Nicolò Bulega beeindruckte auf der MotoGP-Ducati
 
            Nicolò Bulega bei seiner Premiere mit der Ducati Desmosedici in Jerez
MotoGP-Weltmeister Marc Marquez wird in diesem Jahr nicht mehr auf seine Ducati Desmosedici steigen. Im Grand Prix von Indonesien wurde er in der ersten Runde von Marco Bezzecchi (Aprilia) abgeschossen. Dabei hat sich Marquez eine Fraktur am Processus coracoideus – ein knöcherner Vorsprung, der aus dem oberen Rand des Schulterblatts herausragt – und eine Bänderverletzung an der rechten Schulter zugezogen.
  
  Der 32-Jährige und Ducati Corse haben vor dem Malaysia-GP die Reißleine gezogen. Marquez wolle seinem Körper die Zeit geben, sich zu erholen.
In Australien und Malaysia sprang Ducati-Testfahrer Michele Pirro für den Spanier ein. Bei den beiden letzten Saisonevents in Portimao und Valencia soll Superbike-Ass Nicolò Bulega an die Stummel der GP25 greifen. Dieser machte allerdings einen vorherigen Test mit dem MotoGP-Bike zur Bedingung für einen Einsatz als Marquez-Ersatz.
Am 30. Oktober war es so weit und der zweifache Superbike-Vizeweltmeister drehte auf dem 4,428 km langen Circuito de Jerez seine Runden. Laut Informationen der Kollegen von GPOne fuhr Bulega am Vormittag zunächst mit der Panigale V4 mit Michelin-Reifen, um 14 Uhr folgte dann die Premiere mit der MotoGP-Rakete von Ducati.
Bulega hatte drei Stunden und 35 Runden Zeit, um sich mit der Desmosedici vertraut zu machen. Seine schnellste Rundenzeit war eine beeindruckende 1.38,0 min! Damit war er um zwei Zehntelsekunden schneller als der starke KTM-Testfahrer Pol Espargaro. Aprilia-Tester Lorenzo Savadori war ebenfalls auf der Piste in Jerez unterwegs und fuhr 1.39,3 min.
Den Rundenrekord auf der spanischen Strecke hat Fabio Quartararo (Yamaha) in diesem Jahr mit 1:35,610 min aufgestellt. Die schnellste Rennrunde fuhr 2025 Alex Marquez mit 1:37.349 min. Ein Vergleich mit den MotoGP-Assen macht jedoch wenig Sinn, denn Bulega fand bei seinem Test alles andere als optimale Bedingungen vor – es hatte am Donnerstag den ganzen Tag über geregnet.
Nicolò Bulega hatte bei seinem Debüt mit dem MotoGP-Bike aus Bologna Spaß. Auf seinem Instagram-Kanal schrieb der 26-Jährige: «Heute ist ein Teil meines Traums wahr geworden.»
Nach dem positiven Test wird sich Bulega die Chance auf den MotoGP-Renneinsatz in Portimao und Valencia wohl nicht entgehen lassen. Eine offizielle Bestätigung, dass er dort an der Seite des zweifachen MotoGP-Weltmeisters Pecco Bagnaia im Ducati-Werksteam antreten wird, steht allerdings noch aus. Fix ist, dass der Italiener 2026 in das MotoGP-Testprogramm und die Entwicklung des 850er-Bikes für 2027 eingebunden wird. Gewinnt er 2026 die Superbike-WM, ist sein Wechsel in die MotoGP angedacht.








