte, stieg der WM-Zweite beim Test in Misano am Donnerstagnachmittag wieder auf seine GP19.

«Wir haben es zusammen mit Fabrizio [Borra, langjähriger Physiotherapeut von Fernando Alonso] geschafft, in den drei Tagen, die uns vor dem Test zur Verfügung standen, eine perfekte Arbeit zu leisten und in einer guten Verfassung nach Misano zu kommen. Ich habe hier und dort noch ein bisschen Beschwerden, aber am Ende habe ich es geschafft den Test zu fahren und die Dinge, die ich testen sollte, zu testen», unterstrich der 33-jährige Italiener. «Ich fühle mich gut, darüber bin ich sehr glücklich. Es war wirklich wichtig, bei diesem Test dabei zu sein, vor allem weil die Bedingungen, die wir hier in Misano vorfinden, so anders sind. Die Strecke hat viel weniger Grip.»

«Weil die Strecke wenig Grip aufweist, kann man nicht wie in der Vergangenheit fahren. Es ist schwierig, das Feeling mit dem Motorrad zu finden. Das Limit zeigt sich zu früh und man fängt an, mit dem Motorrad zu kämpfen», erklärte «Dovi». «Meine Fahrweise hat mir nicht unbedingt gefallen, aber wir haben uns verbessert und haben es geschafft, einige Dinge zu verstehen. Die Pace der Schnellsten zu erreichen, haben wir jedoch nicht geschafft. Aber es war wichtig, gewisse Dinge ausprobiert zu haben, so kommt man schon mit gewissen Ideen zum Rennwochenende.»

Dovizioso landete in der kombinierten Zeitenliste des Misano-Tests nur auf Rang 17. Sein Rückstand auf Petronas-Yamaha-Jungstar Fabio Quartararo betrug ganze 1,860 sec. Wie immer müsse man die Testergebnisse aber mit Vorsicht genießen, meinte der Ducati-Werksfahrer: «Die zwei Tage waren etwas merkwürdig. Wie üblich sind im Test immer alle schnell, aber dann gab es auch diese experimentellen Reifen. Man muss schauen, wer sie verwendet hat und wer nicht.»

Zur Einnerung: Reifenlieferant Michelin setzte in Misano einen super-soften Reifen an, betonte aber gleichzeitig, dass diese Mischung auch in Zukunft nicht bei einem Grand Prix zur Verfügung stehen wird. Erklärtes Ziel war vielmehr, das Grip-Level auszuloten.

Bei Dovi lag der Fokus ohnehin nicht auf der schnellen Rundenzeit im Test. Wichtiger sei der Misano-GP, der vom 13. bis 15. September ansteht: «Wir haben uns vor allem darauf konzentriert, Material auszuprobieren und zu versuchen, uns für das Rennwochenende vorzubereiten. Wir waren nicht sehr schnell, aber wir wissen, dass die Tests sich stark von den Rennen unterscheiden. Gewisse Gegner waren aber sehr schnell, wir werden sehen.»

Auffallend stark präsentierten sich die Yamaha-Piloten mit vier M1 in den Top-4. Macht sich der zweifache MotoGP-Vizeweltmeister deshalb Sorgen? «Yamaha ist in diesem Jahr stärker als im Vorjahr, weil sie arbeiten müssen, um den Rückstand zu verringern. Es ist also normal, diese Verbesserungen zu sehen», entgegnete Dovi. «Sorgen bereiten sie mir für das Rennen, weil Misano meiner Meinung nach eine gute Strecke für sie ist. Hier können sie schnell sein.»

Dovizioso weiter: «Man muss aber aufpassen, wenn man sich die Zeiten dieser zwei Testtage anschaut. Man muss sehen, wer die weiche Reifenmischung wie verwendet hat. Ich glaube, dass ich und Marc [Márquez] vielleicht die Einzigen waren, die sie gar nicht ausprobiert haben. Das waren Reifen, um eine Rundenzeit zu fahren – deshalb entsprechen die Rundenzeiten nicht der Wahrheit. Die Wahrheit ist aber, dass Quartararo und Marc eine bessere Pace hatten. Aus meiner Sicht werden wir diese Situation im Rennen wiederfinden. Wir müssen in Sachen Pace einen Gap aufholen, der – ehrlich gesagt – nicht klein ist. Darüber bin ich nicht glücklich. Dann gibt es andere schnelle Fahrer, aber wir sind in einer Gruppe. Das entspricht nicht den Zeiten am Ende des Tests.»

Misano-Test, kombinierte Zeitenliste, 29. und 30. August:

1. Quartararo, Yamaha, 1:31,639 min
2. Petrucci, Ducati, + 0,476 sec
3. Morbidelli, Yamaha, + 0,614
4. Rossi, Yamaha, + 0,750
5. Miller, Ducati, + 0,766
6. Viñales, Yamaha, + 0,937
7. Bagnaia, Ducati, + 0,968
8. Nakagami, Honda, + 1,101
9. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,261
10. Márquez, Honda, + 1,266
11. Mir, Suzuki, + 1,363
12. Rabat, Ducati, + 1,442
13. Rins, Suzuki, + 1,481
14. Iannone, Aprilia, + 1,614
15. Pirro, Ducati, + 1,615
16. Pedrosa, KTM, + 1,774
17. Dovizioso, Ducati, + 1,860
18. Pol Espargaró, KTM, + 1,884
19. Zarco, KTM, + 2,051
20. Syahrin, KTM, + 2,316
21. Crutchlow, Honda, + 2,450
22. Bradl, Honda, + 2,497
23. Abraham, Ducati, + 3,057
24. Lorenzo, Honda, + 4,083
25. Oliveira, KTM, + 8,153

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