MotoGP: Was am Verstappen-Gerücht dran ist

Luca Marini über Duell: «Der kennt da keine Gnade»

Von Philippe Soutter
Luca Marini auf dem Circuit de Catalunya

Luca Marini auf dem Circuit de Catalunya

Man hat Luca Marini lange nicht mehr so entspannt erlebt wie nach dem Barcelona-GP. Der Honda-Werksfahrer scheint wieder in der Spur zu sein – dank Vertragsverlängerung? Welche aufregenden Duelle er erlebte.

Wer nach der eher desolaten letzten Saison von Luca Marini (28) und einem bescheidenen 22. Rang im WM-Klassement vorausgesagt hätte, dass er Mitte der Saison 2025, beim GP von Barcelona, im Rennen penetrant am Auspuff von Doppelweltmeister Pecco Bagnaia schnuppern würde, wäre wohl als Dilettant gebrandmarkt worden.

Und doch passierte beim Rennen auf der 4,657 km langen Strecke nördlich von Barcelona genau das: Luca Marini querte nur gut drei Zehntel hinter dem völlig verunsicherten Werks-Ducati-Fahrer die Ziellinie und demonstrierte damit eindrücklich die aktuellen Gegensätze – und wie wichtig Selbstvertrauen auch für einen Top-Racer ist.

«Ich hatte in das neue Chassis sofort viel Vertrauen», lobte der aktuelle WM-Dreizehnte die Arbeit der HRC-Ingenieure. Zusätzlich beflügelt durch seinen neuen Vertrag für 2026 als Castrol-Honda-Werksfahrer blühte Marini in Spanien auf. Der Rossi-Halbbruder attestierte seiner Leistung einen gewissen Überraschungswert: «Dabei ist das eigentlich eine Strecke, die gar nicht so sehr zur RC213V passt».

Der zehnte Rang im Qualifying war für den sechsfachen GP-Sieger die Basis für das erfolgreiche Wochenende. «Die ersten drei, vier Topfahrer stehen ja oft fest. Wir müssen lernen, in den Trainings so erfolgreich zu werden, dass wir gleich dahinter immer mindestens aus der zweiten oder dritten Reihe starten können».

Sein seit einigen Rennen neu gewonnenes Selbstvertrauen demonstrierte der 1,84m große Mann aus Urbino auch in leidenschaftlichem Zweikampfverhalten. Doch das hat ihm schliesslich nach eigenem Bekunden auch eine bessere Schlussplatzierung gekostet. «Der Start war superstark. Dann hatte ich einige nette Fights mit Fabio und Johann», kommentierte er die innerjapanischen Bike-Duelle mit Quartararo und Zarco, «und als ich etwas freier fahren konnte, entdeckte ich vor mir Acosta, der sichtlich mit seinem weichen Hinterreifen kämpfte und den ich unbedingt einholen wollte».

Dabei habe er sich jedoch etwa übermotiviert selbst seinen Hinterreifen ruiniert. «Ich hatte wirklich aufregende Zweikämpfe. Leider ist mir aber in einem harten Bremsduell mit Fabio, der kennt da wirklich keine Gnade, Ogura vorbeigeschlüpft. Die letzten vier Runden waren dann eine Qual. Ich konnte meine Position nicht mehr halten.»

Nach den jüngsten Erfolgserlebnissen will sich Luca Marini voll motiviert in die Weiterentwicklung seines Bikes stürzen: «Bei den nun anstehenden Tests müssen wir vor allem bezüglich Chassis und Schwingarm Input liefern. Ich bin aber überzeugt, dass auch die Aero-Pakete in Zukunft nochmals viel wichtiger werden». Am Montag nach dem Misano-Rennen testen die Teams auf der italienischen Strecke.

