MotoGP: Was am Verstappen-Gerücht dran ist

Di Giannantonio (VR46 Ducati): «Ich bete zu Gott!»

Von Stephan Moosbrugger
Fabio Di Giannantonio

Fabio Di Giannantonio

Für Fabio Di Giannantonio war das MotoGP-Hauptrennen in Barcelona nach einer Runde gelaufen – er stürzte, fuhr weiter und musste dann aufgeben. In Misano will er endlich wieder ein konstantes Wochenende erleben.

Fabio Di Giannantonio (VR46 Ducati) hatte in Barcelona ein MotoGP-Wochenende mit Höhen und Tiefen. Zunächst belegte er im wichtigen Zeittraining am Freitag, das über den direkten Einzug ins Q2 entscheidet, nur Rang 17. Im Q1 am Samstag sicherte er sich dann, wie Yamaha-Pilot Fabio Quartararo, das Ticket für das Q2, wo er seine GP25 auf Startplatz 6 stellte.

Im Sprintrennen gelang dem Italiener nochmal eine Steigerung – er wurde Dritter. Für den Grand Prix am Sonntag konnte Di Giannantonio zuversichtlich sein. Er und seine VR46-Crew haben gut gearbeitet, um auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya schnell zu sein. Doch dann folgte das Desaster: Nach einem schlechten Start verlor er drei Positionen, noch in der ersten Runde wurde er zudem von Teamkollege Franco Morbidelli und Marco Bezzecchi (Aprilia) überholt.

Zu Beginn von Runde 2 bremste sich auch Pecco Bagnaia vor der ersten Kurve an Di Giannantonio vorbei. Vor Bagnaia kam Bezzecchi, der sich innen an Morbidelli vorbeipressen wollte, zu Sturz. Der Ducati-Werksfahrer musste abrupt bremsen, damit er seinen Landsmann nicht überrollt. «Diggia» musste ebenfalls bremsen, um wiederum nicht ins Heck von Bagnaia zu fahren, wobei dem Römer das Vorderrad wegrutschte.

«Ich bin okay, glücklicherweise war es ein Crash ohne Fremdbeteiligung – das ist das Gute. Es war eine Kettenreaktion in Folge der Ereignisse direkt vor mir. Es gab einen Kontakt und Pecco musste vom Gas gehen. Darauf musste ich bremsen, um nicht auf Pecco aufzufahren. Ich hatte wahrscheinlich zu wenig Gewicht auf dem Vorderrad, worauf es mir wegrutschte», beschrieb Di Giannantonio seinen Crash. «Das Glück war wieder einmal nicht auf unserer Seite. Seit Mugello hatten wir lediglich Samstage, die okay waren, und viele Sonntage, an denen wir kein Glück hatten. Ich hoffe, wir können das ändern.» Der VR46-Pilot stieg nach dem Crash wieder auf seine Ducati und fuhr weiter. Zur Hälfte des Rennens steuerte er dann die Box an und gab frustriert auf.

Weshalb ging es für ihn direkt nach dem Start so weit nach hinten? «Ich bin genau gleich gefahren wie am Samstag, aber irgendetwas passierte, dass ich langsamer war und einige Positionen beim Start verloren habe», grübelte der 26-Jährige. «Dann hat mich Franky (Morbidelli) überholt und ich bin um zwei Plätze zurückgefallen. Dann hat man gesehen, was passiert ist. Mehr kann ich dazu nicht sagen.»

Seit dem Assen-GP konnte Di Giannantonio nur in den Sprintrennen Top-Ergebnisse erzielen, in den Grands Prix lief es einfach nicht. Am kommenden Wochenende steht für ihn und das VR46-Team in Misano der Heim-GP an. «Ich bete zu Gott, dass ich ein konstantes Wochenende habe», meinte Di Giannantonio fast schon verzweifelt. «Es geht nicht um Resultate, sondern darum, dass ich einfach mein Rennen fahren und beenden kann. Wir hatten fünf Wochenenden nacheinander, an denen wir keinen so guten Freitag, einen sehr guten Samstag und einen Nuller am Sonntag hatten. Ich möchte mich einfach auf mich konzentrieren können.»

