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Yamaha-Debakel: Fabio Quartararo verlangt Reaktion

Von Ivo Schützbach
Fabio Quartararo

Fabio Quartararo

Für Yamaha-Star Fabio Quartararo steht fest: Für die MotoGP-WM 2026 muss vom Reihen- auf den V-Motor umgestellt werden. Der Trainings-Freitag auf dem Red Bull Ring in Spielberg endete in einem Desaster.

Kurve 6 erwies sich für Fabio Quartararo und Miguel Oliveira als Schicksalspunkt: Kurz nach der Hälfte des einstündigen Zeittrainings stürzten die beiden Yamaha-Piloten am Freitagnachmittag binnen zwei Minuten, die M1 des Franzosen schlug so heftig in die Airfences ein, dass diese ausgetauscht werden mussten und das Training unterbrochen wurde.

Quartararo hatte Glück und erlitt neben dem Schreck nur Prellungen. Mit 0,898 sec Rückstand auf den Schnellsten Marc Marquez (Ducati Lenovo) war er zwar Bester aus dem Yamaha-Quartett, strandete aber auf Position 14. Am Samstag müssen also sämtliche Fahrer des japanischen Herstellers ins Qualifying 2, aus dem lediglich die Top-2 noch ins Q1 kommen, in dem die Startplätze 1 bis 12 ausgefahren werden.

«Ich weiß nicht, was los war», sagte Quartararo zu seinem heftigen Abflug. «Bei dem Sturz fuhr das Fahrwerk nach unten, ich glaube nicht, dass Öl auf der Strecke war. Ich sah aber später, wie die Streckenposten Bindemittel auf den Asphalt streuten, es war also sicher etwas. Ich fühle mich gebeutelt, es könnte aber schlimmer sein – ich hatte Glück, dass ich nicht so hoch flog.»

Zu seiner sportlichen Leistung meinte der Ex-Weltmeister: «Es ist so schwierig zu verstehen, wo ich mich verbessern kann. Allgemein gesprochen ist diese Strecke rutschig für uns. Das fällt besonders auf, wenn du von einer Piste wie Brünn kommst, die sehr hohen Grip hat. Für uns macht das einen großen Unterschied. Uns fehlt es überall, es kommt viel zusammen: Die anderen haben mehr Grip, weniger Wheelies, mehr Motorleistung. Ich fühle mich am Limit, bin aber extrem langsam. Mal sehen, was wir am Samstag leisten können. Ich werde mich selbst nicht mehr so sehr an die Grenze wagen, dass ich stürzen kann, wenn ich so langsam bin.»

Yamaha arbeitet seit Monaten an einem neuen V4-Motor, der bereits auf verschiedenen Rennstrecken von den Testfahrern erprobt wurde. Richtung Saisonende soll das neue Aggregat von den Entwicklungsfahrern bei Wildcard-Einsätzen im Wettbewerb getestet werden, anschließend wollen die Blauen entscheiden, ob auf das V-Konzept umgeschwenkt oder mit dem Reihenvierzylinder weitergemacht wird.

Für Quartararo ist diese Frage schon jetzt beantwortet. «Meiner Ansicht nach, und auch was ich höre, werden wir mit dem V4 fahren», hielt der 26-Jährige fest. «Wir können (nächstes Jahr – der Autor) nicht mit dem Reihenvierzylinder weitermachen, wir liegen viel zu weit hinten. Wir entwickeln an diesem Motor auch nicht viel. Deshalb steht für mich fest, dass wir mit dem V4 fahren werden. Ich freue mich darauf, dieses Motorrad zu testen – es wird für eine Veränderung sorgen.»

Ergebnisse MotoGP Spielberg, Zeittraining (15. August):

1. Marc Márquez (E), Ducati, 1:28,117 min
2. Pedro Acosta (E), KTM, +0,228 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,268
4. Alex Márquez (E), Ducati, +0,318
5. Raúl Fernández (E), Aprilia, +0,402
6. Joan Mir (E), Honda, +0,577
7. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,579
8. Johann Zarco (F), Honda, +0,648
9. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +0,652
10. Brad Binder (ZA), KTM, +0,728
11. Enea Bastianini (I), KTM, +0,749
12. Ai Ogura (J), Aprilia, +0,760
13. Luca Marini (I), Honda, +0,821
14. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,898
15. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati , +0,941
16. Jorge Martin (E), Aprilia, +0,949
17. Alex Rins (E), Yamaha, +1,043
18. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +1,352
19. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +1,516
20. Jack Miller (AUS), Yamaha, +1,670
21. Maverick Viñales (E), KTM, +2,683

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