Ergebnisse MotoGP Barcelona, Rennen (7. September):

1. Alex Marquez (E), Ducati, 24 Runden in 40:14,093 min
2. Marc Marquez (E), Ducati, +1,740 sec
3. Enea Bastianini (I), KTM, +5,562
4. Pedro Acosta (E), KTM, +13,373
5. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +14,409
6. Ai Ogura (J), Aprilia, +15,055
7. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +16,048
8. Luca Marini (I), Honda, +16,372
9. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +16,937
10. Jorge Martin (E), Aprilia, +18,492
11. Raul Fernandez (E), Aprilia, +19,489
12. Joan Mir (E), Honda, +20,159
13. Maverick Vinales (E), KTM, +22,792
14. Jack Miller (AUS), Yamaha, +24,351
15. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +24,592
16. Somkiat Chantra (T), Honda, +37,393
17. Aleix Espargaro (E), Honda, +43,202
– Franco Morbidelli (I), Ducati, 4 Runden zurück
– Lorenzo Savadori (I), Aprilia, 4 Runden zurück
– Alex Rins (E), Yamaha, 9 Runden zurück
– Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, 12 Runden zurück
– Johann Zarco (F), Honda, 14 Runden zurück
– Brad Binder (ZA), KTM, 17 Runden zurück
– Marco Bezzecchi (I), Aprilia, 23 Runden zurück

Ergebnisse MotoGP Barcelona, Sprint (6. September):

1. Marc Marquez (E), Ducati, 12 Runden in 19:58,946 min
2. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +1,299 sec
3. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +3,653
4. Pedro Acosta (E), KTM, +5,868
5. Enea Bastianini (I), KTM, +5,913
6. Brad Binder (ZA), KTM, +5,943
7. Johann Zarco (F), Honda, +7,017
8. Luca Marini (I), Honda, +7,346
9. Ai Ogura (J), Aprilia, +8,488
10. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +8,578
11. Raul Fernandez (E), Aprilia, +9,788
12. Jack Miller (AUS), Yamaha, +10,165
13. Joan Mir (E), Honda, +11,593
14. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +14,463
15. Aleix Espargaro (E), Honda, +16,909
16. Alex Rins (E), Yamaha, +15,936
17. Maverick Vinales (E), KTM, +17,040
18. Somkiat Chantra (T), Honda, +22,439
– Alex Marquez (E), Ducati, 2 Runden zurück
– Marco Bezzecchi (I), Aprilia, 5 Runden zurück
– Fermin Aldeguer (E), Ducati, 5 Runden zurück
– Lorenzo Savadori (I), Aprilia 5 Runden zurück
– Jorge Martin (E), Aprilia, 6 Runden zurück
– Franco Morbidelli (I), Ducati, 6 Runden zurück

WM-Stand nach 30 von 44 Rennen:

1. M. Marquez, 487 Punkte. 2. A. Marquez 305. 3. Bagnaia 237. 4. Bezzecchi 197. 5. Acosta 183. 6. Morbidelli 161. 7. Di Giannantonio 161. 8. Quartararo 129. 9. Aldeguer 127. 10. Zarco 117. 11. Binder 95. 12. Bastianini 84. 13. Marini 82. 14. R. Fernandez 78. 15. Vinales 72. 16. Ogura 69. 17. Miller 54. 18. Mir 50. 19. Rins 45. 20. Martin 29. 21. Oliveira 17. 22. P. Espargaro 16. 23. Nakagami 10. 24. Savadori 8. 25. A. Fernandez 6. 26. Chantra 1. 27. A. Espargaro 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 541 Punkte. 2. Aprilia 239. 3. KTM 237. 4. Honda 186. 5. Yamaha 160.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 724 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 432. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 322. 4. Red Bull KTM Factory Racing 278. 5. Aprilia Racing 234. 6. Monster Energy Yamaha 174. 7. Red Bull KTM Tech3 Racing 172. 8. Trackhouse MotoGP Team 147. 9. Honda HRC Castrol Team 132. 10. LCR Honda 118. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 74.

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