In der Gesamtwertung liegt Fabio Di Giannantonio nach dem Barcelona-Wochenende mit 161 Punkten auf Rang 7. Für das VR46-Racing-Team war es ein enttäuschendes MotoGP-Event. Franco Morbidelli stürzte sowohl im Sprint als auch im Grand Prix und kassierte zudem eine Strafe.

Ergebnisse MotoGP Barcelona, Rennen (7. September):

1. Alex Marquez (E), Ducati, 24 Runden in 40:14,093 min
2. Marc Marquez (E), Ducati, +1,740 sec
3. Enea Bastianini (I), KTM, +5,562
4. Pedro Acosta (E), KTM, +13,373
5. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +14,409
6. Ai Ogura (J), Aprilia, +15,055
7. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +16,048
8. Luca Marini (I), Honda, +16,372
9. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +16,937
10. Jorge Martin (E), Aprilia, +18,492
11. Raul Fernandez (E), Aprilia, +19,489
12. Joan Mir (E), Honda, +20,159
13. Maverick Vinales (E), KTM, +22,792
14. Jack Miller (AUS), Yamaha, +24,351
15. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +24,592
16. Somkiat Chantra (T), Honda, +37,393
17. Aleix Espargaro (E), Honda, +43,202
– Franco Morbidelli (I), Ducati, 4 Runden zurück
– Lorenzo Savadori (I), Aprilia, 4 Runden zurück
– Alex Rins (E), Yamaha, 9 Runden zurück
– Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, 12 Runden zurück
– Johann Zarco (F), Honda, 14 Runden zurück
– Brad Binder (ZA), KTM, 17 Runden zurück
– Marco Bezzecchi (I), Aprilia, 23 Runden zurück

Ergebnisse MotoGP Barcelona, Sprint (6. September):

1. Marc Marquez (E), Ducati, 12 Runden in 19:58,946 min
2. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +1,299 sec
3. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +3,653
4. Pedro Acosta (E), KTM, +5,868
5. Enea Bastianini (I), KTM, +5,913
6. Brad Binder (ZA), KTM, +5,943
7. Johann Zarco (F), Honda, +7,017
8. Luca Marini (I), Honda, +7,346
9. Ai Ogura (J), Aprilia, +8,488
10. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +8,578
11. Raul Fernandez (E), Aprilia, +9,788
12. Jack Miller (AUS), Yamaha, +10,165
13. Joan Mir (E), Honda, +11,593
14. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +14,463
15. Aleix Espargaro (E), Honda, +16,909
16. Alex Rins (E), Yamaha, +15,936
17. Maverick Vinales (E), KTM, +17,040
18. Somkiat Chantra (T), Honda, +22,439
– Alex Marquez (E), Ducati, 2 Runden zurück
– Marco Bezzecchi (I), Aprilia, 5 Runden zurück
– Fermin Aldeguer (E), Ducati, 5 Runden zurück
– Lorenzo Savadori (I), Aprilia 5 Runden zurück
– Jorge Martin (E), Aprilia, 6 Runden zurück
– Franco Morbidelli (I), Ducati, 6 Runden zurück

WM-Stand nach 30 von 44 Rennen:
1. M. Marquez, 487 Punkte. 2. A. Marquez 305. 3. Bagnaia 237. 4. Bezzecchi 197. 5. Acosta 183. 6. Morbidelli 161. 7. Di Giannantonio 161. 8. Quartararo 129. 9. Aldeguer 127. 10. Zarco 117. 11. Binder 95. 12. Bastianini 84. 13. Marini 82. 14. R. Fernandez 78. 15. Vinales 72. 16. Ogura 69. 17. Miller 54. 18. Mir 50. 19. Rins 45. 20. Martin 29. 21. Oliveira 17. 22. P. Espargaro 16. 23. Nakagami 10. 24. Savadori 8. 25. A. Fernandez 6. 26. Chantra 1. 27. A. Espargaro 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 541 Punkte. 2. Aprilia 239. 3. KTM 237. 4. Honda 186. 5. Yamaha 160.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 724 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 432. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 322. 4. Red Bull KTM Factory Racing 278. 5. Aprilia Racing 234. 6. Monster Energy Yamaha 174. 7. Red Bull KTM Tech3 Racing 172. 8. Trackhouse MotoGP Team 147. 9. Honda HRC Castrol Team 132. 10. LCR Honda 118. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 74.

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